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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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»Was ist los?« Lange Pause. »Saxton?«
    Ein Husten und Schnaufen kam durch die Leitung. »Ja, ich bin dran …«
    »Saxton, was zum Teufel ist denn los?«
    Lange Zeit kam keine Antwort. »Weißt du, ich habe dich gerne geküsst.« Seine brüchige Stimme klang wehmütig. »Und ich bin« – erneutes Husten war zu hören – »gerne mit dir zusammen gewesen. Ich könnte dein Gesicht stundenlang betrachten.«
    »Wo bist du?«
    »Zu Hause.«
    Blay sah erneut auf seine Uhr. »Und wo ist das?«

    »Willst du den Helden spielen?«
    »Muss ich das denn?«
    Diesmal wurde aus dem einzelnen Husten ein ganzer Hustenanfall. »Tut mir leid … ich muss auflegen.«
    Es klickte, und dann war es still in der Leitung.
    Blays Instinkte schlugen Alarm, und so stürzte er sich durch den Wandschrank in den Tunnel, wo er sich eilig die Stufen zum Haus hinauf dematerialisierte.
    Vor einer anderen Tür einige Hundert Meter entfernt nahm er wieder Gestalt an. Am Eingang zur Höhle streckte er sein Gesicht der Kamera entgegen und drückte den Knopf der Gegensprechanlage. »V. Ich brauche dich.«
    Während er wartete, betete er zur Jungfrau der Schrift, dass Vishous hier war.
    Die schwere Tür schwang auf, und V stand auf der anderen Seite. Sein Haar war nass, und er trug ein schwarzes Handtuch um die Hüften. Jay-Zs »Empire State of Mind« lief im Hintergrund, und der Duft von feinem türkischem Tabak wehte ihm entgegen.
    »Was gibt’s?«
    »Ich brauche dringend eine Adresse.«
    V kniff seine silbergrauen Augen zusammen, so dass sich das Tattoo an seiner linken Schläfe dehnte. »Was für eine Adresse?«
    »Die Adresse zur Handynummer eines Zivilisten.« Blay sagte ihm die Zahlen, die er gerade gewählt hatte.
    V rollte die Augen und trat einen Schritt zurück. »Ein Kinderspiel.«
    Das war es tatsächlich. Ein paar Mausklicks später blickte V von den Bildschirmen seiner vier Kisten auf. »Sienna Court 2105. Wo gehst du hin, verdammt nochmal? «

    Blay antwortete ihm über die Schulter, als er an den Ledersofas und dem Breitbildfernseher vorbeiging. »Zur Vordertür hinaus.«
    V dematerialisierte sich und blockierte den Ausgang. »Die Sonne geht in fünfundzwanzig Minuten auf. Ist dir das klar?«
    »Dann halt mich jetzt nicht länger auf.« Blay blickte ihm direkt in die Augen. »Lass mich bitte gehen.«
    Offenbar war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht mit sich verhandeln lassen würde, denn V fluchte verhalten: »Aber beeil dich, oder du kommst nicht mehr rechtzeitig zurück.«
    Als der Bruder die Tür öffnete, dematerialisierte sich Blay augenblicklich … und nahm am Sienna Court, einer Allee mit viktorianischen Gebäuden in den verschiedensten Farben, wieder Gestalt an. Er raste wie der Blitz zur Nummer 2105, einem dunkelgrün gestrichenen Holzhaus mit grau-schwarzen Verzierungen, das sich in hervorragendem Zustand befand. Die vordere Veranda und der Seiteneingang waren mit Laternen beleuchtet, aber im Inneren war es völlig dunkel.
    Was durchaus Sinn machte. Denn so wie die Glasscheiben das Licht doppelt reflektierten, mussten im Inneren die Jalousien heruntergelassen worden sein.
    Also führte durch die Fenster kein Weg hinein.
    Nachdem es kaum Möglichkeiten gab, in das Haus einzudringen, da die Jalousien bestimmt Stahl enthielten, ging Blay einfach zur Vordertür und klingelte.
    Das schwache Sonnenlicht, das sich bereits am Horizont zeigte, ließ seinen Rücken heiß werden, obwohl die Strahlen kaum stark genug waren, um Schatten zu erzeugen. Verdammt! Wo war bloß die Kamera? Vorausgesetzt, V hatte ihm die richtige Adresse genannt – und der Bruder
irrte sich eigentlich nie –, gab es bestimmt eine Videoüberwachungsanlage …
    Ah ja, im Auge des Löwenkopfs, der als Türklopfer diente.
    Blay beugte sich nach vorne und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür.
    »Lass mich rein, Saxton!« Die Hitze an seinem Rücken wurde noch größer.
    Als das Türschloss klickte und am Türknauf gedreht wurde, fuhr er sich schnell durch das noch feuchte Haar.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt. Im Inneren herrschte völlige Dunkelheit. »Was machst du denn hier?«, fragte Saxton und hustete.
    Blay erstarrte, als ihm Blutgeruch in die Nase stieg.
    Er stieß die Tür mit seiner Schulter auf und trat über die Schwelle. »Was zum Teufel …«
    Saxton wich zurück. »Geh nach Hause, Blaylock. So sehr ich dich auch mag, aber im Moment bin ich wirklich nicht in der Verfassung, Besuch zu empfangen.«
    Scheiß drauf! Blay schloss die Tür

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