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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aus dem Kriegerlager waren seine Waffen nicht besser als jene, die Darius damals besessen hatte … nur ein paar weitere von Bloodletters ausrangierten Waffen, was wirklich beklagenswert war. Darius hatte damals keinen Vater gehabt, der ihn hätte ausrüsten können, aber Hharm hätte sich um seinen Sohn kümmern und ihm erstklassige, perfekt ausbalancierte Waffen besorgen sollen, die so gut waren wie seine eigenen.
    Der König hob die Arme und blickte zur Decke. » Möge die Jungfrau der Schrift voller Gnade und Segen auf die hier Versammelten blicken, während diese edlen Krieger in den Kampf ziehen.«
    Der Schlachtruf der Brüder erschallte, und Darius stimmte aus voller Kehle mit ein. Das Gebrüll hallte in der Höhle wider, prallte von den Felswänden zurück und setzte sich fort, als die Brüder zu Anfeuerungsrufen anhoben. Während der donnernde Schall immer höher stieg, streckte der König seine Hand zur Seite aus, und der junge Thronerbe trat aus dem Schatten hervor. Sein Gesichtsausdruck ließ ihn viel älter erscheinen als die sieben Jahre, die er zählte. Wrath, Sohn des Wrath, war wie Tohrment das genaue Abbild seines Vaters, aber damit endete auch schon der Vergleich. Der regierende König war heilig, nicht nur für seine Verwandten, sondern für das gesamte Volk.
    Dieser kleine Junge stellte die Zukunft dar, den künftigen Anführer … ein Zeichen, dass die Vampire trotz der Angriffe der Gesellschaft der Lesser überleben würden.
    Und er war ohne Angst. Während sich so manches Kind scheu hinter seinem Vater versteckt hätte, wenn es sich einem Bruder gegenübersah, stand der junge Wrath seinen Mann und blickte die Männer vor ihm an, als ob er trotz seines geringen Alters bereits wusste, dass er diese Krieger mit ihren starken Rücken und Armen eines Tages befehligen würde.
    » Geht nun, meine Krieger«, sagte der König. » Geht und führt eure Dolche mit der Absicht, zu töten.«
    Das waren blutrünstige Worte für zarte Kinderohren, aber inmitten des Krieges war es nicht von Vorteil, die nächste königliche Generation zu sehr zu behüten. Wrath, Sohn des Wrath, würde zwar nie selbst ins Feld ziehen – er war für das Volk von zu großer Bedeutung –, aber er würde trotzdem die Ausbildung eines Kriegers erhalten, damit er zu schätzen wusste, welchen Gefahren sich die Männer unter seiner Führung stellen mussten.
    Als der König seinen Sohn betrachtete, umwölkten sich seine Augen vor Stolz und Freude, Hoffnung und Liebe.
    Wie anders Hharm und sein Sohn doch waren. Der Junge stand neben seinem Vater, aber so wenig Aufmerksamkeit wie ihm dieser schenkte, hätte er auch neben einem Fremden stehen können.
    Ahgony beugte sich zu Darius herüber. » Jemand sollte ein Auge auf diesen Jungen haben.«
    Darius nickte. » Ja, du hast Recht.«
    » Ich habe ihn heute Abend aus dem Kriegerlager geholt.«
    Darius sah zu seinem Bruder hinüber. » Wirklich? Wo war denn sein Vater?«
    » Zwischen den Beinen eines Mädchens.«
    Darius fluchte verhalten. Fürwahr, der Bruder verfügte trotz seiner guten Herkunft über eine rohe Art, und dank seiner niederen Instinkte hatte er zahlreiche Söhne, was seine Gedankenlosigkeit erklärte, aber sicher nicht entschuldigte. Natürlich kamen seine anderen Söhne nicht für die Bruderschaft infrage, da ihre Mütter nicht zu den Auserwählten gehörten.
    Hharm schien sich darüber jedoch keine Gedanken zu machen.
    Als er den Jungen so einsam dastehen sah, erinnerte sich Darius an seine erste Nacht im Feld: wie er niemanden gehabt hatte … welche Angst er davor gehabt hatte, dem Feind nur mit seinem Verstand und der kurzen Ausbildung, die er erhalten hatte, um seinen Mut zu stärken, entgegenzutreten. Es war nicht so, als ob es den Brüdern gleich gewesen wäre, wie es ihm erging. Aber sie mussten sich um sich selbst kümmern, und er musste beweisen, dass er sich behaupten konnte.
    Dieser junge Vampir befand sich eindeutig in derselben Lage – allerdings hatte er einen Vater, der es ihm hätte einfacher machen sollen.
    » Lebewohl, Darius«, sagte Ahgony, als der König und sein Sohn sich zu den Brüdern gesellten und sich händeschüttelnd verabschiedeten. » Ich begleite den König und den Prinzen.«
    » Lebewohl, mein Bruder.« Die beiden umarmten sich kurz, und dann ging Ahgony zu Wrath Senior und Junior hinüber und verließ mit ihnen die Höhle.
    Als Tohrture vortrat und mit der Zuteilung der Gebiete für die Nacht anfing, begannen sich Paare zu bilden, und

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