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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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eine recht gute Sicht auf die Geschehnisse nebenan, und Blay konnte genau erkennen, wie Qhuinn an den Nacken der Frau griff und sie an sich zog.
    Blay wandte seine Augen wieder Johns Tattoo zu, hielt aber nicht lange durch. Zwei Sekunden später starrte er schon wieder auf die Peepshow. Dabei beobachtete er weniger das Geschehen, sondern saugte jedes einzelne Detail in sich auf. Ganz nach Qhuinns Geschmack kniete die Frau nun vor ihm, und er hatte seine Hände in ihrem Haar vergraben. Er führte ihren Kopf, und seine Hüften schwangen vor und zurück, als er sein erigiertes Glied immer wieder tief in ihren Mund stieß.
    Die gedämpften Geräusche waren ebenso aufwühlend wie das, was er zu sehen bekam, und bewirkten, dass Blay unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte und ganz steif wurde. Er wollte dort drinnen sein, auf seinen Knien, und von Qhuinns Händen geführt werden.
    Er wollte derjenige sein, in dessen Mund Qhuinn stieß, und dafür verantwortlich sein, dass Qhuinn vor Lust stöhnte.
    Aber das war nicht zu machen.
    Warum zum Teufel eigentlich nicht? Der Kerl hatte doch schon Leute in Clubs und Badezimmern, Autos und dunklen Gassen und gelegentlich auch in Betten gefickt. Er hatte Tausende Fremde, Männer und Frauen, Vampire und Vampirinnen flachgelegt … Er war ein Giacomo Casanova mit Fängen. Von ihm zurückgewiesen zu werden, war, als ob einem der Zutritt zu einem öffentlichen Park verweigert wurde!
    Blay versuchte erneut, wegzusehen, aber ein tiefes Stöhnen zog seinen Blick wieder zu der Szene hinter dem Vorhang.
    Qhuinn hatte seinen Kopf gedreht und sah nun direkt durch den Vorhang. Als ihre Blicke sich trafen, blitzten seine Augen auf … fast so, als ob es ihn mehr erregte, wer ihn beobachtete, als mit wem er es gerade trieb.
    Blays Herz blieb kurz stehen. Besonders, als Qhuinn die Frau zu sich hoch zog, sie herumdrehte und sie über den Schreibtisch legte. Ein Ruck, und ihre Jeans befand sich unten an ihren Knien. Und dann …
    Herr im Himmel! War es möglich, dass sein Freund dasselbe dachte wie er?
    Aber dann zog Qhuinn den Oberkörper der Frau an seine Brust und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie lachte und drehte ihren Kopf zur Seite, so dass er sie küssen konnte. Und das tat er auch.
    Du blödes Arschloch, sagte Blay in Gedanken zu sich selbst. Du saublöder Wichser.
    Der Kerl wusste ganz genau, wem er es besorgte … und wem nicht.
    Er schüttelte den Kopf und brummte: » John, macht es dir etwas aus, wenn ich kurz rausgehe, um eine zu rauchen?«
    Als John den Kopf schüttelte, stand Blay auf und legte Johns Kleidung auf den Stuhl. Dann fragte er den Tätowierer: » Ich muss nur den Riegel umlegen, richtig?«
    » Ja. Und du kannst ruhig offen lassen, wenn du direkt vor der Tür bleibst.«
    » Danke, Mann.«
    » Kein Problem.«
    Blay wandte dem Surren der Tätowiermaschine und dem Schauspiel hinter dem Vorhang den Rücken zu und schlüpfte zur Tür hinaus. Dort lehnte er sich an die Wand neben dem Eingang und zog sein Päckchen Dunhill Red aus der Tasche. Er nahm eine Zigarette heraus, klemmte sie sich zwischen die Lippen und zündete sie mit seinem schwarzen Feuerzeug an.
    Der erste Zug war himmlisch. Immer besser als alle anderen, die darauf folgten.
    Als er ausatmete, hasste er sich dafür, dass er Dinge in etwas hineininterpretierte, Verbindungen sah, die nicht existierten, und Taten, Blicke und beiläufige Berührungen falsch auslegte.
    Wie erbärmlich!
    Qhuinn hatte, während er einen geblasen bekam, gar nicht hochgesehen, um in Blays Augen zu blicken. Er hatte bloß nach John Matthew geschaut. Und er hatte die Frau herumgedreht und von hinten genommen, weil er die Stellung einfach gerne mochte.
    Verdammter Idiot … die Hoffnung versiegte nicht so schnell, wie sie den gesunden Menschenverstand und den Selbsterhaltungstrieb ertränkte.
    Während er den Rauch der Zigarette tief inhalierte, war er so sehr in seine Gedanken versunken, dass er den Schatten in der Gasse auf der anderen Straßenseite übersah. Nicht ahnend, dass man ihn beobachtete, rauchte er weiter, und die kühle Nacht verschluckte die Rauchwolken, die von seinen Lippen aufstiegen.
    Die Erkenntnis, dass er so nicht weitermachen konnte, war ein kalter Schock, der bis in seine Knochen vordrang.

4

    » Okay, ich denke, wir sind fertig.«
    John fühlte ein letztes Ziehen an seiner Schulter, dann verstummte die Tätowiermaschine. Er richtete sich von der Stütze auf, streckte die Arme über seinem Kopf aus und lockerte die

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