Black Dagger 15 - Vampirseele
ist hier. Hier irgendwo. Ich weiß es.
Rhage packte ihn am Arm. » Lass uns hinuntergehen und den Jäger befragen. Auf diese Weise erfahren wir mehr …«
Nein, sie ist hier!
Vishous trat vor John hin, sein Diamantenblick leuchtete: » Hör mir zu, mein Junge. Du solltest besser wieder hinuntergehen.«
John kniff die Augen zusammen. Sie wollten nicht einfach, dass er nach unten ging. Sie wollten ihn nicht hier oben haben.
Was habt ihr gefunden? Keiner antwortete. Ihr habt etwas gefunden!
John riss sich von den beiden los und hörte Rhage fluchen, während V sich vor eine der Türen stellte.
Hollywoods Stimme klang dumpf: » Nein, V, lass ihn gehen. Lass ihn einfach gehen … Er hasst Lash sowieso bereits bis in alle Ewigkeit.«
Vs Blick blitzte, als ob er irgendwelche Einwände erheben wollte, aber dann nahm er eine selbst gedrehte Zigarette aus der Tasche und trat fluchend zur Seite.
Mit völlig verkrampften Nackenmuskeln brach John durch die Tür und kam schlingernd zum Stehen. Die Traurigkeit im Raum war wie eine greifbare Mauer, die er durchbrechen musste, und sein Körper drang nur deshalb durch die kalte Wand der Trostlosigkeit, weil er seine Füße dazu zwang, vorwärtszugehen.
Hier war sie eingesperrt gewesen.
Hier war Xhex eingesperrt gewesen … und verletzt worden.
Seine Lippen öffneten sich, und er sog die Luft durch den Mund ein, als seine Augen den Kratzern an der Wand folgten. Es gab Tausende davon, ebenso wie schwarze Flecken … und anderes getrocknetes Blut.
Das in dunklem Purpurrot schimmerte.
John ging hinüber und fuhr mit seinen Fingern über eine der Furchen, die so tief war, dass die seidene Tapete gerissen war und den Blick auf die Latten und den Putz darunter freigab.
Als er durch den Raum ging, wurden seine Atemzüge immer härter und kürzer. Das Bett war völlig zerwühlt, die Kissen lagen auf dem Boden herum, und die Bettdecke war total zerknüllt …
Und überall waren Blutflecken.
John hob eines der Kissen auf und hielt es vorsichtig im Arm. Dann führte er es an seine Nase und atmete tief ein … und erhielt eine starke Dosis des Geruchs, von dem er jede Nacht träumte: Xhex’ Geruch.
Seine Knie wurden weich. Er ging zu Boden wie ein nasser Sack und brach dann neben der Matratze zusammen. Er vergrub sein Gesicht in der weichen Matratze, sog ihren Geruch tief in sich ein.
Sie war hier gewesen. Und es war nicht lange her.
Er blickte auf die blutbefleckten Laken und Wände.
Er war zu spät gekommen.
Johns Gesicht wurde nass, und er spürte, wie etwas von seinem Kinn tropfte. Aber das war ihm scheißegal.
Er wurde von dem Gedanken aufgefressen, dass er ganz knapp davor gewesen war, sie zu retten … aber nicht früh genug hier gewesen war.
Das Schluchzen, das aus seiner Kehle hervorbrach, war deutlich zu hören.
Ihr ganzes Leben lang war Xhex’ Herz nie anfällig dafür gewesen, zu brechen. Sie hatte schon lange den Verdacht gehegt, dass das eine Folge ihrer Symphathen -Seite war, die sie gegenüber Dingen abhärtete, die andere Frauen zum Ausflippen brachten.
Wie sich herausstellte, war das aber nicht richtig.
Als sie neben John Matthew stand und beobachtete, wie sein riesiger Körper neben dem Bett zusammensackte, zerbrach das Organ, das hinter ihrem Brustbein schlug, wie ein Spiegel.
Nichts als Scherben.
Sie war vollkommen am Ende ihrer Kräfte, als er das Kissen sorgsam wie ein Neugeborenes in die Arme nahm. In diesem Moment voller Verzweiflung hätte sie alles getan, um seinen Schmerz zu lindern. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, warum er so fühlte, wie er es offensichtlich tat, waren die Gründe unwichtig.
Sein Leiden war vorrangig.
Selbst geschwächt, kniete sie sich neben ihn, und ihre Augen schickten den tragischen Anblick, den er bot, direkt in ihr Gehirn.
Sie hatte den Eindruck, als hätte sie ihn seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen. Gütiger Gott, er sah immer noch so gut aus – sogar noch besser, als sie es sich in ruhigen Momenten vorgestellt hatte. Mit seinem starken, harten Profil und den außergewöhnlich blauen Augen war sein Gesicht das eines Kriegers. Und er verfügte über einen entsprechenden Körper, dessen Schultern doppelt so breit waren wie die ihren. All seine Klamotten waren aus Leder, bis auf das T-Shirt unter seiner Jacke. Und sein Haar war stoppelkurz, als ob er aufgehört hatte, sich um sein Aussehen zu scheren, und sich den Kopf mit einem Rasierapparat schor.
Die Vorderseite seiner Jacke und sein T-Shirt waren mit
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