Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
nicht antworten.
    Und was sie ihm zu sagen hatte, gehörte auch nicht gerade zu dem, was man gerne per SMS mitteilte.
    »Was ist los?«, fragte Trez, als sie unruhig herumzappelte.
    »Nichts. Ich bin bloß kampfbereit, und es ist kein Ziel in Sicht.«
    »Blödsinn.«
    »Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.«
    Zehn Minuten später starrte sie schon wieder auf die Uhr an der Wand. Oh, verdammt! Sie hielt es hier einfach nicht mehr aus.
    »Ich gehe für ein halbes Stündchen zurück zum Haus der Bruderschaft«, platzte es aus ihr heraus. »Könnt ihr bitte hierbleiben und mich auf dem Handy anrufen, wenn sich etwas tut?«

    Als sie den beiden ihre Nummer gab, taten sie ihr den Gefallen und stellten keine Fragen. Allerdings waren Schatten und Symphathen sich darin sehr ähnlich, dass sie meist ohnehin zu wissen schienen, was der andere vorhatte.
    »Verstanden!«, sagte Trez. »Wir melden uns, sobald irgendwas geschieht.«
    Xhex dematerialisierte sich, nahm vor dem Anwesen der Bruderschaft wieder Gestalt an und ging dann über den Kies zu den Eingangsstufen, die einer Kathedrale würdig gewesen wären. Sie betrat die Vorhalle und hielt ihr Gesicht in die Sicherheitskamera.
    Einen Augenblick später ließ Fritz sie ein und verbeugte sich tief. »Willkommen daheim, Madam.«
    Als sie das D-Wort hörte, ging ein Ruck durch ihren Körper. »Ah … danke.« Sie sah sich kurz im Erdgeschoss um und stellte fest, dass alle Räume leer waren. »Ich denke, ich gehe nach oben.«
    »Ich habe Euch Euer altes Zimmer hergerichtet.«
    »Danke.« Aber sie ging nicht dorthin.
    Angezogen von Johns Blut joggte sie die Freitreppe hinauf und ging zu seinem Zimmer.
    Dort klopfte sie an und wartete ein Weilchen. Als keine Antwort kam, stieß sie die Tür auf. Im Zimmer war es dunkel, aber sie hörte das Wasser in der Dusche laufen. Ein horizontaler Lichtstreifen auf dem Teppich am anderen Ende des Zimmers wies darauf hin, dass die Tür zum Bad geschlossen war.
    Xhex lief über den Orientteppich, schlüpfte aus der Lederjacke und ließ sie auf die Lehne eines Sessels fallen. An der Tür zum Bad klopfte sie erneut. Laut und ohne zu zögern.
    Die Tür schwang wie von selbst auf. Feuchte Luft schlug
ihr entgegen, und die Deckenbeleuchtung über dem Whirlpool tauchte den Raum in dämmriges Licht.
    John stand hinter der Glaswand der Dusche, und das Wasser rauschte ihm über Brust, Bauchmuskeln und Schenkel. Als ihre Augen seinem Blick begegneten, versteifte sich sein Glied zu einer gewaltigen Erektion, aber er bewegte sich nicht und wirkte auch nicht glücklich darüber, sie zu sehen.
    In der Tat kräuselte sich seine Oberlippe, und er knurrte. Aber das war nicht das Schlimmste. Er hatte sein emotionales Raster ihr gegenüber völlig verschlossen. Er blockierte sie, und sie war sich nicht sicher, ob er sich dessen überhaupt bewusst war: Es gelang ihr nämlich nicht einmal, seine Gedanken ins Visier zu bekommen.
    Xhex hob die rechte Hand und buchstabierte ungeschickt: Ich bin zurück.
    Er hob eine Braue. Dann gestikulierte er um so vieles geschickter und schneller: Mit Informationen für Wrath und die Brüder, schätze ich. Wie fühlt man sich als Heldin? Herzlichen Glückwunsch!
    John stellte das Wasser ab, trat aus der Dusche und griff nach einem Handtuch. Er trocknete sich schnell ab, aber ohne seinen Ständer zu verdecken, der kaum zu übersehen war und bei jeder Bewegung neckisch auf und ab wippte.
    Sie hatte nicht erwartet, dass sie ihr peripheres Sehen jemals verfluchen würde.
    »Ich habe mit niemandem gesprochen«, meinte sie.
    Dies veranlasste ihn, in seiner Bewegung innezuhalten. Er ließ das Handtuch locker über seine Schultern hängen und gestikulierte: Warum bist du dann hier?
    »Ich wollte dich sehen.« Der Schmerz in ihrer Stimme ließ sie wünschen, sie hätte die Zeichensprache benutzt.

    Warum?
    »Ich habe mir Sorgen gemacht …«
    Du möchtest also wissen, wie es mir geht. Willst du wirklich wissen, wie es war, sieben Stunden lang zu warten und sich zu fragen, ob du tot bist oder …
    »John …«
    Er riss sich das Handtuch von den Schultern und schnappte in der Luft nach den beiden Enden, um sie zum Schweigen zu bringen. Du willst also wissen, wie ich mit dem Gedanken umgegangen bin, dass du tot sein könntest, alleine kämpfst oder, noch schlimmer, wo du gewesen bist? Brauchte deine Symphathen -Seite vielleicht ein bisschen Spaß und Ablenkung?
    »Himmel, nein …«
    Bist du dir da sicher? Du trägst deine Büßergurte nicht.

Weitere Kostenlose Bücher