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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seinem riesigen Körper. Und das war das Letzte, woran er sich auf dem Heimweg erinnern konnte.
    Als Lash erwachte, befand er sich noch in genau derselben Stellung wie beim Einschlafen: flach auf dem Rücken, die Arme über der Brust verschränkt … wie ein Leichnam in einem Sarg. Als er noch ein Vampir gewesen war, hatte er sich im Schlaf oft herumgewälzt und war meist auf der Seite mit dem Kopf unter dem Kissen aufgewacht.
    Als er sich aufsetzte, betrachtete er als Erstes seine Wunden auf Brust und Bauch. Unverändert. Nicht schlimmer, aber unverändert. Und seine Energie war nicht wirklich stärker geworden.
    Und das trotz der Tatsache, dass er … verdammt nochmal … drei ganze Stunden geschlafen hatte. Ach, was soll’s!
    Gott sei Dank war er schlau genug gewesen, das Treffen mit Benloise zu verschieben. Einen Mann wie ihn traf man besser nicht einfach so, wenn man aussah und sich so fühlte, als ob man gerade eine anderthalbwöchige Sauftour hinter sich hatte.
    Er schwang die Beine vom Bett, stützte sich ab und drückte dann seinen Hintern von der Matratze hoch. Als er schwankte, drang von unten kein Laut zu ihm hoch. Oder doch … Jemand erbrach sich, was bedeutete, dass Omega die Arbeit mit dem neuen Rekruten beendet hatte und der Kerl sich gerade an der Startlinie eines spaßigen sechs- bis zehnstündigen Kotzmarathons befand.
    Lash hob sein verschmutztes Hemd und seinen Anzug auf und fragte sich, wo verdammt nochmal seine Kleidung zum Wechseln blieb. Mr D benötigte sicher nicht drei Stunden, um sich zu Benloise zu bewegen, einen neuen Termin zu vereinbaren und dann Xhex mit Essen zu versorgen und einen Satz frischer Klamotten aus dem Schrank zu nehmen.
    Auf seinem Weg nach unten wählte Lash die Nummer des Idioten, und als seine Voicemail ansprang, blaffte er: » Wo zum Teufel sind meine Klamotten, Arschloch?«
    Er legte auf und blickte durch den Flur ins Speisezimmer. Der neue Rekrut befand sich nicht mehr auf dem Tisch, sondern halb darunter, kauerte über einem Eimer und würgte trocken, als ob er eine Ratte im Magen hatte, die keinen der beiden Ausgänge finden konnte.
    » Ich lasse dich hier«, sagte Lash laut. Das Würgen wurde kurz unterbrochen, und der Rekrut blickte zu ihm herüber. Seine Augen waren blutunterlaufen, und aus seinem Mund rann etwas, das wie schmutziges Abwaschwasser aussah.
    » Was … geschieht mit mir?«, fragte er kleinlaut.
    Lashs Hand wanderte zu der Wunde auf seiner Brust, und er hatte Schwierigkeiten, zu atmen, als er wieder einmal daran dachte, dass die Rekruten vor der Initiation nie die gesamte Geschichte erfuhren. Sie wussten nie, was sie erwartete, oder was sie genau aufgegeben und dafür erhalten würden.
    Er selbst hatte sich jedoch zuvor nie als Rekrut betrachtet. Er war Omegas Sohn und nicht nur ein weiteres Zahnrad in der Maschinerie des Bösen. Aber wie viel wusste er tatsächlich?
    Er zwang sich, die Hand von der Wunde zu nehmen.
    » Du wirst schon wieder«, meinte er rau. » Alles … kommt wieder in Ordnung. Du wirst bald für eine Weile das Bewusstsein verlieren, aber wenn du danach aufwachst … wirst du dich wie neugeboren fühlen.«
    » Das Ding …«
    » Ist mein Vater. Aber du wirst weiterhin für mich arbeiten, wie ich es dir gesagt habe. Daran hat sich nichts geändert.« Lash ging zur Tür, als der Drang zu fliehen, übermächtig wurde. » Ich werde jemanden schicken, um dich abzuholen.«
    » Bitte, lassen Sie mich nicht alleine hier!«, flehte der Rekrut mit feuchten Augen, und streckte eine schmutzige Hand nach Lash aus. » Bitte …«
    Lashs Brustkorb wurde starr und drückte auf seine Lungen, bis sie nicht mehr funktionierten und er keine Luft mehr bekam.
    » Jemand wird dich holen kommen.«
    Und jetzt schnell hinaus zur Tür, raus aus dem Haus, weg von der Schweinerei.
    Lash eilte zu seinem Mercedes, setzte sich ans Steuer und sperrte sich im Wagen ein. Nachdem er die kurze Zufahrt des Farmhauses im Eiltempo hinter sich gelassen hatte, brauchte er etwa fünf Kilometer, bis er wieder richtig atmen konnte, und erst als er die Hochhäuser der Innenstadt erblickte, fühlte er sich wieder einigermaßen wohl in seiner Haut.
    Während er zu seinem Haus fuhr, rief er Mr D noch zweimal an, gelangte aber bloß immer wieder zu dessen Voicemail.
    Als er nach rechts in die Gasse abbog, die zur Garage führte, hätte er sein Telefon vor lauter Frustration am liebsten zum Fenster hinausgeworfen …
    Er nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ ein anderes Auto

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