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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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plötzlich umzingelt war.
    Er zweifelte nicht an ihrer Kompetenz – auch wenn er ihr heute Morgen genau das an den Kopf geworfen hatte. Es war die Wahrscheinlichkeit, die ihm missfiel. Wenn man oft genug würfelte, fiel eben irgendwann die falsche Zahl. Und letztlich war ihr Leben einfach wichtiger als ein weiterer Einsatz gegen den Feind.
    Darüber hätte er ein bisschen mehr nachdenken sollen, bevor er sagte: Klar, geht in Ordnung, wenn du kämpfst.
    » Woran denkst du?«, fragte sie in der Dunkelheit.
    Als hätten sie seine Gedanken geweckt.
    Er drehte sich, drückte seinen Kopf an ihren und schüttelte ihn. Aber er log. Und sie wusste es vermutlich.

9
    Am Abend darauf stand Qhuinn in der hintersten Ecke von Wraths Arbeitszimmer, eingezwängt zwischen zwei blassblauen Wänden. Der Raum war riesig, gute zwölf mal zwölf Meter groß, und die Decke so hoch, dass einem schwindlig werden konnte. Trotzdem wurde es eng.
    Allerdings stand da auch ein gutes Dutzend hünenhafter Kerle gedrängt um fragiles französisches Mobiliar.
    Mit dem französischen Scheiß kannte Qhuinn sich aus. Seine selige Mutter hatte diesen Style geliebt, und bevor er von seiner Familie verstoßen wurde, hatte sie ihm ewig vorgejammert, er solle sich bloß nicht auf die bescheuerte Louis-wieviel-auch-immer setzen.
    Zumindest war es in diesem Fall keine Diskriminierung speziell gegen ihn gewesen. Einzig seine Mutter und seine Schwester durften auf diesen grazilen Möbeln Platz nehmen. Für ihn und seinen Bruder galt ein striktes Verbot. Und sein Vater wurde auch nur mit gequältem Gesichtsausdruck geduldet, wahrscheinlich weil er vor ein paar Jahrhunderten für den Plunder gelöhnt hatte.
    Egal.
    Zumindest stimmte Wraths Kommandobrücke. Der königliche Thron war so groß wie ein Auto und wahrscheinlich auch genauso schwer, verziert mit groben und doch eleganten Schnitzereien. Und der wuchtige Tisch davor war auch nicht gerade was für Mädchen.
    Heute Nacht sah Wrath mal wieder wie ein Killer aus, was er ja auch war: ruhig, konzentriert, mörderisch. Das komplette Gegenteil einer Avon-Vertreterin, wenn man so wollte. Neben ihm stand seine Königin und Shellan Beth, gefasst und ernst. Und auf der anderen Seite saß sein Blindenhund George und sah … naja, irgendwie niedlich aus. Aber so waren Golden Retriever nun einmal: hübsch und knuffig.
    Er passte eher zu einer braven Familie als zu einem dunklen Fürsten.
    Aber Wrath machte das mehr als wett.
    Auf einmal schlug Qhuinn die verschiedenfarbigen Augen nieder und konzentrierte sich auf den Aubusson-Teppich. Er wollte nicht sehen, wer auf der anderen Seite neben der Königin stand.
    Ach, verflixt.
    Seine periphere Sicht funktionierte heute Nacht einfach zu gut.
    Sein schwuchteliger Cousin, dieser nervtötende Anzugträger Saxton der Großartige mit dem Montblanc im Arsch stand neben der Königin und sah aus wie eine Mischung aus Cary Grant und irgendeinem verdammten Model aus einer Aftershave-Werbung.
    Aber Qhuinn war nicht verbittert.
    Weil der Kerl mit Blay ins Bett ging.
    Nein.
    Nicht doch.
    Dieser Schwanzlutscher …
    Qhuinn fuhr zusammen. Vielleicht sollte er ein Schimpfwort wählen, das nicht so nah an das herankam, was die beiden …
    Himmel, er durfte gar nicht daran denken. Nicht, wenn er weiter atmen wollte.
    Blay war auch da, aber er hielt sich von seinem Liebhaber fern. Das tat er immer. Ob bei diesen Versammlungen oder außerhalb, sie kamen einander nie näher als auf einen Meter Abstand.
    Was die einzige Rettung war, wenn man mit den beiden im selben Haus wohnte. Niemand sah die beiden jemals knutschen oder auch nur Händchen halten.
    Obwohl Qhuinn tagsüber ohnehin wach lag und sich in Gedanken mit allerlei Kamasutra-Scheiß quälte …
    Die Tür ging auf, und Tohrment schlurfte herein. Mann, er sah aus, als hätte man ihn auf dem Highway aus dem fahrenden Wagen geworfen, die Augen wie Pisslöcher im Schnee und die Bewegungen steif, als er sich neben John und Xhex stellte.
    Bei seiner Ankunft erhob sich die Stimme des Königs über das Gemurmel. » Jetzt, da wir vollzählig sind, höre ich mit dem Unsinn auf und übergebe an Rehvenge. Ich habe nichts Gutes über diese ganze Angelegenheit zu sagen, also kann er euch besser ins Bild setzen.«
    Als Geraune unter den Brüdern laut wurde, rammte der Kerl mit dem Iro seinen Gehstock in den Teppich und erhob sich. Wie immer trug der Mischling einen schwarzen Nadelstreifenanzug – Himmel, Qhuinn entwickelte allmählich eine Aversion

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