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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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das Werk eines guten Friseurs, aber der blonde Farbton passte perfekt zu ihrem Teint.
    »Du hast keine Angst, oder?«, meinte er und überlegte, wann sie wohl in dieser Hinsicht die Rollen getauscht hatten.
    »Du meinst wegen letzter Nacht?« Sie grinste. »Nein. Ich glaube, dass dieser ›Schatten‹ Stan ist, der uns einen Streich spielt, und zwar aus Rache, weil wir ihn von einem Zimmer zum anderen geschickt haben. Du weißt doch, wie sehr er es hasst, sein Gepäck hin und her zu schleppen. Außerdem ist es ihm zu verdanken, dass ich
wieder in deinem Bett gelandet bin. Dazu hast du selbst ja nicht wirklich viel beigetragen.«
    Gregg schnappte sich seine Windjacke und ging zu ihr hinüber. Dann nahm er ihr Kinn in die Hand und blickte ihr tief in die Augen. »Du willst mich also immer noch haben?«
    »Ja«, meinte Holly leise. »Ich bin wohl verflucht.«
    »Warum verflucht?«
    »Na, komm schon, Gregg.« Als er sie verständnislos ansah, schlug sie die Hände zusammen. »Du bist nicht gerade eine gute Wahl. Du bist mit deinem Job verheiratet und würdest deine Seele verkaufen, um Karriere zu machen. Du reduzierst alles und jeden auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, und das ermöglicht es dir, die Leute auszunutzen. Und wenn sie dir nichts mehr nutzen, vergisst du einfach ihre Namen.«
    Himmel … Sie war schlauer, als er vermutet hatte. »Und warum willst du dann noch etwas mit mir zu tun haben?«
    »Manchmal ist mir das auch nicht ganz klar.« Sie blickte wieder auf ihr Buch hinunter, las jedoch nicht weiter, sondern starrte einfach auf die aufgeschlagenen Seiten. »Ich schätze, es liegt daran, dass ich noch ziemlich naiv war, als ich dich getroffen habe. Du hast mir als Einziger eine Chance gegeben und mir vieles beigebracht. Tja, und diese anfängliche Verliebtheit werde ich jetzt wohl nicht mehr so schnell los.«
    »Das klingt, als ob das etwas Schlechtes wäre.«
    »Mag sein. Ich hatte eigentlich gehofft, daraus herauszuwachsen. Aber dann kümmerst du dich wieder so nett um mich, und ich gerate wieder in deinen Bann.«
    Gregg betrachtete nachdenklich ihre perfekten Gesichtszüge, ihre glatte Haut und ihren umwerfenden Körper.

    Er war verwirrt und fühlte, dass er ihr eine Rechtfertigung schuldig war. Stattdessen ging er zur Kamera hinüber und startete die Aufzeichnung. »Hast du dein Handy dabei?«
    Sie griff in die Tasche ihres Morgenmantels und nahm ihr BlackBerry heraus. »Ja, hab ich.«
    »Ruf an, falls etwas Komisches passiert, okay?«
    Holly runzelte die Stirn. »Geht’s dir gut?«
    »Warum fragst du?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du warst noch nie so …«
    »Besorgt? Ja, ich fürchte, das liegt an diesem Haus.«
    »Eigentlich wollte ich ›aufmerksam‹ sagen. Ich habe den Eindruck, du nimmst mich heute zum ersten Mal richtig wahr.«
    »Ich habe dich schon immer wahrgenommen.«
    »Aber nicht so wie heute.«
    Gregg ging zur Tür und hielt inne. »Darf ich dich etwas Persönliches fragen? Lässt du dir … die Haare färben?«
    Holly wickelte eine blonde Locke um ihre Finger. »Nein, das habe ich noch nie getan.«
    »Ist es wirklich so blond?«
    »Das solltest du eigentlich ganz genau wissen.«
    Als sie vielsagend die Augenbraue hob, lief er rot an. »Tja, manche Frauen lassen sich auch … da unten die Haare färben.«
    »Ich nicht.«
    Gregg runzelte die Stirn und fragte sich, ob er noch ganz bei Sinnen war. Aus einem unerfindlichen Grund schossen ihm die kuriosesten Gedanken durch den Kopf – als ob jemand unerlaubt auf seiner Frequenz funkte. Er winkte Holly kurz zum Abschied zu und trat dann auf den Flur hinaus. Er spitzte die Ohren und sah erst nach links und dann nach rechts. Es war nichts zu hören: weder Schritte
noch knarrende Dielen. Und er sah niemanden, der sich ein Betttuch übergezogen hatte und Gespenst spielte.
    Gregg schlüpfte in seine Windjacke und ging zur Treppe. Er hasste das Echo, das seine Schritte erzeugten. Das Geräusch schien ihn zu verfolgen.
    Er blickte sich um, aber der Korridor war leer.
    Unten im Erdgeschoss betrachtete er die Lampen, die noch brannten: eine in der Bibliothek, eine in der Eingangshalle und eine im Wohnzimmer.
    Er bog um die Ecke und blieb kurz stehen, um noch einmal das Porträt von Eliahu Rathboone anzuschauen. Aus irgendeinem Grund war er sich plötzlich nicht mehr so sicher, dass es so romantisch wirkte und der Typ darauf sich so gut verkaufen ließe.
    Aus irgendeinem Grund … Wer’s glaubt! Er wünschte sich, er hätte Holly nie auf das

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