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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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herab. »Du hast mich ausgetrickst.«
    »Nein. Ich will nur möglichst unvoreingenommen sein.«
    Payne nahm ihre alte Haltung wieder ein und schloss die Augen. Ihr war zum Fluchen zumute, aber sie verstand ihn.
    »Und jetzt?«
    Unter ihrem Knie war ein leichter Druck zu spüren. Sie fühlte es ganz deutlich.
    »Deine Hand … ist auf meinem Bein …« Sie schielte unter einem Augenlid hervor und sah, dass sie Recht hatte. »Ja, du berührst mich.«
    »Irgendein Unterschied zu vorher?«
    Sie machte ein angestrengtes Gesicht. »Es ist etwas … leichter zu spüren.«
    »Ein gutes Zeichen.«
    Er betastete die andere Seite. Dann ging er hoch bis fast zur Hüfte. Dann runter zur Fußsohle. Innen am Schenkel entlang … außen am Knie.
    »Und jetzt?«, fragte er ein letztes Mal.
    In der Dunkelheit suchte sie angestrengt nach einem Gefühl. »Jetzt spüre ich … nichts …«
    »Gut. Das war’s.«
    Sie öffnete die Augen, sah zu ihm auf, und ein Schauer lief über ihren Rücken. Was hatten sie jetzt wohl für eine Zukunft? Wenn die Zeit ihrer Heilung vorüber war? Ihre Lähmung hatte ihre Beziehung stark vereinfacht. Aber das wäre zu Ende, sobald es ihr wieder gut ging.
    Würde er sie dann überhaupt noch wollen?
    Payne streckte den Arm aus und umklammerte seine Hand. »Du bist ein absoluter Segen für mich.«
    »Wegen dem?« Er schüttelte den Kopf. »Das hast du
allein dir zu verdanken, bambina. Dein Körper heilt sich selbst. Das ist die einzige Erklärung.« Er beugte sich zu ihr herab, strich ihr das offene, schwarze Haar aus dem Gesicht und drückte ihr einen züchtigen Kuss auf die Stirn. »Du musst jetzt schlafen. Du bist erschöpft.«
    »Du gehst doch nicht, oder?«
    »Nein.« Er blickte auf den Stuhl, den er unter die Kamera gezogen hatte, um die Kabel herauszureißen. »Ich bin gleich wieder hier.«
    »Dieses Bett … es ist groß genug für uns beide.«
    Als er zögerte, machte es auf sie den Eindruck, als hätte sich für ihn etwas verändert. Und doch hatte er sie mit solch erotischem Geschick behandelt – und sein Duft war aufgewallt, deshalb wusste sie, dass er erregt gewesen war. Dennoch … war da jetzt eine unmerkliche Distanz.
    »Kommst du zu mir?«, fragte sie. »Bitte?«
    Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und streichelte langsam und rhythmisch über ihren Arm – und diese freundliche Geste machte sie nervös.
    »Das halte ich für keine kluge Idee«, flüsterte er.
    »Aber warum denn nicht?«
    »Ich glaube, es ist einfacher für alle, wenn unsere Behandlungsmethode unter uns bleibt.«
    »Oh.«
    »Dein Bruder hat mich hierhergebracht, weil er alles getan hätte, um dir zu helfen. Aber zwischen Theorie und Praxis muss man leider unterscheiden. Wenn er hier reinkommt und uns zusammen im Bett entdeckt, sorgen wir nur für weitere Probleme.«
    »Und wenn ich dir erkläre, dass mir egal ist, was er denkt?«
    »Ich würde dich bitten, behutsam mit ihm umzugehen.« Manny zuckte mit den Schultern. »Ich will ehrlich zu dir
sein. Ich bin kein Fan von ihm – andererseits musste dein Bruder mit ansehen, wie du gelitten hast.«
    Payne atmete tief durch und dachte, ach, wenn das doch nur schon alles wäre. »Es ist allein meine Schuld.«
    »Du hast nicht darum gebeten, verletzt zu werden.«
    »Ich meine nicht die Verletzung – ich rede davon, warum mein Bruder so verstimmt ist. Bevor du gekommen bist, habe ich etwas von ihm verlangt, das ich nicht hätte verlangen sollen. Und dann habe ich es noch schlimmer gemacht, indem ich …« Sie wedelte hilflos mit der Hand. »Ich bin ein Fluch für ihn und seine Jane. Fürwahr, ich bin ein Fluch für die beiden.«
    Dass sie am Wohlwollen des Schicksals gezweifelt hatte, war vielleicht verständlich, was sie aber damit angerichtet hatte, als sie Jane um Hilfe bat, war unverzeihlich. Das Zwischenspiel mit dem Heiler war eine absolute Offenbarung und eine unermessliche Wohltat gewesen, doch jetzt konnte sie nur noch an ihren Bruder und seine Shellan denken … und die Auswirkungen ihrer egoistischen Feigheit.
    Sie fluchte und erzitterte. »Ich muss unbedingt mit meinem Bruder sprechen.«
    »In Ordnung. Ich hole ihn.«
    »Bitte.«
    Manny stand auf und begab sich zum Ausgang. Die Hand bereits auf dem Türgriff, hielt er noch einmal inne. »Eines muss ich noch wissen.«
    »Frag, und ich werde es dir sagen.«
    »Was ist passiert, unmittelbar bevor ich zu dir zurückgebracht wurde. Warum hat mich dein Bruder geholt.«
    Keiner der Sätze klang wie eine Frage. Sie nahm

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