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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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halten.
    Bei jeder Meile, die sie zurückgelegt hatten, hatte Darius seine Wahl hinterfragt. Doch nun, da sie angekommen waren, wusste er, dass dies der richtige Platz für das Kind war.
    Er näherte sich mit seiner kostbaren Fracht der Tür, und es war der Herr des Hauses, der die Pforte öffnete. Die Augen des Vampirs glänzten im Mondlicht, doch es war nicht Freude, die sie glänzen ließ. Tatsächlich hatte ein allzu bekannter Verlust seinen Haushalt getroffen – so hatte ihn Darius ausfindig gemacht.
    Vampire hielten, genauso wie Menschen, Kontakt über Hügel und Täler hinweg, indem sie Geschichten, Neuigkeiten und Bedauern austauschten.
    Darius verbeugte sich trotz seines höheren Rangs vor dem Vampir. »Ich grüße Euch in dieser kalten Nacht.«
    »Seid gegrüßt, mein Herr.« Der Vampir verbeugte sich sehr tief, und als er sich wieder aufrichtete, traf sein sanfter Blick das kleine Bündel. »Es wird sogleich wärmer.«
    »In der Tat.« Darius schlug das obere Ende der Decke zurück und blickte noch einmal in das kleine Gesicht. Diese Augen, diese fesselnden eisengrauen Augen, blickten zurück auf ihn. »Wollt Ihr sie … zuerst begutachten?«
    Seine Stimme kippte, denn er wollte, dass niemand über das Kind richtete, nicht jetzt, noch sonst jemals – und in der Tat hatte er sein Bestes getan, um das sicherzustellen. Natürlich hatte er die Umstände ihrer Empfängnis nicht mit dem Vampir besprochen. Wie könnte er? Wer würde sie dann aufnehmen? Und nachdem sie keines der verräterischen Merkmale ihrer anderen Hälfte zeigte, würde es niemand jemals herausfinden.
    »Ich muss sie nicht begutachten.« Der Vampir schüttelte den Kopf. »Sie ist ein Segen, der die leeren Arme meiner Shellan
füllen wird. Ihr habt gesagt, dass sie gesund ist, und das ist alles, was uns wichtig ist.«
    Darius atmete aus, und ihm wurde erst dadurch bewusst, dass er den Atem angehalten hatte. Dabei hielt er seinen Blick auf das Baby gerichtet.
    »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr sie hergeben wollt?«, fragte der Vampir mit weicher Stimme.
    Darius warf Tohrment einen Blick zu. Die Augen des Vampirs brannten, als er vom Rücken seines tänzelnden Hengstes herübersah. Gekleidet in schwarzes Leder, seine Waffen an der Brust und am Sattel festgeschnallt, war seine Erscheinung die eines Vorboten des Krieges und des Blutvergießens.
    Darius war sich sicher, dass er ein ähnliches Bild abgab, als er sich erneut dem Vampir zuwandte und sich räusperte. » Würdet Ihr mir etwas zugestehen?«
    »Ja, mein Herr. Was immer Ihr möchtet.«
    »Ich … ich würde ihr gerne ihren Namen geben.«
    Der Vampir verbeugte sich wieder tief. »Das wäre eine zutiefst gütige und willkommene Geste.«
    Darius blickte über die Schulter des Zivilisten auf die Tür, die wegen der Kälte geschlossen worden war. Irgendwo dort drinnen war eine trauernde Vampirin, die ihr Kind bei der Geburt verloren hatte.
    Tatsächlich kannte er den großen Schatten dieser dunklen Leere, weil er sich darauf vorbereitet hatte, das herzugeben, was er in den Händen hielt. Ihm würde auf ewig ein Stück seines Herzens fehlen, wenn er aus diesem bewaldeten Tal wegritt und es dieser zerbrochenen Familie ermöglichen würde, wieder heil zu werden – doch das Kind verdiente die Liebe, die es hier erwartete.
    Darius’ Stimme erklang laut und deutlich: »Sie soll auf den Namen Xhexania hören.«
    Abermals verneigte sich der Vampir »Die Gesegnete. Ja, das wird wunderbar zu ihr passen.«

    Es folgte eine lange Pause, in der Darius fortfuhr, das engelhafte Gesicht zu betrachten. Er wusste nicht, wann er sie wiedersehen würde. Diese Familie war jetzt die ihre, und sie brauchte keine zwei Krieger, die sie bewachten – und es war wohl besser, wenn sie sich nicht einmischten. Zwei Kämpfer, die diesen stillen Ort regelmäßig besuchten? Es könnten leicht Fragen über den Grund aufkommen und das Geheimnis ihrer Empfängnis und Geburt so enthüllt werden.
    Um sie zu schützen und sicherzustellen, dass sie normal aufwachsen konnte, musste er verschwinden.
    »Mein Herr?«, fragte der Vampir milde. »Seid Ihr sicher, dass Ihr das tun wollt?«
    »Es tut mir leid. Natürlich … ich bin mir ganz sicher.« Darius fühlte ein Brennen in seiner Brust, als er sich vorbeugte und das Kind in die Arme des Fremden legte.
    In die Arme ihres Vaters.
    »Danke …« Die Stimme des Vampirs kippte, als er das kleine Bündel an sich nahm. »Danke für das Licht, das ihr uns in unserer Dunkelheit gebracht

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