Black Dagger 15 - Vampirseele
tropfte von seinem Kinn, und nachdem sie ihn in die Hüfte gebissen hatte, würde er beim Gehen sicher hinken.
Seine Augen wanderten über ihren Körper, aber sie machte sich nicht die Mühe, ihre Nacktheit mit den Händen zu bedecken. Wenn er für Runde zwei bereit war, benötigte sie jedes bisschen Kraft, das sie noch hatte. Und außerdem war Sittsamkeit nur von Bedeutung, wenn einem sein Körper nicht scheißegal war, so wie das bei ihr schon lange der Fall war.
» Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?«, fragte er. Mit einem Grunzen raffte er sich auf und erhob sich vom Boden. Während er seinen Arm testete, musste er sich auf den Rand des Sekretärs stützen.
» Na, was ist?«, bohrte er nach.
» Nein.«
» Zynikerin.« Er humpelte hinüber zum Durchgang ins Badezimmer. Im Durchgang angekommen, stemmte er sich mit einer Hand gegen die Wand, blickte nach links und holte dann tief Luft.
Mit einem Ruck renkte er sich das Schultergelenk knackend wieder ein und fluchte dabei lauthals. Als er anschließend zusammensackte, kam sein Atem in harten Stößen, und die Wunden in seinem Gesicht hinterließen schwarze Flecken aus Lesser -Blut an der weißen Zierleiste. Er drehte sich zu ihr um und grinste.
» Wie wär’s mit einer gemeinsamen Dusche?« Als sie weiterhin schwieg, schüttelte er den Kopf. » Nein? Wie schade.«
Er verschwand im marmornen Bad, und einen Moment später wurde das Wasser aufgedreht.
Erst als sie hörte, wie er sich wusch, und der Duft der Seife zu ihr herüberdrang, begann sie vorsichtig, ihre Arme und Beine abzutasten.
Keine Schwäche. Nein, sie zeigte ihm gegenüber keine Schwäche. Aber sie wollte nicht nur stark erscheinen, damit er es sich zweimal überlegte, bevor er wieder mit ihr den Tango tanzte. Ihr Innerstes weigerte sich, ihm oder einem anderen nachzugeben. Eher würde sie im Kampf sterben.
Das hatte sie einfach in sich. Sie war unbesiegbar – und es war nicht ihr Ego, das dies behauptete. Die Summe ihrer Erfahrungen hatte sie gelehrt, dass sie mit allem fertigwerden konnte, ganz gleich, was es auch war.
Zum Henker! Wie sie es hasste, gegen ihn zu kämpfen! Sie hasste die ganze verdammte Situation.
Als er kurze Zeit später aus dem Bad kam, war er sauber und seine Wunden begannen bereits zu verheilen. Die blauen Flecken verblassten, die Kratzer verschwanden, und die Knochen wuchsen wie von Zauberhand wieder zusammen.
Wunderbar! Er war ein verdammtes Stehaufmännchen.
» Ich gehe jetzt zu meinem Vater.« Als er zu ihr herüberkam, bleckte sie ihre Fänge, was ihn scheinbar erfreute. » Ich liebe dein sanftes Lächeln.«
» Das war kein Lächeln, du Arschloch.«
» Wie auch immer du es nennst, ich liebe es. Und eines Tages werde ich dich meinem lieben alten Vater vorstellen. Ich habe große Pläne für uns.«
Lash beugte sich zu ihr herab, zweifelsohne um sie zu küssen. Aber als sie ihn aus tiefster Kehle anfauchte, hielt er inne und überlegte es sich anders.
» Ich bin bald wieder hier, mein Liebling«, flüsterte er.
Er wusste, dass sie das ganze Süßholzgeraspel verabscheute, und deshalb verkniff Xhex sich jegliche Reaktion. Sie machte auch keine höhnische Bemerkung, als er sich schließlich umdrehte und ging.
Je mehr sie sich weigerte, sich erwartungsgemäß zu verhalten, desto verwirrter wurde er und desto klarer wurde ihr Kopf.
Sie hörte, wie er im Nebenzimmer umherging, und stellte sich vor, wie er sich ankleidete. Er bewahrte seine Kleidung in einem anderen Zimmer auf, seitdem klargeworden war, wie sich die Sache zwischen ihnen entwickeln würde. Er hasste Unordnung und war besonders penibel, was seine Klamotten anging.
Als es nebenan wieder ruhig wurde und er die Treppe hinunterging, holte sie tief Luft und zog sich vom Boden hoch. Das Bad war von seiner Dusche immer noch voller heißem Dampf, und obwohl sie es ekelte, dieselbe Seife zu verwenden wie er, widerte sie das, was sich auf ihrer Haut befand, noch viel mehr an.
Sobald Xhex unter den heißen Wasserstrahl trat, färbte sich der Marmor zu ihren Füßen rot und schwarz, als die zwei verschiedenen Sorten Blut von ihrem Körper rannen und im Abfluss verschwanden. Sie beeilte sich damit, sich einzuseifen und abzuspülen, da Lash erst vor wenigen Minuten gegangen war und man nie wissen konnte, wann er wieder auftauchen würde. Manchmal kam er sofort wieder zurück, während er sich zu anderen Zeiten den ganzen Tag lang nicht mehr blickenließ.
Der Duft der extravaganten französischen Seife,
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