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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hineinzubeißen.
    Nachdem er gegangen war, ging Xhex hinüber zu dem Tablett. Ihren Ärger am Steak auszulassen, würde gar nichts bringen, und sie benötigte dringend die Kalorien, um sich wehren zu können. Daher aß sie alles auf, was er gebracht hatte. Auf ihrer Zunge schmeckte alles wie Karton, und sie fragte sich, ob sie wohl jemals wieder etwas essen würde, weil es ihr schmeckte und sie es selbst wollte.
    Dass Nahrung als Kraftstoff diente, war logisch, aber blöderweise bedeutete das nicht automatisch, dass sie sich auf die Essenszeit freute.
    Als sie aufgegessen hatte, ging sie zurück zum Fenster, setzte sich in den Ohrensessel und zog die Knie an die Brust. Sie starrte auf die Straße hinab, fand aber keine Ruhe, sondern verharrte nur bewegungslos.
    Selbst nach den vergangenen Wochen suchte sie noch immer nach einer Fluchtmöglichkeit … und das würde auch so bleiben, bis sie ihren letzten Atemzug tat.
    Wie der Drang, sich gegen Lash zu wehren, so war auch der Drang zur Flucht nicht nur eine Folge der Umstände, sondern auch Merkmal ihres Charakters, und diese Erkenntnis ließ sie an John denken.
    Sie war so entschlossen gewesen, von ihm wegzukommen.
    Sie dachte daran, wie sie zusammen gewesen waren – nicht das letzte Mal, als er ihr ihre Zurückweisung heimgezahlt hatte – sondern das erste Mal in ihrer Kellerwohnung. Nach dem Sex hatte er versucht, sie zu küssen … eindeutig hatte er mehr gewollt als nur eine schnelle Nummer. Und wie hatte sie reagiert? Sie hatte sich ihm entzogen und war ins Bad gegangen, wo sie sich so gründlich geduscht hatte, als ob er sie beschmutzt hätte. Dann hatte sie die Tür hinter sich zugeschlagen.
    Daher gab sie ihm nicht die Schuld daran, wie ihr letztes Zusammentreffen verlaufen war.
    Sie sah sich in ihrem dunkelgrünen Gefängnis um. Wahrscheinlich würde sie hier sterben. Vielleicht schon sehr bald, nachdem sie sich schon einige Zeit nicht mehr aus der Vene genährt hatte, und außerdem stand sie unter großem physischen und emotionalen Stress.
    Die Realität ihres eigenen Todes rief Erinnerungen an die vielen Gesichter wach, in die sie geblickt hatte, während das Leben aus ihnen gewichen und die Seele freigesetzt worden war. Als Killerin war der Tod nun einmal ihr Geschäft. Und als Symphathin war er beinahe eine Art Berufung.
    Das Sterben hatte Xhex schon immer fasziniert. Jedes Opfer, das sie getötet hatte, hatte sich noch gegen sein Schicksal gewehrt, selbst als sie mit der Waffe in der Hand über ihm stand. Und das, obwohl sie alle genau wussten, dass sie einfach erneut zuschlagen würde, wenn es dem Opfer gelingen sollte, sich zu befreien. Das hatte jedoch scheinbar nicht gezählt. Horror und Schmerz hatten wie eine Energiequelle gewirkt.
    Und sie wusste, wie man sich dabei fühlte, um sein Leben zu kämpfen. Wie man kämpfte, um zu atmen, obwohl man durch die Kehle kaum mehr Luft bekam. Wie sich ein kalter Schweißfilm auf der überhitzten Haut bildete. Wie die Muskeln schwach wurden, aber man von ihnen immer noch mehr verlangte, und noch mehr, verdammt nochmal.
    Ihre früheren Entführer hatten sie mehrmals an den Rand des Todes gebracht.
    Während Vampire an die Jungfrau der Schrift glaubten, hatten Symphathen keine Vorstellung in Bezug auf ein Leben nach dem Tod. Für sie war der Tod keine Ausfahrt zu einer anderen Autobahn, sondern zu einer Ziegelmauer, in die man hineinraste. Und danach kam nichts mehr.
    Sie persönlich glaubte nicht an den ganzen religiösen Mist. Ob das nun mit ihrer Erziehung oder ihrem Intellekt zusammenhing, das Ergebnis war dasselbe. Der Tod bedeutete das Ende der Geschichte, Licht aus. Sie hatte es schon oft genug aus nächster Nähe miterlebt, verdammt nochmal! Nach dem letzten Kampf kam … nichts mehr. Ihre Opfer hatten einfach aufgehört, sich zu bewegen, und waren in der Position erstarrt, die sie innehatten, als ihr Herz zu schlagen aufhörte. Vielleicht starben manche Leute auch mit einem Lächeln auf den Lippen, aber ihrer Erfahrung nach war es meist eher eine Grimasse.
    Wenn ein Sterbender in eine ganze Wagenladung weißes Licht und das gottverdammte Himmelreich blickte, sollte man meinen, er würde dabei vor Freude strahlen wie einer, der im Lotto gewonnen hat.
    Es sei denn, der Grund, warum man nicht glücklich aussah, lag weniger daran, wohin man ging, als daran, wo man gewesen war.
    Und die Versäumnisse … man dachte wirklich darüber nach, was man alles zurückließ.
    Außer der Tatsache, dass sie sich

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