Black Dagger 15 - Vampirseele
zurückkehrte und Qhuinn aus dem Nebenraum hinter dem Vorhang hervorkam, drehte John sich um und betrachtete seinen Rücken.
Oh Gott! Es war genauso geworden, wie er es gewollt hatte. Und die Schnörkel waren der Hammer!
Er nickte, als er den Handspiegel bewegte und das Tattoo von allen Seiten betrachtete. Mann, es war fast eine Schande, dass niemand außer seinen Jungs es jemals zu sehen bekommen würde. Das Tattoo war atemberaubend.
Und was noch wichtiger war: Egal, was als Nächstes geschah, ob er Xhex tot oder lebendig fand, sie würde für immer bei ihm sein.
Gott wusste, die letzten vier Wochen seit ihrer Entführung waren die längsten seines Lebens gewesen. Und er hatte vor diesem Mist schon einige verdammt lange Tage durchgestanden.
Nicht zu wissen, wo sie war. Nicht zu wissen, was mit ihr geschehen war. Sie verloren zu haben … Er fühlte sich, als ob man ihm eine tödliche Verletzung beigebracht hätte, obwohl seine Haut unversehrt und seine Arme und Beine nicht gebrochen waren und keine Kugel oder Klinge in seine Brust eingedrungen war.
Aber andererseits, in seinem Herzen, war sie sein. Und selbst wenn sie nur zurückkam, damit sie ein Leben ohne ihn führen konnte, war das in Ordnung. Er wünschte sich nur, dass sie in Sicherheit war.
John blickte den Tätowierer an, legte die Hand auf sein Herz und machte eine tiefe Verbeugung. Als er sich wieder aufrichtete, streckte ihm der Typ die Hand entgegen.
» Gern geschehen, Kumpel. Es bedeutet mir viel, dass das Tattoo dir gefällt. Lass mich noch etwas Creme drauftun und es dann abkleben.«
Nachdem sie sich die Hände geschüttelt hatten, gestikulierte John, und Blay übersetzte: » Nicht nötig. Das wird bei ihm blitzschnell verheilt sein.«
» Aber es wird einige Zeit dauern, bis …« Der Tätowierer beugte sich vor und runzelte die Stirn, als er seine Arbeit inspizierte.
Bevor er weitere Fragen stellen konnte, trat John einen Schritt zurück und nahm sein Hemd von Blay entgegen. Tatsache war, dass die Tinte, die sie mitgebracht hatten, aus Vs Vorrat stammte – was bedeutete, dass sie Salz enthielt. Der Name und die fabelhaften Schnörkel waren permanent – und seine Haut war bereits verheilt.
Das war einer der Vorteile, wenn man ein fast reinblütiger Vampir war.
» Das Tattoo ist echt geil«, meinte Qhuinn.
Wie gerufen kam die Frau, mit der er gerade die Nummer geschoben hatte, aus dem Nebenraum hinter dem Vorhang hervor, und man konnte kaum übersehen, wie Blay das Gesicht schmerzvoll verzog. Besonders als sie ein Stück Papier in Qhuinns Gesäßtasche schob. Zweifelsohne stand darauf ihre Telefonnummer, aber sie sollte sich besser keine großen Hoffnungen machen, dass er sie jemals anrufen würde. Wenn der Kerl es einmal mit jemandem getrieben hatte, war’s das – als ob seine Sexpartner eine Mahlzeit waren, die man nicht noch einmal essen konnte und von der auch keine Reste übrig blieben. Doch die tätowierte Lady hatte dennoch ein hoffnungsvolles Leuchten in den Augen.
» Ruf mich an«, flüsterte sie ihm mit einer Zuversicht zu, die sicher nachlassen würde, während die Tage vergingen.
Qhuinn grinste. » Mach’s gut.«
Beim Klang dieser beiden Wörter entspannte sich Blay, und die Verspannungen in seinen breiten Schultern lösten sich. In Qhuinns Sprache hieß Mach’s gut so viel wie Ich werde dich nie wiedersehen, anrufen oder ficken.
John nahm seine Geldbörse heraus, die mit unzähligen Geldscheinen vollgestopft war, aber keinerlei Ausweise enthielt, und blätterte vier Hunderter auf den Tisch. Das war doppelt so viel, wie das Tattoo kostete. Als der Tätowierer den Kopf schüttelte und meinte, das wäre zu viel, nickte John Qhuinn zu.
Die beiden hielten die rechte Handfläche vor die Gesichter der Menschen, drangen in ihren Geist vor und verschleierten ihre Erinnerungen an die letzten Stunden. Weder der Tätowierer noch seine Assistentin würden sich genau daran erinnern können, was geschehen war. Sie würden höchstens diffuse Träume bekommen, zumindest aber leichte Kopfschmerzen.
Als die beiden in Trance versanken, verließen John, Blay und Qhuinn das Tattoostudio und traten in den Schatten. Sie warteten kurz, bis der Tätowierer wieder zu sich kam, zur Tür ging und den Riegel vorschob … und dann war es Zeit, sich an die Arbeit zu machen.
» Auf zu Sal’s?«, fragte Qhuinn mit einer Stimme, die durch die sexuelle Befriedigung tiefer war als üblich.
Blay zündete sich eine weitere Dunhill an, als John
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