Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
sie vermisst wurden?
    Tohr neigte den Kopf wieder und machte sich hart.
    Ja. Es tat verdammt weh, diesen Ort auch nur zu sehen.
    Und das alles war so verdammt metaphorisch: Er sah auf ein riesiges Loch im Haus, die Glasschiebetür zu Johns altem Zimmer. Sie war aus ihrem Rahmen gerissen worden.
    Als ein Windstoß vorbeizog, bewegten sich die Vorhänge, die zu beiden Seiten des Rahmens herunterhingen.
    Es war so offensichtlich: Er war das Haus. Das Loch war, was nach dem Verlust von Wellsie übrig geblieben war.

    Es war immer noch schwierig, ihren Namen auch nur zu denken. Noch schlimmer, ihn auszusprechen.
    Drüben an der Seite des Hauses lagen ein halbes Dutzend Schalungsbretter mit einer Schachtel Nägel und einem Hammer. Fritz hatte sie gebracht, nachdem Tohr von dem Missgeschick erfahren hatte, doch er hatte strikten Befehl, die Sache nicht selbst in die Hand zu nehmen.
    Tohr reparierte sein Haus selbst. Immer!
    Er ging nach vorne, dabei zerdrückten die Sohlen seiner Stiefel die Scherben auf den Betonplatten. Dieses knirschende Geräusch verfolgte ihn bis zur Türschwelle. Er zog einen Schlüsselanhänger aus der Hosentasche, zeigte damit auf das Haus und drückte den Abschaltknopf für die Alarmanlage. Aus der Entfernung hörte er ein Piepsen, was bedeutete, dass das Sicherheitssystem das Signal empfangen hatte, und es ihm nun freistand, das Haus zu betreten. Die Bewegungsmelder waren abgeschaltet, und er konnte jedes x-beliebige Fenster oder jede Tür öffnen.
    Es stand ihm frei, das Haus zu betreten.
    Jawohl!
    Statt diesen ersten Schritt zu tun, ging er hinüber zu den Schalungsplatten und hob eine der einszwanzig mal zweivierzig großen Platten, um sie zur zertrümmerten Schiebetür zu schleppen. Er lehnte sie ans Haus und ging zurück, um Nägel und Hammer zu holen.
    Er brauchte etwa eine halbe Stunde, um das Loch zu schließen. Dann ging er ein paar Schritte zurück, um sein Werk zu begutachten, und dachte sich, dass es echt beschissen aussah. Der Rest des Gebäudes wirkte makellos, obwohl das Haus schon seit … seit dem Mord an Wellsie nicht mehr bewohnt wurde. Alles war in gutem Zustand, denn sein Personal erledigte die Gartenarbeit und kümmerte sich einmal im Monat um das Innere – obwohl sie
längst einer anderen Familie außerhalb der Stadt dienten.
    Seltsam, er hatte versucht, sie für das zu bezahlen, was sie getan hatten, seit er wieder hier aufgetaucht war, doch sie hatten das abgelehnt. Sie hatten das Geld mit einer freundlichen Nachricht zurückgeschickt.
    Vermutlich trauerte jeder auf seine Weise.
    Tohr legte den Hammer zusammen mit den restlichen Nägeln auf die Platte, die übrig geblieben war, und zwang sich dann, außen um das Haus herumzugehen. Dabei schaute er von Zeit zu Zeit durch die Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen worden, doch er konnte dennoch gut genug durch die Falten des Stoffs blicken, um all die Geister sehen zu können, die in diesen Wänden hausten.
    Hinten konnte er sich selbst am Küchentisch sitzen sehen, mit Wellsie am Herd, wie sie darüber stritten, dass er letzte Nacht seine Waffen draußen liegen gelassen hatte. Schon wieder!
    Gott, hatte sie ihn angemacht, wenn sie ihm Vorhaltungen machte!
    Und als er zum Wohnzimmer kam, erinnerte er sich daran, wie er sie in die Arme nahm und sie dazu brachte, mit ihm zu tanzen, während er einen Walzer in ihr Ohr summte. Schlimm!
    Sie hatte sich immer an ihn geschmiegt, ihr Körper war wie für ihn gemacht, und der seine für sie.
    Und an der Haustür … er erinnerte sich daran, wie er mit Blumen hineinging. Zu jedem Bindungsjubiläum.
    Ihre liebsten Blumen waren weiße Rosen gewesen.
    Als er zur Auffahrt gelangte und auf die Garagen blickte, konzentrierte er sich auf die Linke, die am nächsten zum Haus lag.

    Jene Garage, aus der sie den Range Rover zum letzten Mal rückwärts herausgefahren hatte.
    Nach der Schießerei hatte die Bruderschaft den Geländewagen genommen und ihn entsorgt. Tohr mochte nicht im Entferntesten wissen, was aus dem Ding geworden war. Er hatte nie gefragt, und das würde er auch nie tun.
    Der Geruch von ihrem Parfüm, gemischt mit ihrem Blut war zu viel für ihn, sogar rein hypothetisch.
    Er schüttelte den Kopf und schaute auf die geschlossene Tür. Man wusste nie, wann man jemanden das letzte Mal sah. Man wusste nie, wann der letzte Streit war, wann man das letzte Mal miteinander schlief oder man sich in die Augen schaute und Gott dafür dankte.
    Aber nachdem sie fort waren, war das das

Weitere Kostenlose Bücher