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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Biologie war das eine. Aber selbst Kerle hatten ein Hirn.
    Als sie schließlich erschöpft waren vom Sex, lag John neben seiner Shellan, vollkommen gesättigt und schläfrig. Wahrscheinlich wäre es vernünftig gewesen, etwas Essbares aufzutreiben, aber er hatte weder Kraft noch Lust dazu.
    Er wollte nicht von ihr weg. In diesem Moment. In den nächsten zehn Minuten. Morgen, nächste Woche, in einem Monat …
    Und als sie sich an ihn schmiegte, angelte er ein Laken vom Nachttisch und drapierte es über sich und Xhex, obwohl ihre vereinte Körperwärme wie ein kleiner Ofen wirkte.
    Er bemerkte ganz genau, wann sie einschlief – ihr Atem veränderte sich, und von Zeit zu Zeit zuckte ihr Bein.
    Er fragte sich, ob sie ihm in ihren Träumen vielleicht ein paar Tritte in den Arsch verpasste.
    Er musste an sich arbeiten, so viel stand fest.
    Und es gab niemanden, den er fragen konnte – von Tohr konnte er unmöglich mehr erwarten als den Rat, den er heute Nacht auf die Fahrt mitbekommen hatte. Und die Beziehungen der anderen waren alle perfekt. Am Esstisch sah er nichts als glückliche, lächelnde Paare – die waren kaum die richtige Anlaufstelle.
    Er konnte sich die Antwort lebhaft vorstellen: Was, ihr habt Probleme? Im Ernst? Merkwürdig … vielleicht solltest du bei einer dieser Radiosendungen anrufen oder etwas in der Art?
    Der einzige Unterschied wäre, ob das jemand mit Ziegenbärtchen, Panoramasonnenbrille, Nerzmantel oder Lolli in der Fresse sagte …
    Aber jetzt genoss er diesen Moment des Friedens. Darauf konnten Xhex und er aufbauen.
    Das mussten sie.
    Du hattest kein Problem damit, dass ich kämpfe. Kurz vor unserer Vereinigung hast du gesagt, es wäre okay für dich.
    Und er hatte nicht gelogen. Aber da war sie auch noch nicht direkt vor seinen Augen verwundet worden.
    Doch wenn er eines fürchtete … und es schmerzte, sich das einzugestehen … dann war es, so zu enden wie der Bruder, den er am meisten bewunderte. Jetzt, da er richtig mit Xhex zusammen war, ertrug er die Vorstellung nicht, sie zu verlieren und zu werden wie Tohr.
    Er hatte keine Ahnung, wie der Bruder Nacht für Nacht aus dem Bett kam. Und wirklich, hätte er Tohr nicht schon vergeben, dass er direkt nach Wellsies Tod verschwunden war, dann hätte er es jetzt getan.
    Er dachte daran, wie Wrath und die Bruderschaft geschlossen zu ihnen gekommen waren. Er war mit Tohr im Büro im Trainingszentrum gewesen, wo der Bruder wieder und wieder zu Hause anrief, hoffend und betend, dass jemand anderes dranging als die Mailbox …
    Im Korridor vor dem Büro zeugten Risse in den Wänden von Tohrs Verzweiflung. Obwohl die verdammten Dinger aus vierzig Zentimeter dickem Beton waren, hatten Tohrs Wut und Schmerz sie gesprengt, als er mit einem Knall verschwand und das unterirdische Fundament erschütterte.
    John wusste bis heute nicht, wo er gewesen war. Aber Lassiter hatte ihn in erbärmlichem Zustand wieder zurückgebracht.
    Sein Zustand war noch immer schlecht.
    Obwohl es egoistisch war, wollte John dieses Schicksal nicht teilen. Tohr war nur mehr ein Schatten seiner selbst – und das nicht allein, weil er so viel Gewicht verloren hatte. Und obwohl ihm niemand in seiner Gegenwart Mitleid entgegenbrachte, empfand es jeder Einzelne der Kämpfer hinter geschlossenen Türen.
    Es war schwer abzuschätzen, wie lange der Bruder noch gegen den Feind bestehen würde. Er wollte sich nicht nähren, deshalb wurde er schwächer, dennoch war er jede Nacht draußen, und seine Rachsucht wuchs und verzehrte ihn immer mehr.
    Er würde sich umbringen. Keine Frage.
    Es war, als würde man den Aufprall eines Autos in eine Eiche berechnen: eine einfache geometrische Gleichung. Man zeichnete die Winkel und Flugbahnen auf, und Rumms! lag Tohr tot auf dem Asphalt.
    Obwohl, verdammt, vielleicht würde er bei seinem letzten Atemzug sogar lächeln, weil er endlich zu seiner Shellan durfte.
    Vielleicht stresste John die Sache mit Xhex ja deshalb so. Es gab noch andere in diesem Haus, denen er nahestand, seiner Halbschwester Beth, Qhuinn und Blay, den anderen Brüdern. Aber Tohr und Xhex waren seine engsten Vertrauten – und die Vorstellung, sie beide zu verlieren?
    Scheiße.
    Und es lag auf der Hand: Wenn Xhex weiter gegen die Lesser kämpfte, würde sie früher oder später wieder verletzt werden. So ging es allen. Die meisten Verwundungen waren unerheblich, aber man wusste nie, wann diese Grenze überschritten wurde, wann ein harmloser Kampf aus dem Ruder lief und man

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