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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aufhören würde, zu existieren – wie ein Lufthauch in einer kalten Nacht verschwinden würde –, wenn er die Waffe noch tiefer in sein Fleisch stieß.
    Er genoss es, sich wie ein Gott zu fühlen.
    Als zwischen den aufgesprungenen Lippen des Kerls ein Wimmern hervorbrach, gab Lash nach und lehnte sich zurück. Er leckte kurz über die Klinge, um sie zu reinigen, und klappte dann das Messer zusammen. » Es wird dir bei uns gefallen. Das verspreche ich dir.«
    Er gab dem Kerl kurz Gelegenheit, sich wieder zu fassen. Er wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis er wieder ganz der Alte sein würde. Typen wie dieser hatten ein Ego wie ein Fesselballon. Druck, insbesondere durch ein Messer an der Kehle, bewirkte, dass sie in sich selbst zusammenfielen. Aber sobald der Druck nachließ, kamen sie schnell wieder auf die Füße.
    Der Kerl ließ seine Lederjacke fallen. » Mir gefällt’s da, wo ich bin, ganz gut.«
    Bingo. » Und warum siehst du dann mein Auto an, als ob du es gerne in deiner eigenen Garage stehen hättest?«
    » Ich hab eine bessere Karre als die da.«
    » Ach, wirklich?« Lash betrachtete den kleinen Wichser von Kopf bis Fuß. » Du kommst jede Nacht auf einem BMX-Rad hierher. Deine Jeans sind zerrissen, und das nicht, weil ein Designer sie so entworfen hat. Wie viele Jacken hängen in deinem Schrank? Ach nein, warte, du bewahrst deine Sachen ja in einem Karton unter einer Brücke auf.« Lash rollte die Augen, als sein Beifahrer vor Überraschung die Augen aufriss. » Hast du gedacht, wir hätten dich nicht genau überprüft? Hältst du uns für dumm, oder was?«
    Lash zeigte mit dem Finger auf den Xtreme Park, wo Skateboarder die Rampen hoch und runter fuhren, so gleichmäßig wie der Zeiger eines Metronoms. Hoch und runter. » Du bist vielleicht der Obermacker hier auf diesem Spielplatz. Schön. Herzlichen Glückwunsch! Aber wir können noch mehr aus dir machen. Wenn du bei uns einsteigst, decken wir dir den Rücken … mit Geld, Drogen und Schutz. Und wenn du bei uns einsteigst, kannst du mehr werden als ein heruntergekommener kleiner Punk, der sich auf einem Kinderspielplatz herumtreibt. Wir bieten dir eine Zukunft.«
    Der berechnende Blick des Jungen wanderte über sein kleines Stück Territorium in Caldwell und schwenkte dann hinüber zum Horizont, wo sich die Wolkenkratzer auftürmten. Der nötige Ehrgeiz war vorhanden, und deshalb war er ausgewählt worden. Was dieser kleine Bastard benötigte, war eine Möglichkeit zum Aufstieg.
    Die Tatsache, dass er dafür seine Seele verkaufen musste, würde ihm erst später klarwerden. Nämlich dann, wenn es bereits zu spät war. Aber so lief das eben in der Gesellschaft. Wie Lash von den Lessern, die er nun kommandierte, erfahren hatte, wurde vor der Initiation keiner ganz aufgeklärt – was leicht verständlich war. Wer von ihnen hätte schon geglaubt, dass auf der anderen Seite der Tür, an die sie gerade klopften, das Böse wartete? Und wer hätte wohl freiwillig mitgemacht, wenn er genau gewusst hätte, worauf er sich da einließ?
    Überraschung, Arschloch! Das hier ist nicht Disney World, und sobald du an Bord bist, gibt es kein Zurück mehr. Nie mehr.
    Lash hatte allerdings auch kein Problem damit, andere zu täuschen.
    » Ich bin bereit für Größeres«, murmelte der Junge.
    » Gut. Und jetzt raus aus meinem Wagen! Mein Kollege wird dich morgen Abend um sieben abholen.«
    » Cool.«
    Nachdem das geregelt war, hatte Lash es eilig, den kleinen Bastard loszuwerden. Der Kerl stank wie ein Abwasserkanal und benötigte mehr als nur eine ordentliche Dusche. Man sollte ihn wie ein Stück verschmutzten Gehsteig mit dem Schlauch abspritzen.
    Sobald sich die Wagentür geschlossen hatte, fuhr Lash vom Parkplatz und bog auf die Straße ein, die parallel zum Hudson River verlief. Er war auf dem Weg nach Hause, und nun umklammerten seine Hände das Lenkrad aus einem anderen Grund als Mordlust.
    Die Lust auf Sex trieb ihn genauso stark an.
    Die Straße, in der er wohnte, befand sich im alten Teil von Caldwell. Sie war gesäumt mit Sandsteingebäuden aus Viktorianischer Zeit, verfügte über Gehsteige, die mit Bäumen bepflanzt waren, und die Grundstückspreise betrugen nicht weniger als eine Million Dollar. Die Nachbarn hoben brav die Hinterlassenschaften ihrer Hunde auf, machten nie Lärm und stellten ihren Müll nicht vor das Haus, sondern in die Seitengassen – und zwar immer am richtigen Tag. Als er an seinem Stadthaus vorbei und um den Block herum zur

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