Black Dagger 15 - Vampirseele
Highschools. Obwohl das für euresgleichen wegen des Tageslichtproblems schwieriges Terrain sein dürfte. Dasselbe gilt für städtische Baugebiete – die Dealer in den Lastern haben immer bei uns gekauft. Und dann ist da noch der Xtreme Skater-Park. Dort treibt sich lauter Gesindel herum. Und unter den Brücken – wobei das meistens Obdachlose sind. Aber wahrscheinlich sind dort die Aussichten auf Kohle für Lashs Erwartungen zu gering.«
John nickte und dachte, dass das genau die Informationen waren, die er sich von den beiden erhofft hatte. Was ist mit den Zulieferern?, schrieb er. Wenn Lash in Rehvs Fußstapfen getreten ist, müsste er dann nicht auch Kontakte zu den Hintermännern knüpfen?
» Ja. Der größte Zulieferer in der Stadt, Ricardo Benloise, lebt allerdings ziemlich abgeschottet.« Trez sah zu seinem Bruder hinüber, und es entstand eine weitere Pause. Als iAm nickte, wandte sich Trez wieder John zu. » Okay, wir werden sehen, ob wir dir ein paar Infos über Benloise beschaffen können – zumindest so viele, dass du dich an ihn dranhängen kannst, sollte er sich mit Lash treffen.«
John gestikulierte, ohne zu überlegen: Tausend Dank.
Die beiden nickten, und Trez meinte: » Zwei Vorbehalte.«
John bedeutete dem Kerl mit seinen Händen, er solle fortfahren.
» Erstens: Mein Bruder und ich haben keine Geheimnisse vor Rehv. Wir werden ihm also erzählen, dass du hier warst.« Als John die Stirn runzelte, schüttelte Trez den Kopf. » Tut mir leid, aber das muss sein.«
iAm warf ein: » Wir finden es cool, dass du dich weiter in die Suche nach Xhex reinhängst. Nicht, dass die Brüder das nicht tun würden, aber je mehr Leute dabei sind, umso größer sind die Chancen, dass wir sie finden.«
Das konnte John verstehen, aber er wollte dennoch, dass diese Angelegenheit seine Privatsache blieb. Bevor er das aufschreiben konnte, fuhr Trez fort.
» Und zweitens: Du musst alle Informationen, die du bekommst, an uns weitergeben. Rehvenge, der verdammte Kontrollfreak, hat uns befohlen, uns da herauszuhalten. Dass du zu uns kommst, ist eine gute Gelegenheit, damit wir uns trotzdem ein bisschen einmischen können.«
Als John sich fragte, warum zum Teufel Rehv die beiden Schatten zurückgepfiffen hatte, meinte iAm: » Er schätzt, wir würden uns umbringen lassen.«
» Und wegen unserer …«, Trez schien nach dem richtigen Wort zu suchen, » … › Freundschaft‹ mit ihm sind uns die Hände gebunden.«
» Er hätte uns genauso gut an der verdammten Wand anketten können.«
Trez zuckte mit den Schultern. » Darum haben wir zugesagt, dich zu treffen. In dem Moment, wo deine Nachricht kam, wussten wir …«
» … dass das der Ausweg war …«
» … den wir gesucht haben.«
Als die Schatten den Satz des anderen vollendeten, holte John tief Luft. Zumindest verstanden sie, worum es ihm ging.
» Absolut.« Trez streckte ihm seine Faust entgegen, und als John dagegen klopfte, nickte der Schatten. » Und lass uns diese kleine Unterhaltung für uns behalten.«
John beugte sich über den Notizblock. Warte mal, hast du nicht gesagt, dass du Rehv erzählen wirst, dass ich hier war?
Trez las, was er geschrieben hatte, und lachte. » Ach, wir werden ihm nur erzählen, dass du hier warst und bei uns gegessen hast.«
iAm grinste finster. » Aber den Rest muss er ja nicht erfahren.«
Nachdem Trez und John nach hinten gegangen waren, leerte Blay seine Cola und beobachtete Qhuinn aus den Augenwinkeln. Der Kerl ging in der Bar auf und ab, als ob man ihm mächtig die Flügel gestutzt hatte und er das überhaupt nicht schätzte.
Er hasste es einfach, wenn man ihn von etwas ausschloss. Ganz gleich, ob das nun ein Abendessen, eine Versammlung oder ein Kampf war, er wollte immer und überall dabei sein.
Sein Schweigen war schlimmer als jeder Fluch.
Blay stand auf und ging mit seinem leeren Glas hinter die Bar. Als er es mit Cola auffüllte und zusah, wie der schäumende dunkle Strahl auf das Eis traf, fragte er sich, warum er seinen Kumpel so anziehend fand. Er selbst war ein höflicher Typ, während Qhuinn eher zu den » Verpiss dich und stirb«-Kerlen zählte.
Gegensätze zogen sich offensichtlich an. Zumindest war das bei ihm so.
iAm kam wieder herein, begleitet von einem Typen, den man nur als einen Mann von Wert bezeichnen konnte: Er war tadellos gekleidet – von seinem hervorragend geschnittenen grauen Mantel bis hin zu dem glänzenden Paar Budapestern – und anstelle einer Krawatte trug er ein
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