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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zwei Finger, worauf sie ihn mit großen Augen anblickte. »Zweiundzwanzig? Und du hattest keine Ahnung, dass du …«
    John schüttelte den Kopf, ging zum Bett und nahm die Bodybuilder-Zeitschrift zur Hand. Er blätterte durch die Seiten und stellte fest, dass aus ihm genau das geworden war, was er sich immer gewünscht hatte: ein muskelbepackter, knallharter Typ. Wer hätte das gedacht! Er war nämlich ein wirklich schmächtiger Prätrans gewesen, seiner Umgebung auf Gedeih und Verderb ausgeliefert …
    John warf die Zeitschrift wieder auf das Bett und brach den Gedankengang schnell und abrupt ab. Er war zwar bereit, ihr fast alles zu zeigen, aber das nicht. Niemals …
    Er hatte nicht vor, sie zu dem Gebäude zu bringen, in dem er zum ersten Mal alleine gelebt hatte. Und sie würde nie herausfinden, warum er von dort weg und hierhergezogen war.
    »Wer hat dich eigentlich in unsere Welt gebracht?«
    Tohrment, formte er mit den Lippen.
    »Wie alt warst du, als du das Waisenhaus verlassen hast?« Er hob erst nur einen und dann sechs Finger. »Sechzehn? Und du bist direkt hierhergezogen? Direkt aus dem Waisenhaus? «
    John nickte und ging hinüber zu den Geschirrschränken über dem Waschbecken. Er öffnete einen davon und fand, wonach er suchte: seinen Namen und ein Datum.

    Er trat einen Schritt zur Seite, damit Xhex sehen konnte, was er geschrieben hatte. Er erinnerte sich noch gut daran, wie hastig er daran gearbeitet hatte. Tohr hatte unten auf der Straße auf ihn gewartet, und er war hier heraufgesaust, um sein Bike zu holen. Er hatte die Inschrift als eine Art Testament hinterlassen. Warum, konnte er heute nicht mehr sagen …
    »Du hattest niemanden«, murmelte sie. »Bei mir war es genauso. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, und ich wurde von einer netten Familie aufgezogen … mit der ich einfach nichts gemeinsam hatte. Ich zog früh aus und ging nie mehr zurück, denn ich gehörte nicht dorthin. Und irgendetwas in mir schrie, dass es besser für sie war, wenn ich ging. Ich hatte keine Ahnung, dass ich zur Hälfte Symphathin war, und nichts in der Welt da draußen wartete auf mich … aber ich musste einfach gehen. Zum Glück traf ich dann Rehvenge, und er zeigte mir, wer ich wirklich war.«
    Sie blickte über die Schulter. »Diese beinahe verpassten Chancen im Leben … können ganz schön hart sein. Was, wenn Tohr dich nicht gefunden hätte …«
    Dann hätte er seine Transition durchgemacht und wäre vermutlich daran gestorben, weil ihm das nötige Blut fehlte, um sie zu überleben.
    Aus irgendeinem Grund wollte er lieber nicht darüber nachdenken. Oder über die Tatsache, dass er und Xhex einige Verluste miteinander gemein hatten.
    Komm, formte er mit den Lippen. Auf zur nächsten Station.
    Vor der Stadt, inmitten von Kornfeldern, fuhr Lash auf einem Feldweg zum Farmhaus. Er hatte seine übersinnliche Tarnung aktiviert, so dass weder Omega noch dessen
neuer Lustknabe ihn orten konnten. Außerdem trug er eine Baseballkappe, einen Wettermantel mit aufgestelltem Kragen und ein Paar Handschuhe.
    Er fühlte sich wie der Unsichtbare in dem gleichnamigen Film.
    Verdammt, wie gerne er doch wirklich unsichtbar gewesen wäre! Er hasste es, sich im Spiegel zu betrachten, und nachdem er einige Stunden abgewartet hatte, was denn bei seinem Abstieg ins Reich der lebenden Toten noch so alles von ihm abfallen würde, war er sich nicht sicher, ob er darüber erleichtert sein sollte, dass er nun scheinbar das Schlimmste überstanden hatte.
    Im Augenblick war er nur zur Hälfte verwandelt: Seine Muskeln hingen immer noch an seinen Knochen.
    Ungefähr fünfhundert Meter vom Farmhaus entfernt parkte er seinen Mercedes in einem Kiefernwäldchen und stieg aus. Da er seine ganze Kraft benötigte, um seine Tarnung aufrechtzuerhalten, konnte er sich nicht einfach dematerialisieren.
    Daher musste er den restlichen Weg zum Farmhaus zu Fuß zurücklegen, und er ärgerte sich maßlos darüber, dass es ihm so schwerfiel, sich vorwärtszubewegen.
    Als er jedoch das Farmhaus erreichte, überrollte ihn eine Energiewelle. In der Auffahrt standen drei Schrottkarren, die er alle wiedererkannte. Die Klapperkisten gehörten der Gesellschaft der Lesser.
    Und was sagte man dazu, das Haus war voller Leute! Es waren bestimmt an die zwanzig Typen im Haus, die eine rauschende Party zu feiern schienen. Durch die Fenster konnte Lash kleine Bierfässer und Schnapsflaschen erkennen, und überall zündeten sich die Wichser Wasserpfeifen an

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