Black Dagger 15 - Vampirseele
Neuigkeiten?
Nachdem Qhuinn übersetzte, zog Trez die Brauen zusammen, und der Blick des Schatten wurde berechnend. » Worüber?«
» Xhex«, antwortete Qhuinn.
Trez legte das nun rot gefleckte Handtuch wieder ordentlich zusammen. » Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass Rehv wieder bei euch wohnt.«
» Ja, das stimmt.«
Der Schatten legte seine Hände auf den Tresen und lehnte sich nach vorne, wodurch seine Schultermuskeln stark hervortraten. » Warum fragt ihr dann mich nach Hilfe für ihre Suche und Rettung?«
Du kennst sie sehr gut, gestikulierte John.
Nach der Übersetzung leuchteten Trezs dunkle Augen hellgrün. » Das tue ich. Sie ist eine Schwester, wenn auch nicht von meinem Blut.«
Wo liegt also das Problem?, gestikulierte John.
Als Qhuinn zögerte, als ob er sichergehen wollte, dass John das wirklich zu einem Schatten sagen wollte, gab John ihm ein Zeichen, dass er sprechen sollte.
Qhuinn schüttelte leicht den Kopf. » Er sagt, er versteht das. Er möchte nur sicher gehen, dass auch alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.«
» Also ich glaube nicht, dass er das so gesagt hat.« Trez’ Lächeln war kühl. » Und darin liegt mein Problem: Dass ihr drei hierherkommt und nach Neuigkeiten fragt, lässt mich vermuten, dass ihr und euer König nicht glaubt, dass Rehv euch sagt, wo sie steckt – oder ihr glaubt nicht, dass er sich genug bemüht, sie zu finden. Und wisst ihr was … das geht mir ziemlich gegen den Strich.«
iAm kam aus dem Hinterzimmer und nickte ihnen zu, als er sich neben seinen Bruder stellte. Mehr war bei ihm zur Begrüßung nicht drin. Ansonsten ging er mit Worten nicht sparsam um. Und auch nicht mit Schlägen, wenn man sich ansah, wie viele Blutflecken sein graues T-Shirt zierten. Und der Typ fragte gar nicht erst nach, worüber sie bisher gesprochen hatten. Er schien voll im Bilde zu sein, was darauf schließen ließ, dass er entweder alles über eine Überwachungskamera mitverfolgt hatte, oder die Anspannung in dem starken Körper seines Bruders genau interpretieren konnte.
Wir sind nicht hergekommen, um zu streiten oder jemanden anzugreifen, gestikulierte John. Wir möchten sie einfach nur finden.
Es entstand eine Pause, nachdem Qhuinn seine Aufgabe erfüllt hatte. Und dann stellte Trez die Vierundsechzigtausend-Dollar-Frage: » Weiß euer König, dass ihr hier seid?«
Als John den Kopf schüttelte, wurden Trezs Augen noch schmaler. » Und was genau erwartet ihr dann von uns?«
Sämtliche Informationen über den Aufenthaltsort von Xhex, von denen ihr wisst oder zumindest glaubt, dass sie richtig sind. Und alle verfügbaren Informationen über den Drogenhandel hier in Caldwell. Er wartete, bis Qhuinn mit dem Übersetzen nachkam, und fuhr dann fort. Wenn Rehv Recht hat und Lash die Dealer in der Stadt aus dem Verkehr gezogen hat, dann ist wohl klar, dass er und die Gesellschaft der Lesser die von ihnen geschaffene Lücke ausfüllen werden.
Eine weitere Pause, um Qhuinn Zeit zum Übersetzen zu geben. Also, wo gehen die Leute hin, um Drogen zu kaufen, abgesehen von den Clubs in der Trade Street? Gibt es einen Umschlagplatz für Crack? Und wer sind die großen Zulieferer, mit denen Rehv zusammengearbeitet hat? Wenn Lash versucht, zu dealen, muss er den Stoff ja von jemandem bekommen.
Eine letzte Verschnaufpause für Qhuinn. Wir waren schon in den Gassen unterwegs, aber bis jetzt haben wir nichts gefunden. Nur Menschen, die mit Menschen handeln.
Trez richtete sich auf, und man konnte geradezu hören, wie sich die Zahnräder in seinem Kopf drehten. » Darf ich dich was fragen?«
Klar, gestikulierte John.
Trez sah sich um und blickte dann John wieder in die Augen. » Privat.«
5
Als der Schatten diese Forderung stellte, sah John, wie Qhuinn und Blay erstarrten, und er wusste, woher der Wind wehte. Trez war zwar ein Verbündeter, aber er war auch sehr gefährlich. Schatten handelten ausschließlich nach ihrem eigenen Kodex, und sie hatten Fähigkeiten, die selbst Symphathen die Sprache verschlugen.
Aber wenn es um Xhex ging, war er bereit, in jeden Ring zu steigen.
Solange ich einen Block und einen Stift habe, kein Problem, gestikulierte John. Als weder Blay noch Qhuinn übersetzten, runzelte er die Stirn und stieß ihnen die Ellbogen in die Seite.
Qhuinn räusperte sich und starrte Trez über die Bar hinweg an. » Als sein Ahstrux nohtrum gehe ich überall hin, wo er hingeht.«
» Aber nicht in meinem Haus. Oder in dem meines Bruders.«
Qhuinn erhob sich,
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