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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Lash in seinem Bad hortete, ließ sie würgen, obwohl sie vermutete, dass die meisten Frauen die Mischung aus Lavendel und Jasmin gerne mochten. Mann, sie wünschte sich, sie hätte ein Stück von Rehvs guter alter Kernseife, auch wenn diese wahrscheinlich in ihren frischen Wunden brennen würde wie Feuer. Aber sie konnte Schmerzen ertragen, und der Gedanke, sich zu schrubben, bis sie wund war, wirkte absolut verlockend.
    Jedes Mal, wenn sie mit der Seife an einem Arm hinauf- oder an einem Bein hinunterstrich und sich dabei zur Seite oder nach vorne beugte, fuhren ihr Schmerzen durch die Glieder, und unvermittelt fielen ihr die Büßergurte ein, die sie sonst immer getragen hatte, um ihre Symphathen -Seite in Schach zu halten. Dank der vielen Kämpfe im Schlafzimmer litt sie zurzeit auch so genug, um ihre bösen Neigungen zu unterdrücken – nicht, dass es wirklich darauf angekommen wäre. Sie befand sich ja nicht in normaler Gesellschaft, und diese dunkle Seite ihres Wesens half ihr dabei, mit der Situation überhaupt fertigzuwerden.
    Dennoch war es nach zwei Jahrzehnten mit den Dingern ein komisches Gefühl, sie nicht zu tragen. Sie hatte die beiden stachligen Metallbänder im Anwesen der Bruderschaft zurückgelassen … auf dem Schreibtisch des Zimmers, in dem sie den Tag verbracht hatte, bevor sie sich zur Kolonie aufgemacht hatten. Sie hatte die Absicht gehabt, am Ende der Nacht wieder dorthin zurückzukehren, eine Dusche zu nehmen und sie dann wieder anzulegen … aber mittlerweile hatte sich bestimmt schon eine Staubschicht auf ihnen gebildet.
    Langsam verlor sie den Glauben daran, dass sie die beiden Marterinstrumente jemals wiedersehen würde.
    Komisch, welche Wendungen das Leben doch nehmen konnte: Sie hatte das Haus verlassen und sicher erwartet, wieder dorthin zurückzukehren, aber dann hatte ihr Weg sie ganz woanders hingeführt.
    Wie lange würden die Brüder wohl ihre persönlichen Gegenstände dortlassen, wo sie waren? Wie lange würde es dauern, bis ihre wenigen Habseligkeiten – ob im Anwesen der Bruderschaft, in ihrer Hütte oder in ihrer Kellerwohnung – als Gerümpel betrachtet werden würden? Zwei Wochen entsprachen wahrscheinlich schon fast der äußersten Grenze. Da aber niemand außer John von ihrem Unterschlupf im Keller wusste, würde zumindest das Zeug dort wahrscheinlich viel länger herumliegen.
    Nach einigen Wochen würden sie ihren Kram bestimmt in einem Schrank verstauen. Und später dann in einem kleinen Karton auf dem Dachboden.
    Oder vielleicht würde auch einfach alles im Müll landen.
    Das war es doch, was geschah, wenn jemand starb. Eigentum wurde zu Müll, es sei denn, das Zeug wurde von jemand anderem übernommen.
    Die Nachfrage nach Büßergurten war zweifellos nicht sehr groß.
    Xhex stellte das Wasser ab, trat aus der Dusche, trocknete sich ab und ging dann zurück in das Schlafzimmer. Gerade als sie sich ans Fenster setzte, öffnete sich die Tür, und der kleine Lesser kam mit einem Tablett voller Speisen herein.
    Er schien immer etwas verwirrt zu sein, wenn er das von ihm zubereitete Essen auf dem Sekretär abstellte und sich umsah – als ob er auch nach all dieser Zeit immer noch nicht die leiseste Ahnung hatte, warum er heiße Speisen in einem leeren Zimmer zurücklassen sollte. Außerdem untersuchte er die Wände, indem er mit den Fingern über die neuen Dellen und die frischen Flecken von Lesser -Blut strich. Angesichts der Tatsache, wie ordentlich er erschien, plante er zweifelsohne, das Zimmer wieder auf Vordermann zu bringen. Als sie hier ankam, war die Seidentapete in makellosem Zustand gewesen. Jetzt aber sah sie aus, als hätte man sie tüchtig durch die Mangel gedreht.
    Als er zum Bett hinüberging, die zerwühlte Bettdecke glatt zog und die Kissen aufschüttelte, ließ er die Tür weit offen stehen, und sie blickte hinaus in den Flur und die Treppe hinunter.
    Kein Grund, die Flucht zu wagen. Und ihn anzugreifen, hätte auch nichts gebracht. Genauso wenig wie ihre Symphathen -Tricks, denn sie war sowohl mental als auch physisch von der Welt abgeschottet.
    Alles, was sie tun konnte, war, ihn zu beobachten und sich zu wünschen, dass sie irgendwie an ihn herankommen könnte. Himmel, ob die Löwen im Zoo wohl denselben ohnmächtigen Trieb zu töten verspürten, wenn der Tierpfleger mit Besen und Futter ihren Käfig betrat? Der andere konnte kommen und gehen und die Umgebung verändern, aber man selbst war gefangen.
    Das machte einem wirklich Lust, irgendwo

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