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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hinaus zur Küche und fühlte sich, als ob er einen Kühlschrank hinter sich herziehen würde. Barbie ging es auch nicht viel besser, wie sie so auf dem Boden bei der Hintertür lag. Er hatte sie stark genug ausgesaugt,
um sie außer Gefecht zu setzen, aber nicht genug, um sie zu Omega zurückzuschicken.
    Was für ein Horrortrip: ewig auf der Schwelle des Todes zu stehen, mit all den Schmerzen und den Erstickungsanfällen, und sich trotzdem bewusst zu sein, dass der ewige Frieden nie kommen würde. Selbstmord wäre in diesem Fall wohl die beste Lösung.
    Allerdings … sie hatte nicht die leiseste Ahnung, dass sie nicht sterben, sondern immer im Istzustand bleiben würde. Vielleicht war es besser, ihr diese Information vorzuenthalten – als gute Tat des Tages. Als sie ihn jämmerlich stöhnend um Hilfe anflehte, stieg er einfach über sie hinweg und beurteilte die Nahrungssituation. Um Geld zu sparen hatte er sich auf dem Weg hierher irgendeinen Fastfood-Scheiß eingeworfen. Der verdammte Mist war gerade mal eine Klasse besser gewesen als Hundefutter, selbst als das Zeug noch heiß von der Fritteuse war.
    Dass der Rest, der jetzt in einer zerknüllten Tüte auf der Theke stand, nun kalt war, verbesserte die Situation nicht gerade. Doch er aß die Überbleibsel trotzdem.
    »Mal abbeißen?«, fragte er die Frau. »Ja? Nein?«
    Doch sie konnte ihn nur mit ihren blutunterlaufenen Augen und ihrem aufgerissenen, sabbernden Mund anflehen. Oder war das etwa gar kein Flehen? Sie schaute irgendwie entsetzt, was darauf schließen ließ, dass er derart grauenvoll aussah, dass sie ihre Qual für einen Moment vergaß.
    »Wie auch immer, du Schlampe. Dein Anblick ist auch nicht gerade förderlich für meinen Appetit.«
    Er drehte sich um, starrte zum Fenster hinaus in den sonnigen Tag und fühlte sich einfach beschissen.
    Mann, er hatte das Farmhaus nicht verlassen wollen. Doch als Kandidat für die Schlafkrankheit war er einfach
zu erschöpft gewesen – und mit so vielen Feinden in der Nähe war ein Nickerchen keine Option. Er hatte nur die Wahl gehabt, sich zurückzuziehen, um ein anderes Mal zu kämpfen, oder ins Traumland abzutauchen und mit dem Lauf einer Knarre im Mund wieder aufzuwachen. Oder noch Schlimmeres.
    Doch nun ging endlich die Sonne an einem wolkenlosen Himmel auf, was gut für ihn war, weil es ihm die Zeit verschaffte, die er brauchte. Die Bruderschaft würde nicht auftauchen, bis es dunkel genug war, und was für ein Gastgeber wäre er wohl, wenn er nicht da sein würde, um auf sie zu warten.
    Omegas arschkriechendes Milchgesicht hatte die Party zwar begonnen, doch Lash würde sie verdammt nochmal beenden.
    Er brauchte mehr Munition, aber nicht für seine Knarre.
    Lash schnappte sich den Regenmantel und setzte sich einen Hut auf, dann streifte er sich Handschuhe über und stieg wieder zurück über die Nutte. Er öffnete gerade das Bolzenschloss an der Tür, als ihre eingefallene Hand auf seinen Schuh zuschoss und ihre blutigen Finger am Leder kratzten.
    Er sah zu ihr hinunter. Sie konnte nicht mehr sprechen, aber ihre rot umrandeten, hervortretenden Augen sagten alles: Hilf mir! Ich sterbe und kann mich nicht selbst töten … tu es für mich.
    Offensichtlich hatte sie ihre Abscheu vor ihm überwunden. Vielleicht half es auch nur, dass er seinen Anblick bedeckt hatte.
    Normalerweise hätte er sie einfach liegen gelassen, so wie sie war. Doch er konnte die Erinnerung daran, wie sich sein Gesicht abgeschält hatte, nicht abschütteln. Er handelte zwar unter der Annahme, dass er nicht als ewig
vor sich hin faulender Alptraum enden würde, doch was, wenn das tatsächlich sein Schicksal war? Was wäre, wenn er immer weiter dahinschmelzen würde, bis er sein Skelett nicht mehr stützen konnte, und dann im selben Zustand zurückblieb wie sie … mit nichts außer ewigem Leiden?
    Lash zog ein Messer, und als er damit auf sie zuging, wich sie nicht zurück. Stattdessen drehte sie sich um und reckte ihm die Brust entgegen.
    Ein Stich war alles, was nötig war, um ihr Leiden zu beenden. Mit einem hellen Blitz löste sie sich in Nichts auf und hinterließ nur eine versengte Stelle auf dem verfilzten Teppich.
    Lash drehte sich weg, um zu gehen …
    Er kam nicht bis zur Tür. Er wurde nach hinten geschleudert und knallte gegen die Wand, die sich hinter ihm befand. Lichter tanzten vor seinen Augen und ein Kraftstoß durchfuhr ihn.
    Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was zum Teufel da geschehen war. Dann wurde es ihm

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