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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hingen seitlich aus dem Bett. Sie zog einen an und dann den anderen, wieder und wieder, und bestaunte das Wunder, dass man etwas nur zu denken brauchte, und die Glieder folgten dem Befehl.
    »Hier, zieh den an.«
    Sie sah auf und war für einen Moment abgelenkt vom Anblick des Mundes ihres Heilers. Sie konnte nicht glauben, dass sie gerade … dass er … bis sie …
    Ja, ein Morgenmantel war eine gute Idee, dachte sie.
    »Ich lass dich nicht fallen«, sagte er und half ihr in das Ding hinein. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Sie glaubte ihm. »Danke.«
    »Keine Ursache.« Er hielt ihr den Arm hin. »Na komm … fangen wir an.«
    Doch ihre Dankbarkeit betraf so vieles, sie konnte sie nicht unausgesprochen lassen. »Danke für alles, Heiler. Für wirklich alles.«
    Er lächelte sie kurz an. »Ich bin hier, um dir zu helfen.«
    »Fürwahr, das tust du.«

    Und damit stellte sie sich vorsichtig auf die Beine.
    Als Erstes fiel ihr auf, dass sich der Boden unter ihren Fußsohlen kalt anfühlte … und dann verlagerte sie ihr Gewicht vollständig auf die Füße, und alles ging dahin: Ihre Muskeln verkrampften sich, und die Beine bogen sich wie Federn. Doch Manny war sogleich zur Stelle, schlang einen Arm um ihre Hüfte und stützte sie.
    »Ich stehe«, hauchte sie. »Ich … kann stehen.«
    »Und wie du stehst.«
    Ihr Unterkörper war nicht zu vergleichen mit früher, die Oberschenkel und Waden schlackerten derart, dass die Knie gegeneinanderschlugen. Aber sie stand.
    »Dann laufen wir jetzt«, sagte sie und biss die Zähne zusammen, während es ihr abwechselnd heiß und kalt in die Knochen fuhr.
    »Vielleicht sollten wir es erst mal langsam ange…«
    »Zur Toilette«, bestimmte sie. »Wo ich mich ganz ohne Hilfe erleichtern werde.«
    Unabhängig zu sein war absolut lebenswichtig. Dass ihr die einfache und grundlegende Würde gestattet sein sollte, sich selbst um ihre körperlichen Belange zu kümmern, schien ihr wie göttliches Manna – was bewies, dass ein Segen relativ sein konnte, genauso wie die Zeit.
    Doch dann gelang es ihr nicht, den Fuß zu heben, als sie einen Schritt nach vorne machen wollte.
    »Verlagere dein Gewicht«, sagte Manny, drehte sie herum und stellte sich hinter sie. »Ich erledige den Rest.«
    Er umfasste ihre Hüften, und sie tat, wie ihr geheißen. Sie spürte, wie er mit einer Hand von hinten ihren Schenkel ergriff und ihr Bein hob. Ohne Anweisung wusste sie, dass sie sich nach vorne lehnen und ihr Gewicht sanft verlagern musste, während er das Knie in die richtige Position brachte und die Beugung beschränkte, als sie das Bein wieder ausstreckte.

    Es war ein Wunder mechanischer Natur, dennoch blühte ihr das Herz auf: Sie ging allein zum Badezimmer.
    Am Ziel angelangt, gewährte Manny ihr etwas Privatsphäre, und mit Hilfe eines soliden Haltegriffs neben der Toilette kam sie völlig allein zurecht.
    Und die ganze Zeit lächelte sie. Idiotisch, sicher.
    Als sie fertig war, zog sie sich wieder in den Stand und öffnete die Tür. Manny stand schon davor, und sie streckte die Hand in dem Moment nach ihm aus, als ihr seine Arme bereits entgegenkamen.
    »Zurück zum Bett«, sagte er, und es klang wie ein Befehl. »Ich werde dich untersuchen, und dann bekommst du ein Paar Krücken.«
    Sie nickte, und langsam gingen sie zum Bett. Als sie sich schließlich wieder darauf ausstreckte, keuchte sie vor Anstrengung, aber sie war mehr als zufrieden. Mit diesem Zustand konnte sie leben. Sich taub und kalt zu fühlen und nirgends mehr hingehen zu können, das wäre für sie einem Todesurteil gleichgekommen.
    Sie schloss die Augen und schöpfte Atem, während Manny geübt ihre Vitalzeichen überprüfte.
    »Dein Blutdruck ist hoch«, bemerkte er, während er die Manschette zur Seite legte, die ihr schon so vertraut war. »Aber das könnte eine Folge von … äh … unseren Aktivitäten sein.« Er räusperte sich. Seltsam, das tat er irgendwie ziemlich häufig. »Jetzt sehen wir uns deine Beine an. Ich möchte, dass du die Augen schließt und dich entspannst. Nicht schauen, bitte.«
    Sie folgte seinen Anweisungen, dann fragte er: »Spürst du das?«
    Payne runzelte die Stirn und ergründete die unterschiedlichen Empfindungen in ihrem Körper, den Druck der weichen Matratze, den kühlen Hauch auf ihrem Gesicht, das Laken, auf dem ihre Hand ruhte.

    Nichts. Sie fühlte …
    Panisch setzte sie sich auf und starrte auf ihre Beine – und sah, dass er sie gar nicht berührte: Seine Hände hingen seitlich an ihm

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