Black Dagger 15 - Vampirseele
hast, war ich überrascht. Wie ich bereits gesagt habe, lebt Rehv unter demselben Dach wie du. Also wird es wohl nicht so sein, dass du keine Ahnung davon hast, was er da oben im Norden in der Kolonie tut. Du und dein Boss, ihr wisst bestimmt, dass er diese Woche die nördlichste Ecke des Labyrinths durchsucht … und es müsste euch inzwischen auch bewusst sein, dass er absolut nichts gefunden hat, das ihn davon überzeugen könnte, dass Xhex von einem Symphathen entführt wurde.«
John bewegte sich nicht. Weder bestätigte er das Gesagte noch verneinte er es.
» Außerdem finde ich es merkwürdig, dass du von mir Informationen über den Drogenhandel haben willst, wo doch Rehv alles über den Handel hier in Caldwell wissen sollte.«
In diesem Moment kam iAm in die Küche. Er ging zu dem Topf, rührte den Inhalt ebenfalls kurz um und stellte sich dann mit vor der Brust verschränkten Armen neben seinen Bruder. John hatte nichts davon gehört, dass die beiden Zwillinge waren, aber es wäre durchaus möglich.
» Also, was geht da vor sich, John«, murmelte Trez. » Warum weiß euer König nicht, was ihr vorhabt, und warum sprecht ihr nicht mit meinem Kumpel Rehvenge?«
John blickte die beiden an, nahm dann den Stift zur Hand und schrieb ein Weilchen. Als er umblättern wollte, beugten sich die beiden Schatten nach vorne.
Ihr wisst ganz genau, was hier vor sich geht. Hört auf, unsere Zeit zu verschwenden.
Trez lachte, und iAm grinste sogar. » Ja, wir können deine Gefühle lesen. Aber wir dachten, du würdest es uns gerne selbst erklären.« Als John den Kopf schüttelte, nickte Trez. » Auch in Ordnung. Und ich werde mich nach dir richten und keinen Scheiß erzählen. Wer weiß denn noch, dass die Sache für dich was Persönliches ist?«
John begann wieder, zu schreiben. Wahrscheinlich Rehv, da er ja ein Symphath ist. Qhuinn und Blay. Aber keiner der Brüder.
iAm ergriff das Wort. » Und das Tattoo, das du gerade hast machen lassen … hat es etwas mit ihr zu tun?«
John war momentan überrascht, nahm dann aber an, dass sie entweder die frische Tinte riechen oder den Nachhall der abgeklungenen Schmerzen spüren konnten.
Als Antwort auf die Frage schrieb er: Das geht euch nichts an.
» Okay, ich kann das respektieren«, meinte Trez. » Hör mal … Nichts für ungut, aber warum kannst du dich den Brüdern nicht anvertrauen? Ist es, weil Xhex eine Symphathin ist und du dir Sorgen machst, wie sie das aufnehmen werden? Mit Rehv kommen sie ja auch klar.«
Denk doch mal nach. Wenn ich ihnen gegenüber wegen Xhex ausflippe und wir sie schließlich finden, werden alle bei ihrer Rückkehr eine Vereinigungszeremonie erwarten. Glaubst du, das würde ihr gefallen? Und was, wenn sie tot ist? Ich habe keine Lust, mich jeden Morgen mit Leuten an einen Tisch zu setzen, die nur darauf warten, dass ich mich im Bad erhänge.
Trez lachte schallend. » Tja … da hast du wohl Recht. Klingt ganz logisch.«
Darum brauche ich euch. Bitte helft mir, ihr zu helfen.
Die beiden Schatten blickten sich an und sagten eine Zeit lang nichts. John schloss daraus, dass sie sich gerade unterhielten – so von Hirn zu Hirn.
Einen Moment später wandten sie ihm wieder ihre Blicke zu, und wie üblich ergriff Trez das Wort. » Tja, da du so nett warst, und uns sämtliches blödes Gelaber erspart hast, werden wir dasselbe tun. Diese Unterhaltung mit dir bringt uns in eine schwierige Lage. Unsere Beziehung zu Rehv ist sehr eng, wie du weißt, und er ist an der Sache genauso persönlich beteiligt wie du.« Gerade als John einen Weg suchte, all dies zu umgehen, murmelte Trez: » Aber wir können dir verraten … dass keiner von uns etwas von ihr gehört hat.«
John schluckte schwer und dachte bei sich, dass das keine gute Neuigkeit war.
» Nein, das ist es nicht. Entweder ist sie tot … oder sie wird von jemandem mit Hilfe einer Blockade festgehalten.« Trez fluchte. » Ich glaube auch, dass Lash sie hat. Und ich bin auch überzeugt, dass er versucht, auf der Straße zu Geld zu kommen. Das ist auch der einzige Weg, um ihn aufzuspüren. Ich schätze, er checkt zuerst ein paar dealende Menschen ab, bevor er sie zu Lessern macht – und merk dir eines: Er wird so schnell wie möglich damit beginnen, neue Jäger zu initiieren.
Er will mit Sicherheit absolute Kontrolle über seine Dealer haben, und das gelingt ihm nur, wenn er sie zu Lessern macht. Ein heißes Pflaster für den Drogenhandel sind übrigens die Einkaufszentren, ebenso wie die
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