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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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selbst schon genügend Themen hatten, um die sie sich herumdrücken konnten.
    » Das wusste ich nicht«, sagte No’One schließlich. » Das sehende Wasser auf der Anderen Seite … es hat mir nie …« Doch sie hatte auch nicht an Tohrment gedacht, als sie es befragt hatte. Ihre einzige Sorge hatte Xhexania gegolten.
    » Eine Tragödie macht wie die Liebe blind«, meinte der Engel, als könnte er ihr Bedauern lesen.
    » Ich werde es ihm nicht bringen.« Sie schüttelte den Kopf. » Ich habe schon genug Unheil angerichtet. Ihm das Kleid seiner … Shellan zu geben …«
    » … wäre eine nette Geste. Ich finde, du solltest es ihm bringen. Vielleicht hilft es.«
    » Wobei?«, fragte sie benommen.
    » Ihn daran zu erinnern, dass sie fort ist.«
    No’One runzelte die Stirn. » Als ob er das vergessen hätte.«
    » Du wärst überrascht, meine Holde. Die Ketten der Erinnerung müssen zerschlagen werden – deshalb sage ich, bring ihm dieses Kleid, und lass es ihn von dir entgegennehmen.«
    No’One versuchte, sich die Übergabe vorzustellen. » Wie grausam – nein, wenn Ihr darauf aus seid, ihn zu foltern, könnt Ihr es selber tun.«
    Der Engel zog eine Braue hoch. » Das ist keine Folter. Das ist die Wirklichkeit. Die Zeit verrinnt, er muss sein Leben wieder anpacken, und zwar schnell. Bring ihm dieses Kleid.«
    » Warum interessiert Ihr Euch so für seine Angelegenheiten?«
    » Mein Schicksal hängt an seinem.«
    » Wie ist das möglich?«
    » Vertrau mir, ich habe mir das nicht ausgedacht.«
    Der Engel sah sie an, als forderte er sie heraus, an seiner Ehrlichkeit zu zweifeln.
    » Vergebt mir«, sagte sie rau. » Aber ich habe diesem ehrhaften Vampir schon genug Schaden zugefügt. Ich beteilige mich an nichts, das ihn verletzt.«
    Der Engel rieb sich die Augen, als kämpfe er mit Kopfschmerzen. » Verdammt. Diesen Typen muss man nicht in Watte packen. Er braucht einen ordentlichen Tritt in den Arsch – und wenn er den nicht schnellstens bekommt, wird ihm die Scheiße, in der er jetzt steckt, bald schon wie das Paradies erscheinen.«
    » Ich verstehe nicht, wovon Ihr …«
    » Die Hölle gibt es in vielen Abstufungen. Und gegen das, was da auf ihn zukommt, ist seine momentane Qual ein Pappenstiel.«
    No’One wich zurück und musste sich räuspern. » Fürwahr, Ihr habt eine interessante Ausdrucksweise, Engel.«
    » Ach ja? Was du nicht sagst.«
    » Ich kann nicht … ich kann nicht tun, was Ihr von mir verlangt.«
    » Doch, das kannst du. Du musst sogar.«

7
    An der Bar im Billardzimmer war es Tohr egal gewesen, welche Flaschen er erwischte. Doch oben im ersten Stock hatte er bemerkt, dass er in der Rechten Qhuinns Herradura hielt und in der Linken … Drambuie?
    Okay, in Ordnung, es mochte ihm dreckig gehen, aber er besaß noch Geschmacksnerven, und dieses Zeug war widerlich.
    Also ging er ins Gesellschaftszimmer am Ende des Flurs und tauschte Letztere gegen einen guten, altmodischen Rum aus – vielleicht konnte er so tun, als handle es sich bei dem Tequila um Cola, dann konnte er die zwei zusammenschütten.
    In seinem Zimmer schloss er die Tür, brach das Siegel des Bacardi, setzte ihn an die Lippen und kippte sich den Stoff rein. Schließlich pausierte er zum Schlucken und Atmen. Dann wiederholte er die Prozedur. Und noch einmal … und weil es so schön war, gleich wieder … Die Feuerspur von den Lippen zum Magen war eigentlich ganz angenehm, so als hätte er einen Blitz eingeatmet. Daher behielt er den Rhythmus bei und holte zwischendrin Luft wie beim Kraulen im Pool.
    Binnen zehn Minuten war die Flasche halb geleert, und er stand noch immer an der Tür. Was vermutlich ziemlich dämlich war.
    Im Gegensatz zu diesem Besäufnis, welches dringend nötig war.
    Er stellte die Flaschen ab und fummelte an seinen Stiefeln rum, bis er sie ausgezogen hatte. Lederhose, Socken und ärmelloses Shirt folgten. Als er nackt war, ging er ins Bad, drehte die Dusche auf und stieg mit beiden Flaschen unter den Strahl.
    Der Rum reichte, bis er sich mit Shampoo und Seife eingeschäumt hatte. Als er mit dem Abspülen begann, öffnete er den Herradura und fiel über ihn her.
    Erst als er aus der Dusche kam, spürte er allmählich eine Wirkung. Die Ecken und Kanten seiner schlechten Laune glätteten sich etwas und wurden vom rosa Flaum der Besinnungslosigkeit eingehüllt. Doch auch als die Flut über ihn hinwegrollte, trank er weiter, während er triefnass in sein Zimmer patschte.
    Er wollte runter in den Klinikbereich und nach

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