Black Dagger 15 - Vampirseele
nickte und gestikulierte: Wir werden erwartet.
Einer nach dem anderen verschwand in der Nacht. John wartete jedoch einen Moment, bevor er sich dematerialisierte. Seine Instinkte schlugen Alarm.
Er blickte nach links und nach rechts, seine scharfen Augen durchdrangen die Dunkelheit. In der Trade Street gab es ziemlich viel Neonlicht, und es fuhren immer wieder Autos vorbei, da es erst zwei Uhr nachts war. Aber John war nicht an den beleuchteten Bereichen interessiert.
Die dunklen Gassen waren von Interesse.
Jemand beobachtete sie.
Er griff in seine Lederjacke und schloss die Handfläche um den Griff seines Dolches. Er hatte kein Problem damit, den Feind zu töten. Insbesondere jetzt, wo er ganz genau wusste, wer seine Frau hatte … und er hoffte, dass etwas, das wie seit einer Woche totes Wild roch, auf ihn zukommen würde.
Aber er hatte kein Glück. Stattdessen klingelte sein Handy. Zweifelsohne fragten sich Qhuinn und/oder Blay, wo zum Teufel er steckte.
Er wartete noch eine Minute und entschied dann, dass die Informationen, die er von Trez und iAm zu erhalten hoffte, wichtiger waren als ein Kräftemessen mit dem Vampirjäger, der sich hier im Schatten versteckte.
Die Lust auf Rache pulsierte durch seine Adern, als er sich dematerialisierte und auf dem Parkplatz vor Sal’s Restaurant wieder auftauchte. Auf dem Parkplatz befanden sich keine Autos, und die Lampen, die den Sandsteinbau normalerweise von außen beleuchteten, waren ausgeschaltet.
Die Doppeltüren unter der Toreinfahrt öffneten sich sofort, und Qhuinn streckte den Kopf heraus. » Was zum Teufel hat dich denn so lange aufgehalten?«
Paranoia, dachte John.
Ich habe nur meine Waffen nochmal überprüft, gestikulierte er, während er zu Qhuinn hinüber ging.
» Du hättest sagen können, dass ich auf dich warten soll. Oder es hier machen.«
Ja, Mami.
Das Innere des Lokals war ganz im Stil der Zeit des legendären Rat Pack eingerichtet – mit roten Tapeten und Plüschteppichen so weit das Auge reichte. Alles, von den Clubsesseln über die mit Leinen bedeckten Tische bis hin zu Porzellan und Tafelsilber, war eine Reproduktion von Gegenständen aus den 60er Jahren, und die Atmosphäre hätte Dean Martin sicher gefallen: lässig, üppig und so exklusiv wie das Sands Casino in Las Vegas.
Und Ol’ Blue Eyes, Frank Sinatra, sang gerade » Fly Me to the Moon«.
Die Deckenlautsprecher hätten wahrscheinlich alles andere abgelehnt.
Die drei gingen am Empfang vorbei in die Bar, wo trotz des im Staat New York geltenden Rauchverbots noch das würzige Aroma von Zigarren in der Luft hing. Blay trat hinter den Tresen aus Teakholz, um sich selbst eine Cola einzuschenken, und John schlenderte umher, die Hände in die Hüften gestützt, die Augen auf den Marmorboden gerichtet, sein Pfad begrenzt durch die ledernen Sitzgruppen, die über den ganzen Raum verteilt waren.
Qhuinn setzte sich in einen der Ledersessel. » Wir sollen hier warten und uns was zu trinken machen. Sie werden in wenigen Sekunden kommen …«
In diesem Moment waren aus dem Hinterzimmer, das nur für Mitarbeiter reserviert war, zwei dumpfe Schläge zu hören, und ein Stöhnen unterbrach Sinatras Gesang. Fluchend folgte John Qhuinns Beispiel und setzte sich gegenüber von ihm hin. Wenn die Schatten irgendein Stück Dreck in die Mangel nahmen, würde das sicher länger als ein paar Sekunden dauern.
Als Qhuinn seine Beine unter dem schwarzen Tisch ausstreckte und seinen Rücken knacken ließ, glühte er immer noch, seine Wangen waren rot vor Anstrengung, die Lippen geschwollen vom Küssen. Einen Moment lang war John versucht, ihn zu fragen, warum er darauf bestand, Leute in Blays Gegenwart zu ficken, aber er ließ die Frage bleiben, als er auf die rote Träne starrte, die der Kerl als Tattoo auf der Wange trug.
Und wie sollte Qhuinn denn sonst an Sex kommen? Er war nahezu mit John verwachsen, und alles, was sie taten, war hinauszugehen und zu kämpfen … und Blay war nun einmal ein Mitglied ihres Teams.
Blay kam mit seiner Cola herüber, setzte sich neben John und sprach kein Wort.
Sehr komisch, dachte John, als keiner etwas sagte.
Zehn Minuten später schwang die Tür mit der Aufschrift PRIVAT weit auf, und Trez kam heraus. » Bitte entschuldigt, dass ihr warten musstet.« Er holte ein Handtuch hinter der Bar hervor und wischte sich das Blut von den Knöcheln. » iAm bringt nur noch kurz den Müll vor die Tür. Er kommt auch gleich.«
John gestikulierte: Gibt’s
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