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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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schließen, das überlaut sagte: Ich hab’s getan. Blay hingegen sah aus, als käme er vom Zahnarzt. Er presste die Lippen zusammen und blickte starr auf den Mosaikfußboden.
    Vielleicht kam John nicht zurück. Aber wo sollte er sonst …
    Als John in die Eingangshalle kam, konnte Tohr nicht anders: Er stand auf und hielt sich schwankend an der hohen Stuhllehne fest.
    Johns Gesicht zeigte gar keinen Ausdruck. Sein Haar war zerzaust, aber nicht vom Wind, und seitlich am Hals sah man Kratzer, die Sorte, die von weiblichen Fingernägeln stammt. Ihm voraus wehte der Geruch von Jack Daniels, diversen Parfüms und Sex.
    Er wirkte hundert Jahre älter als noch vor ein paar Tagen an Tohrs Bett, als er den Denker gegeben hatte. Das hier war kein Junge mehr. Das war ein erwachsener Mann, der auf altbewährte Methode Dampf abließ.
    Tohr sank zurück auf den Stuhl und erwartete, ignoriert zu werden, doch als John den Stiefel auf die unterste Stufe setzte, drehte er den Kopf, als wüsste er, dass ihn jemand beobachtete. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, als er Tohrs Blick begegnete. Er hob die Hand zu einem halbherzigen Gruß und lief weiter.
    » Ich hatte Sorge, du würdest nicht heimkommen « , sagte Tohr laut.
    Qhuinn und Blay blieben stehen. Rhage und Lassiter verstummten. Marys und Rhodas Stimmen füllten das Schweigen.
    John blieb kurz stehen und sagte in Gebärdensprache: Das hier ist nicht mein Zuhause. Es ist nur ein Haus. Irgendwo muss ich ja schlafen.
    Dann stapfte er weiter, ohne auf eine Antwort zu warten, und die Haltung seiner Schultern wirkte, als wäre er daran auch nicht interessiert. Tohr hätte sich den Mund fusselig reden können, wie wichtig John den Leuten hier war, er hätte ihn nicht erreicht.
    Als die drei die Treppen hinauf verschwanden, trank Tohr sein Glas aus, brachte es in die Küche und stellte es in die Spülmaschine, ohne dass ihn ein Doggen fragte, ob er sonst noch etwas essen oder trinken wolle. Nur Beth war in der Küche und rührte in einem Eintopf. Sie sah aus, als hoffte sie, ihm eine Schale unterschieben zu können, damit er nicht blieb.
    Der Gang in den ersten Stock war lang und hart, aber nicht wegen der körperlichen Schwäche. Tohr hatte John total vernachlässigt und ausgeschlossen, und jetzt erntete er den Lohn dafür. Verdammt.
    Das Krachen und Schreien, das durch die Tür des Arbeitszimmers drang, klang nach Kampf, und instinktiv reagierte Tohr trotz seiner Unzulänglichkeit, indem er sich gegen die Tür warf und sie aufstieß.
    Wrath stand geduckt hinter dem Tisch, die Arme vor sich gestreckt, Computer, Telefon und Papierkram verstreut, als hätte er sie von sich geschoben, der Stuhl lag auf der Seite. Die Panoramabrille, die der König immer trug, hielt er in der Hand, und die Augen waren starr geradeaus gerichtet.
    » Mein Herr … «
    » Sind die Lichter an. « Wrath atmete schwerfällig. » Sind die verdammten Lichter an. «
    Tohr rannte um den Tisch herum und packte den König am linken Arm. » Draußen im Flur, ja. Und das Feuer im Kamin. Was … «
    Der sonst so kraftvolle Wrath begann so heftig zu zittern, dass Tohr ihn festhalten musste. Was ihm mehr Kraft abverlangte, als ihm zur Verfügung stand. Verdammt, sie würden beide zu Boden gehen, wenn er keine Hilfe bekam. Tohr stieß einen lauten, langen Pfiff aus, dann machte er sich wieder daran, den König irgendwie zu stützen.
    Rhage und Lassiter kamen als Erste angerannt und brachen durch die Tür. » Was zur Hölle … «
    » Schaltet das Licht an « , brüllte Wrath erneut. » Irgendwer soll das verdammte Licht anschalten. «
    Als Lash vor der Granitarbeitsfläche in der leeren Küche des Sandsteinhauses saß, besserte sich seine Stimmung erheblich. Er hatte nicht vergessen, dass die Bruderschaft mit mehreren Kisten Waffen und drei Kanopen davonspaziert war. Oder dass die Hunterbred-Wohnungen entdeckt worden waren. Oder dass Grady abgehauen war. Oder dass da oben im Norden ein Symphath auf ihn wartete, dessen Laune sich sicher stündlich verfinsterte, weil Lash noch nicht aufgetaucht war, um jemanden für ihn zu ermorden.
    Aber Bargeld lenkte von schlechter Laune ab. Und viel Bargeld bot eine besonders gute Ablenkung. Lash sah zu, wie Mr D die nächste Supermarkttüte anschleppte. Und wieder kamen Geldbündel zum Vorschein, zusammengehalten mit billigen Haushaltsgummis. Als der Lesser fertig war, war nicht mehr viel Granit zu sehen.
    Was für eine angenehme Art, sich abzuregen, dachte Lash, als Mr D

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