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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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bereits ihres Erzeugers entledigt. Muttermord war somit keine Erfahrung, die für sie neu war oder eine besondere Faszination ausübte.
    Ach, die Vergangenheit, diese elende, schmerzhafte
Vergangenheit! Wie schrecklich war es doch, mit einer unendlichen, langweiligen Zukunft hier festzusitzen, während man mit einer Vergangenheit belastet war, die zu schrecklich war, um darauf näher einzugehen. Der Scheintod war im Vergleich mit dieser Tortur ein gütiges Geschenk gewesen – in eingefrorenem Zustand war ihr Verstand wenigstens nicht in der Lage gewesen, herumzuwandern und sich mit Dingen zu beschäftigen, von denen sie sich wünschte, dass sie nie geschehen wären, und mit Dingen, die sie nie würde machen können …
    »Darf ich Euch eine Speise bringen?«
    Payne blickte über die Schulter. No’One stand mit einem Tablett in den Händen im Torbogen des Gemachs und verneigte sich.
    »Oh ja, bitte.« Payne schob ihre grüblerischen Gedanken beiseite. »Willst du mir beim Essen Gesellschaft leisten? «
    »Ich danke Euch von Herzen, aber ich werde Euch nur bedienen und dann wieder gehen.« Die Dienerin stellte die Speisen auf dem Fenstersitz neben Payne ab. »Wenn Ihr und der König mit Euren Kampfübungen beginnen werdet, werde ich zurückkommen, um …«
    »Darf ich dir eine Frage stellen?«
    No’One verneigte sich erneut. »Natürlich. Was kann ich für Euch tun?«
    »Warum bist du nie auf die Andere Seite gegangen, so wie die anderen?«
    Darauf folgte längeres Schweigen. Doch dann hinkte die Frau zur Pritsche hinüber, auf der Payne schlief, und strich das Bettzeug mit zitternden Händen glatt.
    »Ich habe kein besonderes Interesse an der Welt dort drüben«, meinte sie leise. »Hier bin ich sicher. Dort drüben … wäre ich nicht sicher.«

    »Der Primal ist ein Bruder mit starken Armen, der seinen Dolch geschickt zu führen weiß. In seiner Obhut würde dir bestimmt kein Leid geschehen.«
    Die Antwort, die unter der Kapuze hervordrang, war unverfänglich. »Die Umstände dort neigen dazu, Chaos und Unfrieden zu stiften, und ganz einfache Entscheidungen können enorme Auswirkungen haben. Hier hat alles seine Ordnung.«
    Das klang ganz nach jemandem, der den Überfall auf das Heiligtum, der vor mehr als fünfundsiebzig Jahren stattgefunden hatte, überlebt hatte, dachte sich Payne. Damals waren eines Abends männliche Vampire von der Anderen Seite hier eingedrungen und hatten die Gewalt, die in ihrer Welt oft herrschte, mitgebracht.
    Es gab viele Tote und Verletzte – auch der damalige Primal war gestorben.
    Payne blickte wieder auf den statischen, schönen Horizont – und verstand sofort die Gedankengänge der Dienerin, ließ sich davon jedoch nicht beeinflussen. »Die Ordnung hier ist genau das, was mich so maßlos ärgert. Ich würde versuchen, diese Art der Falschheit zu meiden.«
    »Könnt Ihr nicht einfach gehen, wenn Ihr das wollt?«
    »Nein.«
    »Das ist aber nicht richtig.«
    Paynes Augen schossen zu der Frau hinüber, die nun dabei war, ihre abgeänderten Gewänder neu zusammenzufalten. »Ich hätte nie von dir erwartet, etwas gegen die Jungfrau der Schrift zu sagen.«
    »Ich liebe die gütige Mutter unseres Volkes – bitte versteht mich nicht falsch. Aber eingesperrt zu sein, selbst im Luxus, ist einfach nicht richtig. Ich habe mich entschieden, hierzubleiben und werde das auch tun – aber Ihr solltet frei sein, zu gehen.«

    »Ich beneide dich.«
    No’One schien unter ihren Gewändern zusammenzufahren. »Das solltet Ihr nicht.«
    »Es ist aber so.«
    In der Stille, die folgte, rief sich Payne die Unterhaltung in Erinnerung, die sie mit Layla am Spiegelbecken geführt hatte. Das Thema war dasselbe gewesen, aber mit einer völlig anderen Wendung: Damals war es Layla gewesen, die Payne um ihr mangelndes Verlangen nach Sex und Männern beneidet hatte. Und diesmal war es No’Ones Zufriedenheit mit ihrer Inaktivität, die beneidenswert erschien.
    Was für ein Teufelskreis, dachte sich Payne.
    Sie wandte ihren Blick wieder der »Aussicht« zu und betrachtete verbittert das Gras. Jeder Halm war perfekt geformt und exakt genauso hoch wie sein Nachbar, so dass der Rasen eher einem Teppich glich. Natürlich war das nicht das Werk eines Gärtners. So wie sich die Tulpen ewig blühend in ihren Beeten aneinanderreihten, sich die Krokusse ständig entfalteten und die Rosen immer in voller Blüte standen, genauso gab es weder Ungeziefer, noch Unkraut noch irgendwelche Krankheiten.
    Und auch kein

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