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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zu geben schien.
    Obwohl unzählige Jahre und ein ganzer Kontinent zwischen ihnen lagen, war es, als ob er in Darius’ Rolle geschlüpft wäre.
    So ein Blödsinn! Er befand sich einfach nur in genau derselben Lage: in einer feindseligen Umgebung mit zahlreichen dunklen Ecken … und keinen Eltern, die ihn unterstützten, nachdem Wellsie ermordet worden war, und Tohr wie ein lebender Toter dahinvegetierte.
    Schwer zu sagen, wann seine Augenlider sich endlich schlossen und geschlossen blieben.
    Aber irgendwann übermannte ihn doch der Schlaf. Das wenige, das ihm von seinem Vater geblieben war, hielt er dabei ehrfürchtig in den Händen.

8

    FRÜHLING 1671,
ALTES LAND
    Darius materialisierte in einem Streifen dicht bewachsenen Waldes neben dem Eingang zu einer Höhle. Als er aufmerksam in die Nacht lauschte, achtete er besonders auf ungewohnte Geräusche … Unten am Bach streiften Hirsche umher, der Wind pfiff durch die Nadeln der Kiefern, und er konnte seinen eigenen Atem hören. Aber es waren keine Menschen oder Lesser unterwegs.
    Noch einen Moment … dann schlüpfte er unter dem Felsüberhang hindurch und betrat einen Raum, der vor Urzeiten ohne das Zutun von Mensch oder Vampir entstanden war. Er ging tiefer und tiefer in die Höhle hinein, und es roch immer stärker nach etwas, das er hasste: Der modrige Erdboden und die kalt-feuchte Luft erinnerten ihn an das Kriegerlager – und obwohl er dieses Höllenloch vor siebenundzwanzig Jahren verlassen hatte, reichten die Erinnerungen an seine Zeit bei Bloodletter aus, um ihn jetzt noch zurückschrecken zu lassen.
    An der Wand am anderen Ende der Höhle tastete er über den nassen, unebenen Fels, bis er den eisernen Griff fand, der die verborgene Tür öffnete. Ein gedämpftes Quietschen war zu hören, als die Angeln der Tür sich bewegten und sich ein Teil der Höhlenwand nach rechts schob. Er wartete nicht ab, bis der Durchgang vollständig geöffnet war, sondern trat hindurch, sobald er seine breite Brust seitlich hineinquetschen konnte. Auf der anderen Seite betätigte er einen zweiten Hebel und wartete, bis der Durchgang wieder vollständig verschlossen war.
    Der lange Pfad zum Allerheiligsten der Bruderschaft war von Fackeln beleuchtet, die heftig flackerten und harte Schatten auf dem unebenen Boden und an der Decke tanzen ließen. Er hatte beinahe die Hälfte des Weges hinter sich, als die Stimmen seiner Brüder an seine Ohren drangen.
    Das laute männliche Stimmenkonzert ließ darauf schließen, dass viele von ihnen zur Versammlung erschienen waren.
    Er war wahrscheinlich der Letzte, der ankam.
    Als er zum großen, eisenbeschlagenen Tor gelangte, nahm er einen schweren Schlüssel aus seiner Brusttasche und steckte ihn in das Schloss. Das Öffnen des Tores war selbst für ihn mit einigem Kraftaufwand verbunden, denn das riesige Portal schwang nur dann auf, wenn derjenige, der Eintritt verlangte, bewies, dass er in der Lage war, es weit genug aufzustoßen.
    Als er die große Höhle tief unter der Erde betrat, war die gesamte Bruderschaft anwesend, und mit seinem Erscheinen begann die Versammlung.
    Als er sich neben Ahgony stellte, verstummten die Stimmen, und Wrath der Gerechte betrachtete die Versammelten. Die Brüder respektierten den Anführer des Vampirvolkes, auch wenn er kein Krieger war wie sie, denn er war ein majestätischer Mann von Wert, dessen weiser Rat und besonnene Zurückhaltung im Krieg gegen die Gesellschaft der Lesser von unschätzbarem Wert waren.
    » Meine Krieger«, sagte der König. » Ich wende mich heute Abend mit besorgniserregenden Nachrichten und einer Bitte an euch. Ein Doggen -Sendbote kam während des Tages zu meinem Privatquartier und ersuchte um eine persönliche Audienz. Nachdem er sich weigerte, sein Anliegen meinen eigenen Bediensteten vorzutragen, brach er zusammen und weinte.«
    Als die klaren grünen Augen des Königs in die Runde blickten, fragte sich Darius, wohin das noch führen würde. Bestimmt zu nichts Gutem , dachte er bei sich.
    » Dies war der Moment, in dem ich eingriff.« Die Lider des Königs senkten sich für einen Augenblick. » Der Gebieter des Doggen hatte ihn mit äußerst schlechten Nachrichten zu mir gesandt. Die noch ungebundene Tochter der Familie wird vermisst. Da sie sich an diesem Tag früh zurückgezogen hatte, schien mit ihr alles in Ordnung zu sein, bis die Zofe ihr ein Mittagsmahl brachte. Ihr Gemach war jedoch leer.«
    Ahgony, der religiöse Anführer der Bruderschaft, ergriff das Wort. » Wann

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