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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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anzubrüllen, würde sie auch nicht näher an ihr Ziel bringen.
    Er nickte und sah sich dann noch einmal kurz um. Da war nur ein einzelner Dealer, der den Laden zu schmeißen schien, und der Kerl hielt bis ganz zum Schluss durch. Sein bevorzugter Standort war die Rampe in der Mitte, was wirklich schlau war. Denn es bedeutete, dass er den ganzen Park überblicken konnte – von den entferntesten Ecken bis hin zu der Straße, auf der die Cops anrollten und wieder abzogen.
    Der Kerl sah aus wie siebzehn oder achtzehn, und seine Klamotten hingen locker an seinem Körper – entweder ganz nach Skater-Stil oder aber deshalb, weil er das, was er verkaufte, auch selbst konsumierte. Er sah aus, als hätte er es dringend nötig, mehrmals mit der Autobürste abgeschrubbt zu werden, aber er war wachsam und gerissen. Und er schien allein zu arbeiten. Das war interessant. Um ein Gebiet zu dominieren, verfügte ein Dealer in der Regel über eine Vollstreckertruppe, die ihn unterstützte – andernfalls wurde er wegen seiner Ware oder wegen seines Geldes überfallen. Aber dieser junge Kerl … war die ganze Zeit völlig auf sich allein gestellt.
    Entweder hatte er eine große Nummer im Hintergrund, oder er würde in Kürze aus dem Verkehr gezogen werden.
    John erhob sich von der Stelle, wo er sich gegen den Anbau gelehnt hatte, und nickte seinen Jungs zu. Lasst uns gehen.
    Als er wieder Gestalt annahm und sein volles Gewicht wieder zum Tragen kam, knirschte feiner Kies unter seinen Stiefeln, und eine steife Brise wehte ihm entgegen. Der Hof des Anwesens der Bruderschaft war durch die Vorderseite des Hauses und die sechs Meter hohe Böschungsmauer abgegrenzt, die um das gesamte Grundstück herum verlief. Der weiße Marmorspringbrunnen in der Mitte war noch nicht wieder für die wärmeren Monate gefüllt worden, und das halbe Dutzend Autos, das in einer Reihe vor dem Haus parkte, wartete ebenfalls noch auf seinen Einsatz.
    Das flüsternde Geräusch gut geölter Zahnräder ließ ihn aufblicken. Die Stahlrollläden vor den Fensterscheiben wurden gerade synchron heruntergelassen, was den Eindruck erweckte, dass das Haus seine zahlreichen Augenlider schloss, um schlafen zu gehen.
    Ihm graute davor, hineinzugehen. Obwohl das Haus über weit mehr als fünfzig Zimmer verfügte, die er alle durchwandern konnte, ließ die Tatsache, dass er bis zum Sonnenuntergang im Inneren eingesperrt sein würde, es wie einen Schuhkarton wirken.
    Als sich Qhuinn und Blay rechts und links von ihm materialisierten, ging er die Stufen zu den Doppeltüren hinauf, stieß sie auf und betrat die Vorhalle.
    Drinnen warf er der Überwachungskamera einen Blick zu. Sofort wurde das Schloss entsichert, und er betrat eine Eingangshalle, die direkt aus dem zaristischen Russland zu stammen schien. Säulen aus Malachit und weinrotem Marmor stützten eine drei Stockwerke hohe, bemalte Decke. Mit Blattgold verzierte Fackeln und Spiegel erzeugten und reflektierten ein weiches gelbliches Licht, das die Farbtöne noch voller wirken ließ. Und die Freitreppe … das Ding wirkte wie eine mit Teppichboden belegte Landebahn, die bis zum Himmel reichte.
    Sein Vater hatte keine Ausgaben gescheut und offensichtlich einen Hang zum Dramatischen gehabt. Alles, was man noch benötigte, war ein Streichorchester im Hintergrund, und man konnte sich gut vorstellen, wie ein König in vollem Ornat die Treppe herunterschwebte …
    Wrath erschien am Kopf der Treppe. Er war ganz in schwarzes Leder gekleidet, und sein langes schwarzes Haar fiel ihm offen auf die breiten Schultern. Er trug seine Panorama-Sonnenbrille, und obwohl er sich am oberen Ende einer langen Folge von Sturzmöglichkeiten befand, sah er nicht nach unten. Das war auch nicht nötig, denn seine Augen waren nun vollständig blind.
    Aber er war nicht ganz ohne Sicht. George, der Golden Retriever an seiner Seite, behielt für ihn alles im Blick, und führte den König mit Hilfe des Geschirrs, das er trug. Sie waren ein ungleiches Paar: der gute Samariter mit der Hundeschnauze und der brutale Krieger, der offensichtlich in der Lage war, jemandem die Kehle aufzureißen, bloß weil ihm gerade danach war. Aber sie kamen gut miteinander aus, und Wrath war geradezu verliebt in den Hund. George wurde wie ein königliches Haustier behandelt, und nicht einmal Iams war gut genug für ihn. Der Hund fraß, was auch sein Herr aß: nur das Beste von Rind und Lamm. Und es ging das Gerücht um, dass der Retriever bei Beth und Wrath im Bett schlafen

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