Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
umklammerte die Armlehnen. Beth war mit ihm im Raum, und er roch, dass sie sich zu Tode fürchtete. Auch andere Leute waren da. Redeten. Liefen umher.
    Um ihn herum war alles schwarz.
    » Havers kommt « , meldete Tohr von der Flügeltür aus. Seine Ankündigung versetzte den Raum in Schweigen, als hätte man den Ton abgestellt, alle Gespräche und Bewegungen verstummten. » Doc Jane telefoniert gerade mit ihm. Sie bringen ihn in einem verdunkelten Krankenwagen her, das geht schneller, als ihn von Fritz holen zu lassen. «
    Wrath hatte darauf bestanden, ein paar Stunden zu warten, selbst um Doc Jane anzurufen. Er hatte gehofft, sein Sehvermögen würde von allein zurückkehren. Hoffte es noch.
    Oder besser gesagt: betete.
    Beth war so stark gewesen. Sie hatte an seiner Seite gestanden und seine Hand gehalten, als er gegen die Dunkelheit ankämpfte. Aber vor einer Weile hatte sie sich entschuldigt. Als sie zurückkam, hatte er ihre Tränen gerochen, obwohl sie sie sicher fortgewischt hatte.
    Das war der Auslöser für ihn gewesen, die Ärzte zu rufen.
    » Wie lange « , fragte Wrath heiser.
    » In ungefähr zwanzig Minuten. «
    Während sich das Schweigen ausbreitete, wusste Wrath seine Brüder um sich. Er hörte, wie Rhage einen weiteren Tootsie Pop auswickelte. Der Feuerstein schabte, als V sich eine Zigarette ansteckte, dann roch er türkischen Tabak. Butch kaute Kaugummi, das leise Malmen der Backenzähne wie ein Schnellfeuer, wie Steppschuhe auf Parkett. Z war da, Nalla in den Armen, ihr süßer, lieblicher Geruch und ein gelegentliches Gurren kamen aus der hinteren Ecke. Selbst Phury war gekommen und würde heute über Tag bleiben. Er stand bei seinem Zwillingsbruder und seiner Nichte.
    Wrath wusste, dass sie alle um ihn waren … und dennoch war er allein. Mutterseelenallein. In die Tiefen seines Körpers gesaugt, gefangen in der Blindheit.
    Wrath klammerte sich noch fester an den Stuhllehnen fest, um nicht zu schreien. Er wollte stark sein für seine Shellan, für seine Brüder und sein Volk. Er wollte ein paar Witze reißen, die Sache als Zwischenfall abtun, der bald überstanden sein würde, zeigen, dass er immer noch ein Kerl war.
    Er räusperte sich. Doch anstatt etwas in Richtung Kommt ein Mann in die Bar, einen Papagei auf der Schulter … kam heraus: » Ist es das, was du gesehen hast? «
    Die Worte waren rauchig, und alle wussten, an wen sie sich richteten.
    V antwortete leise: » Ich weiß nicht, wovon du redest. «
    » Schwachsinn. « Wrath in Schwärze getaucht, seine Brüder um ihn herum, jedoch nicht in der Lage, ihn zu erreichen. Das hatte Vishous gesehen. » Schwachsinn. «
    » Bist du sicher, dass du jetzt darüber reden willst? «
    » Ist das die Vision? « Wrath ließ den Stuhl los und schlug donnernd mit der Faust auf den Tisch. » Ist das die verdammte Vision? «
    » Ja. «
    » Der Arzt ist da « , sagte Beth schnell und legte ihm die Hand auf die Schulter. » Doc Jane und Havers werden sich unterhalten. Sie werden eine Lösung finden. Das werden sie. «
    Wrath drehte sich in die Richtung, aus der Beths Stimme kam. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, war sie es, die ihn fand.
    Sah so seine Zukunft aus, fragte er sich. Würde er von ihr abhängig sein, wenn er irgendwo hinmusste? Musste er sich von ihr führen lassen wie ein verdammter Krüppel?
    Reiß dich zusammen. Reiß dich zusammen. Reiß dich …
    Er wiederholte diese Worte so lange, bis das Gefühl zu explodieren etwas nachließ.
    Und doch war es sofort wieder da, als er hörte, wie Doc Jane und Havers hereinkamen. Er erkannte es daran, dass erneut schlagartig alle Tätigkeiten verstummten: kein Rauchen mehr, kein Kauen, kein Knistern von Lutscherpapier.
    Bis auf das Atmen war nichts mehr zu hören.
    Und dann ertönte die Stimme des Arztes: » Mein Herr, darf ich Eure Augen untersuchen? «
    » Ja. «
    Stoff raschelte … Havers zog sicher seinen Mantel aus. Dann ein gedämpftes Geräusch, als hätte man etwas Schweres auf den Schreibtisch gestellt. Ein metallenes Klicken – die Schnalle der Arzttasche wurde geöffnet.
    Als Nächstes erklang wieder Havers besonnene Stimme: » Mit Eurer Erlaubnis werde ich jetzt Euer Gesicht berühren. «
    Wrath nickte und zuckte dann doch bei der sanften Berührung. Einen Moment lang keimte Hoffnung in ihm auf, als er das Klicken einer Taschenlampe hörte. Aus Gewohnheit verkrampfte er sich und stellte sich auf das Brennen ein, wenn das Licht die Netzhaut traf, die Havers zuerst wählte. Himmel,

Weitere Kostenlose Bücher