Black Dagger 14 - Blinder König
solange er denken konnte, hatte er im Licht geblinzelt, und nach seiner Transition war es noch schlimmer geworden. Im Laufe der Jahre –
» Doktor, können Sie mit der Untersuchung beginnen? «
» Ich … mein Herr, ich bin fertig. « Es klickte. Wahrscheinlich knipste Havers sein Lämpchen wieder aus. » Zumindest mit diesem Teil. «
Schweigen. Dann verfestigte sich Beths Griff.
» Was kommt als Nächstes? « , wollte Wrath wissen. » Was kannst du noch tun? «
Das Schweigen hielt an, wodurch die Schwärze irgendwie noch schwärzer wurde.
Okay. Nicht viel. Aber warum überraschte ihn das eigentlich? Vishous … irrte sich nie.
19
Als die Nacht anbrach, zerstieß Ehlena die Tabletten für ihren Vater in seinem Becher zu einem feinen, gleichmäßigen Pulver, ging zum Kühlschrank, holte den CranRasperry-Saft heraus und goss ihn darüber. Dieses eine Mal war sie dankbar für die strikte Ordnung, die ihr Vater benötigte, denn in Gedanken war sie überhaupt nicht bei der Sache.
In ihrem Zustand konnte sie sich glücklich schätzen, wenn sie sich erinnerte, in welchem Bundesstaat sie lebte. New York, nicht wahr?
Sie sah auf die Uhr. Es blieb nicht viel Zeit. Lusie würde in zwanzig Minuten hier sein, genauso wie Rehvs Wagen.
Rehvs Wagen. Nicht er.
Ungefähr eine Stunde, nachdem sie bei ihm angerufen hatte, hatte sie eine Nachricht von ihm empfangen. Keinen Anruf. Er hatte ihre Mailbox direkt angewählt und die Nachricht darauf gesprochen.
Seine Stimme war tief und ernst gewesen: » Ehlena, es tut mir leid, dass du diesen Besuch bekommen hast. Ich werde dafür sorgen, dass es nie wieder vorkommt. Ich würde dich gerne bei Anbruch der Nacht sehen, wenn du Zeit hast. Ich schicke meinen Wagen um neun, es sei denn, ich höre vorher noch etwas anderes von dir. « Pause. » Es tut mir so leid. «
Sie kannte die Worte in- und auswendig, weil sie die Nachricht ungefähr hundertmal abgespielt hatte. Er klang so anders. Als spräche er eine andere Sprache.
Natürlich hatte sie den ganzen Tag kein Auge zugetan. Letztlich war sie zu dem Schluss gekommen, dass es zwei Möglichkeiten gab: Entweder war er entsetzt darüber, dass sie sich mit seiner Ex herumschlagen musste, oder sein Treffen war total schrecklich gewesen.
Vielleicht ja auch beides.
Ehlena wollte nicht glauben, dass irgendwas von dem gestimmt hatte, was diese Verrückte mit dem irren Blick gesagt hatte. Dafür erinnerte sie die Frau zu sehr an ihren Vater, wenn er einen seiner Anfälle hatte: Fixiert, besessen, völlig weggetreten. Sie wollte Schaden anrichten und hatte ihre Worte dementsprechend gewählt.
Dennoch hätte es gutgetan, mit Rehv zu reden. Ehlena hätte etwas Zuspruch gebrauchen können, aber wenigstens musste sie nicht mehr lange warten, bis sie ihn treffen konnte.
Sie vergewisserte sich, dass in der Küche alles an Ort und Stelle stand, dann ging sie die Treppe hinunter in den Keller zu ihrem Vater.
Er lag mit geschlossenen Augen in seinem Bett, ganz reglos. » Vater? « Er rührte sich nicht.
» Vater? «
Roter Saft schwappte über, als sie den Becher hektisch auf den Tisch knallte. » Vater! «
Er schlug die Augen auf und gähnte. » Also wirklich, meine Tochter, wie geht es dir? «
» Bist du in Ordnung? « Sie musterte ihn eindringlich, obwohl er größtenteils von seiner Samtdecke bedeckt war. Er war blass, und seine Frisur glich der eines Igels, aber er schien normal zu atmen. » Ist irgendetwas … «
» Englisch ist eine ziemlich grobschlächtige Sprache, findest du nicht? «
Ehlena pausierte. » Vergib mir. Ich dachte nur … Geht es dir gut? «
» Danke, ja. Ich war bis in den Tag hinein auf und habe ein neues Projekt überdacht, weswegen ich länger als üblich im Bett wach lag. Ich plane, die Stimmen in meinem Kopf zu Papier bringen. Ich glaube, es könnte von Nutzen sein, wenn ich ihnen ein anderes Ventil als mich selbst gebe. «
Ehlena wehrte sich nicht, als ihre Beine nachgaben, und ließ sich auf die Bettkante sinken. » Dein Saft, Vater. Möchtest du ihn jetzt trinken? «
» Wie schön, ja. Es ist sehr aufmerksam von der Doggen , dass sie ihn stets bereitstellt. «
» Ja, sie ist sehr aufmerksam. « Ehlena reichte ihm seine Medizin und sah zu, wie er trank, während sich ihr Herzschlag wieder normalisierte.
In letzter Zeit erinnerte ihr Leben sie an einen Batman-Comic. Mit Peng !, Poff ! und KAWOMM ! schoss sie von Szene zu Szene, bis ihr ganz schwindelig war. Wahrscheinlich würde es eine Weile dauern, bis
Weitere Kostenlose Bücher