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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Bild aufmerksam gemacht. Dann hätte es sich nämlich nicht so sehr in ihrem Unterbewusstsein festsetzen können, dass sie sich nun einbildete, mit dem Kerl Sex gehabt zu haben. Mann … dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie ihm ihren Traum beschrieben hatte! Und zwar nicht den Teil, in dem sie sich ängstigte, sondern den mit der aufregenden Sexszene. Ob sie wohl jemals so ausgesehen hatte, nachdem sie miteinander geschlafen hatten?
    Hatte er eigentlich jemals innegehalten, um zu sehen, ob er sie richtig befriedigt hatte?
    Oder ob er ihr überhaupt Befriedigung verschafft hatte?
    Er öffnete die Vordertür und trat zielstrebig hinaus, obwohl er in Wirklichkeit gar kein Ziel hatte. Zumindest abgesehen davon, dass er unbedingt von seinem Laptop und diesen Bildern wegkommen wollte … und raus aus der Gegenwart einer Frau, die anscheinend mehr Substanz hatte, als er jemals vermutet hätte.

    Himmel … wie rein die Luft hier draußen doch war!
    Er spazierte vom Haus weg, und als er etwa hundert Meter über den Rasen gewandert war, drehte er sich um und blickte zurück. Oben in seinem Zimmer im ersten Stock brannte noch Licht, und er stellte sich vor, wie Holly sich in die Kissen kuschelte und ihre Lektüre in den langen, schlanken Händen hielt.
    Er ging weiter und steuerte auf die Baumreihen am Bach zu.
    Er überlegte, ob Geister eigentlich Seelen hatten. Oder waren sie selbst Seelen?
    Und hatten TV-Sender-Bosse Seelen?
    Das war für ihn eine existenzielle Frage.
    Gregg drehte gemütlich eine Runde auf dem Gelände und blieb gelegentlich stehen, um am Louisianamoos zu zupfen, die Rinde der alten Eichen zu berühren und den Duft des feuchten Erdbodens einzuatmen.
    Er war auf dem Rückweg zum Haus, als plötzlich das Licht im zweiten Stock anging … und ein großer, dunkler Schatten an einem der Fenster vorbeihuschte.
    Gregg beschleunigte seine Schritte. Und dann begann er, immer schneller zu laufen.
    In vollem Tempo stürmte er auf die vordere Veranda. Dort riss er die Tür auf, stürzte ins Haus und raste die Treppe hinauf. Er scherte sich keinen Deut darum, dass er eigentlich dem zweiten Stock fernbleiben sollte, oder ob er mit seinem Lärm die anderen Gäste aufweckte.
    Als er den ersten Stock erreichte, dämmerte es ihm, dass er keine Ahnung hatte, welche Tür auf den Dachboden führte. Während er schnell den Flur hinabging, bemerkte er, dass die Zimmer auf beiden Seiten durch Nummern an den Türpfosten gekennzeichnet waren. Das mussten wohl Gästezimmer sein.

    Schließlich gelangte er zu zwei Türen ohne Nummern, aber mit der Aufschrift »Lager« und »Service«.
    Und dann fand er endlich das Gesuchte: AUSGANG.
    Er sprengte durch die Tür und rannte die Hintertreppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Oben angekommen, stieß er auf eine verschlossene Tür, unter der durch eine schmale Ritze zwischen Türblatt und Schwelle Licht hervortrat.
    Er klopfte lautstark an, erhielt aber keine Antwort.
    »Wer ist da?«, rief er und rüttelte am Türknauf. »Hallo?«
    »Sir! Was machen Sie denn da oben?«
    Gregg schwang herum und entdeckte den Butler, der am Fußende der Treppe stand und trotz der späten Stunde immer noch seine Uniform trug.
    Wahrscheinlich schlief er gar nicht in einem Bett, sondern hängte sich über Nacht nur auf einen Kleiderbügel, damit er nicht zerknitterte.
    »Wer ist da drinnen?«, wollte Gregg wissen und wies mit dem Daumen über seine Schulter.
    »Es tut mir leid, Sir. Aber der zweite Stock ist privat.«
    »Warum?«
    »Das geht Sie nun wirklich nichts an. Würden Sie sich nun bitte wieder auf Ihr Zimmer begeben?«
    Gregg öffnete schon den Mund, um ihm zu widersprechen, klappte ihn dann aber doch wieder zu. Es gab einen besseren Weg, dieses Rätsel zu lösen.
    »Na gut. Wenn Sie meinen.«
    Betont langsam stieg er die Treppe hinunter und streifte den Butler im Vorübergehen.
    Dann ging er brav zu seinem Zimmer und schlüpfte durch die Tür.
    »Wie war dein Spaziergang?«, fragte Holly gähnend.
    »Ist irgendetwas vorgefallen, während ich weg war?
Kam vielleicht wieder ein Geist vorbei, um dich flachzulegen? «
    »Nein. Ich habe nur gehört, wie jemand den Flur hinunter rannte. Wer war das?«
    »Keine Ahnung«, murmelte Gregg und ging zur Kamera, um sie abzuschalten. »Ich habe nicht die leiseste Idee …«

7
    John nahm neben einer Straßenlaterne Gestalt an, die kurz davor war, den Geist aufzugeben. Ihr schwacher Lichtkegel erhellte die Vorderseite eines Wohnblocks, der

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