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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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jemand lehnte. Denn das war der Punkt: Anders als sein Vater war Wrath ursprünglich Kämpfer und Bruder gewesen – deshalb fußte die Bindung der Brüder zu ihrem König nicht auf einem künstlichen oder vorgeschriebenen Pflichtgefühl, sondern auf der Tatsache, dass Wrath Seite an Seite mit ihnen gekämpft und jedem von ihnen schon mal irgendwann den Arsch gerettet hatte.
    Der König lächelte angedeutet. » Danke für die Unterstützung.«
    » Er muss sterben.« Alle Blicke wandten sich Rehvenge zu, der nur die Schultern zuckte. » Ganz einfach. Halten wir uns nicht mit dem Protokoll und endlosen Versammlungen auf. Bringen wir ihn um die Ecke.«
    » Aber hältst du das nicht für etwas blutrünstig, Sündenfresser?«, fragte Wrath gedehnt.
    » Von König zu König, wisse, dass ich dir den Stinkefinger zeige.« Und das tat er, mit einem Lächeln. » Symphathen sind bekannt für ihre Effizienz.«
    » Ja, und ich verstehe schon, was du meinst. Leider schreibt das Gesetz vor, dass ich jemanden erst dann plattmachen kann, wenn er mich tätlich angegriffen hat.«
    » Aber genau darauf läuft es hinaus.«
    » Richtig, aber uns sind die Hände gebunden. Wenn ich die Hinrichtung eines anderweitig unschuldigen Vampirs anordne, stehe ich in den Augen der Glymera nicht besser da.«
    » Aber warum sollte man seinen Tod mit dir in Verbindung bringen?«
    » Und wenn dieser Dreckskerl unschuldig ist, dann bin ich der Osterhase«, kommentierte Rhage.
    » Oh, gut«, meinte jemand. » Dann nenne ich dich ab jetzt Holly-Hoppelchen.«
    » Schnuffelschnäuzchen«, meldete sich ein anderer.
    » Wir könnten dich in eine Schokowerbung stecken und endlich mal etwas Geld verdienen …«
    » Leute«, bellte Rhage, » der Punkt ist, dass er nicht unschuldig ist, und ich also auch nicht der Osterhase …«
    » Wo ist dein Körbchen?«
    » Kann ich mit deinen Eiern spielen?«
    » Häschen hüpf, Häschen hüpf …«
    » Hört ihr jetzt wohl endlich auf? Wirklich!«
    Während Häschenwitze durch die Luft schwirrten wie Götterspeise bei einer Essensschlacht, musste Wrath noch ein- oder zweimal auf den Tisch hauen. Es war offensichtlich, was die Erheiterung verursachte: Die Anspannung war zu groß und musste sich irgendwie entladen, um nicht in Aggression umzuschlagen. Es bedeutete nicht, dass die Bruderschaft nicht bei der Sache war: Denn alle fühlten wie Qhuinn – als hätte man ihnen einen Magenschwinger verpasst.
    Wrath war der Stoff des Lebens, ihrer aller Fundament, das Rückgrat der Spezies. Nach den brutalen Plünderungen durch die Gesellschaft der Lesser war der verbliebene Adel aus Caldwell in sichere Häuser außerhalb der Stadt geflohen. Eine weitere Zersplitterung der Vampirgesellschaft wäre fatal gewesen, insbesondere in Form eines gewaltsamen Umsturzes des rechtmäßigen Anführers.
    Und Rehv hatte recht: Darauf lief die Sache hinaus. Verdammt, selbst Qhuinn konnte erkennen, wo es langging. Erster Schritt: Zweifel in den Köpfen der Glymera säen, ob die Bruderschaft ihre Spezies beschützen konnte. Zweiter Schritt: Die » Lücke« mit Xcors Soldaten füllen. Dritter Schritt: Verbündete im Rat finden und Wut und Misstrauen gegen den König schüren. Vierter Schritt: Wrath entthronen und den Sturm über sich ergehen lassen. Fünfter Schritt: Als neuer Anführer aus der Sache hervorgehen.
    Als die Ordnung im Arbeitszimmer wiederhergestellt war, trug Wrath einen mörderischen Ausdruck im Gesicht. » Das nächste großmäulige Arschloch, das mich hier dazu zwingt, auf den Tisch zu hauen, fliegt verdammt noch mal raus.« Und damit griff er unter den Tisch, hob den am Boden kauernden neunzig Pfund schweren Retriever auf und setzte ihn sich in den Schoß. » Ihr macht meinem Hund Angst, und das regt mich auf.«
    George legte seinen großen, eckigen Kopf in die Armbeuge des Königs, der sein seidiges, helles Fell kraulte. Das Bild passte überhaupt nicht zusammen, dieser riesige, Furcht einflößende Vampir, der den schönen, gutmütigen Hund beruhigte, aber zwischen den beiden herrschte einfach eine symbiotische Beziehung voller Liebe und Vertrauen.
    » Also, wenn ihr dann wieder zur Vernunft kommen könntet«, polterte der König, » erzähle ich euch, was wir tun. Rehv wird den Kerl hinhalten, so lange er kann.«
    » Ich finde immer noch, wir sollten ihm ein Messer ins Auge stoßen«, murrte Rehv, » aber als Alternative werden wir ihn auf Abstand halten. Er will sehen und gesehen werden, und als Leahdyre des Rats kann ich ihn bis

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