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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Lesser -Blut besudelt.
    Er hatte heute Nacht getötet. Und vielleicht hatte er sie deshalb gefunden.
    Na ja, fast gefunden.
    » John«, ertönte eine sanfte Männerstimme.
    Sie blickte hinüber zur Tür, auch wenn er es nicht tat. Dort standen die Brüder Rhage, Vishous und Qhuinn, der sich gerade zu ihnen gesellt hatte.
    Abwesend bemerkte sie den Schock auf den Gesichtern der Brüder – und erhielt den Eindruck, dass sie keine Ahnung gehabt hatten, dass zwischen ihr und John eine Beziehung bestanden hatte.
    Aber jetzt wussten sie es. Klar und deutlich.
    Als Qhuinn eintrat und sich dem Bett näherte, sprach er weiterhin in sanftem Ton. » John, wir sind nun schon seit einer halben Stunde hier. Wenn wir den Lesser unten nach ihr befragen wollen, müssen wir ihn verdammt schnell von hier wegbringen. Wir wollen es nicht hier machen, und ich weiß, du möchtest das Verhör führen.«
    Oh Gott … nein …
    » Nehmt mich mit«, flüsterte Xhex verzweifelt. » Bitte … lasst mich nicht hier.«
    Unvermittelt blickte John sie an, als ob er ihr Flehen gehört hätte.
    Aber nein, er starrte durch sie hindurch seinen Freund an.
    Als er nickte, prägte sie sich sein Gesicht gut ein, denn sie wusste, dass sie ihn nicht wiedersehen würde. Wenn Lash herausfand, dass sie in sein Haus eingebrochen waren, würde er sie ohne Umschweife töten oder an einen anderen Ort bringen – und die Chancen standen gut, dass sie dann nicht mehr lange genug lebte, um erneut gefunden zu werden.
    Sie hob die Hand, obwohl es nichts bringen würde, legte sie seitlich an Johns Gesicht und strich mit dem Daumen wiederholt über die Spuren, die seine Tränen hinterlassen hatten. Sie bildete sich ein, dass sie die Wärme seiner Haut und die Feuchtigkeit auf seinen Wangen beinahe spüren konnte.
    Sie würde alles geben, um ihn in die Arme nehmen und an sich drücken zu können. Und noch mehr, um mit ihm zu gehen.
    » John …«, brachte sie krächzend hervor. » Himmel … warum tust du dir das an?«
    Er runzelte die Stirn, aber zweifelsohne wegen etwas, das Qhuinn gerade gesagt hatte. Aber dann hob er seine Hand und legte sie auf die Stelle, an der sie ihn berührte.
    Das tat er jedoch nur, um seine Tränen wegzuwischen.
    Als er aufstand, nahm er das Kissen mit und ging direkt durch sie hindurch.
    Xhex beobachtete, wie er sich zurückzog. Das Blut pochte laut in ihren Ohren. Dies war auf gewisse Weise ein Echo des Sterbens, dachte sie. Stück für Stück verließ sie, was sie an das Leben band. Mit jedem Schritt, der John näher zur Tür brachte, entschwand Atemluft aus ihren Lungen. Ihr Herz hörte auf zu schlagen. Ihre Haut wurde kalt.
    Ihre Chance auf Rettung verließ sie. Ihre Chance auf …
    In diesem Augenblick wurde ihr klar, wogegen sie die ganze Zeit angekämpft hatte. Und zum ersten Mal spürte sie keine Neigung, ihre Gefühle zu verbergen. Das war auch nicht nötig. Denn obwohl er bei ihr war, war sie völlig alleine und von ihm getrennt. Aber was noch wichtiger war, ihre eigene Sterblichkeit stand ihr klar vor Augen.
    » John«, sagte sie leise.
    Er hielt inne und sah über seine Schulter auf das Bett.
    » Ich liebe dich.«
    Sein gut aussehendes Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, und er rieb sich über die Mitte seiner Brust, als ob jemand sein Herz mit der Faust gepackt und gequetscht hätte.
    Und dann wandte er sich ab.
    Xhex’ Körper setzte sich über ihren Verstand hinweg. Voller Verzweiflung rannte sie auf die offene Tür zu, die Arme ausgestreckt, den Mund weit aufgerissen.
    Als sie gegen die Grenzen ihres Gefängnisses prallte, hörte sie ein lautes Geräusch, wie eine Sirene … oder das schrille Pfeifen von Feuerwerksraketen … oder vielleicht war es der Alarm der Sicherheitsanlage, der ausgelöst worden war.
    Aber es war nichts davon.
    Sie schrie so laut sie nur konnte.

16

    John hatte Mühe, sich vom Schlafzimmer loszureißen. Wenn er nicht das dringende Bedürfnis gehabt hätte, den Lesser wie eine Zitrone auszuquetschen, wäre er nicht in der Lage gewesen, seine Füße auch nur einen Millimeter zu bewegen.
    Er hätte schwören können, dass er Xhex’ Anwesenheit gespürt hatte … aber er wusste, dass das nur ein Streich war, den ihm sein Gehirn aufgrund seiner intensiven Suche nach ihr spielte. Sie befand sich nicht im Zimmer. Sie hatte sich dort befunden. Das waren zwei völlig verschiedene Dinge … und seine einzige Chance, herauszufinden, was mit ihr geschehen war, lag unten auf dem Küchenfußboden.
    Als er ins

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