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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wurde sie zuletzt gesehen?«
    » Vor dem letzten Mahl. Sie kam zu ihren Eltern und sagte ihnen, dass sie keinen Appetit hätte und sich gerne hinlegen würde.« Der König ließ seinen Blick weiter umherwandern. » Ihr Vater ist ein rechtschaffener Mann, der mir die eine oder andere persönliche Gefälligkeit erwiesen hat. Was jedoch weit schwerer ins Gewicht fällt, sind die Dienste, die er unserem Volk als Leahdyre des Rates geleistet hat.«
    Als in der Höhle Flüche erschallten, nickte der König. » Fürwahr, es handelt sich um die Tochter von Sampsone.«
    Darius verschränkte die Arme vor der Brust. Das waren sehr schlechte Neuigkeiten. Töchter der Glymera waren für ihre Väter wie kostbare Juwelen … bis sie der Fürsorge eines anderen Mannes aus gutem Hause übergeben wurden, der sie auf dieselbe Art und Weise behandeln würde. Diese Frauen wurden streng bewacht und lebten in Abgeschiedenheit … Sie verschwanden nicht einfach aus dem Haus ihrer Familie.
    Sie konnten jedoch entführt werden.
    Wie alle seltenen Dinge waren Frauen bester Herkunft von hohem Wert – und wie immer, wenn es die Glymera betraf, war das Individuum weniger wichtig als die Gesamtheit: Lösegeld wurde nicht bezahlt, um das Leben der Entführten zu retten, sondern den guten Ruf ihrer Blutlinie. Tatsächlich war es kein einmaliger Fall, dass jungfräuliche Vampirinnen entführt und für Geld festgehalten wurden, wobei als einziges Druckmittel sozialer Terror eingesetzt wurde.
    Die Gesellschaft der Lesser war nicht die einzige Quelle des Bösen auf der Welt. Es gab auch Vampire, die andere Vertreter ihres Volkes als Opfer wählten.
    Die Stimme des Königs hallte durch die Höhle, tief und fordernd. » Als meine Leibwache wende ich mich an euch, um Hilfe in dieser Angelegenheit zu erhalten.« Die Augen des Königs blieben an Darius haften. » Und es gibt einen unter euch, den ich bitten möchte, sich aufzumachen und dieses Unrecht zu tilgen.«
    Darius verbeugte sich tief, bevor die Bitte auch nur ausgesprochen werden konnte. Wie immer war er bereit, jeden Auftrag seines Königs auszuführen.
    » Vielen Dank, mein Krieger. Deine Fähigkeiten als Diplomat sowie dein Gefühl für das Protokoll werden dir unter dem Dach dieser nunmehr zerbrochenen Familie von großem Wert sein. Und wenn du den Übeltäter findest, vertraue ich auf deine Fähigkeiten, der Angelegenheit ein entsprechendes … Ende zu bereiten. Nutze jene, die Seite an Seite mit dir stehen und, vor allem, finde die Tochter. Kein Vater sollte dieses Leid ertragen müssen.«
    Darius konnte dem nur zustimmen.
    Und es war eine weise Wahl, getroffen von einem weisen König. Darius war ein Diplomat, fürwahr. Aber er fühlte zudem eine besondere Verpflichtung gegenüber Frauen, nachdem er seine Mutter verloren hatte. Nicht, dass die anderen Brüder sich der Aufgabe nicht mit derselben Hingabe gewidmet hätten – vielleicht mit Ausnahme von Hharm, der eine ziemlich schlechte Meinung vom weiblichen Geschlecht hatte. Aber Darius war derjenige, der diese Verantwortung mit dem größten Ernst wahrnehmen würde, und damit hatte der König gerechnet.
    In der Tat, er würde Hilfe benötigen. Suchend ließ Darius seine Augen über die Brüder schweifen und blickte in die grimmigen, vertrauten Gesichter. Er hielt inne, als er unter ihnen ein fremdes Gesicht erblickte.
    Auf der anderen Seite des Altars stand Bruder Hharm neben einer jüngeren, dünneren Ausgabe von sich selbst. Sein Sohn hatte dunkles Haar und blaue Augen wie sein Vater und würde später wohl auch die breiten Schultern und den großen Brustkorb bekommen, der für Hharm typisch war. Aber hier endete auch schon die Ähnlichkeit. Hharm lehnte in herausfordernder Haltung an der Höhlenwand, was nicht überraschend war. Er zog den Kampf dem Gespräch vor, weshalb er für Letzteres nur sehr wenig Zeit und Geduld aufbrachte. Der Junge hingegen war völlig auf das Geschehen konzentriert und hatte seine intelligenten Augen bewundernd auf den König gerichtet.
    Seine Hände hatte er hinter dem Rücken verborgen.
    Auch wenn er nach außen hin ruhig wirkte, wanden seine Hände sich, wo niemand sie sehen konnte. Aber die Bewegung seiner Ellbogen verriet seinen aufgewühlten Gemütszustand.
    Darius konnte verstehen, wie sich der Junge fühlte. Nach dieser Ansprache würden sie alle gemeinsam ins Feld ziehen, und Hharms Sohn würde zum ersten Mal im Kampf gegen den Feind getestet werden.
    Aber er war nicht ausreichend bewaffnet.
    Frisch

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