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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Muskeln, gab ihm Kraft, erneuerte ihn, heilte seinen ausgehungerten Körper.
    Das Saugen … oh verdammt, das Saugen …
    Als er schließlich den Kopf hob, war er ganz betrunken von ihr, jetzt schwindelte ihm aus anderen Gründen als vor Bluthunger. Als Nächstes käme der Sex, und er blickte sich tatsächlich nach einem Bett um.
    Nur dass sie … in der Speisekammer waren? Was sollte das denn?
    Verdammt, er konnte sich nicht einmal erinnern, wie es zu all dem gekommen war.
    Aber ganz sicher wusste er, dass sie nicht verbluten sollte, also senkte er den Kopf und strich mit der Zunge an ihrem Hals empor, wo er sie zweimal gebissen hatte, spürte samtweiche Haut und schmeckte sie und roch …
    Der Duft, der in seine Nase drang, war kein Parfum, das man kaufen konnte.
    Und es war nicht die üppige Erregung einer Frau, die er zu Beginn gerochen hatte.
    Sie litt Todesangst.
    » No’One?«, fragte er, als er zum ersten Mal ihr Zittern bemerkte.
    Mit einem heiseren Schrei begann sie zu schluchzen, und vor Schreck war er einen Moment lang völlig betäubt. Dann, als das Gefühl zurückkehrte, spürte er überdeutlich, wie sich ihre Fingernägel in die Rückseite seiner Oberarme krallten, sie hilflos versuchte, sich zu befreien.
    Er ließ sie augenblicklich los …
    No’One knallte gegen das Eckregal und stürzte zur Tür. Dort riss sie am Knauf und rüttelte so heftig daran, dass das milchige Glas Gefahr lief zu brechen.
    » Warte, ich lass dich …«
    Sobald er das Schloss entriegelt hatte, war sie auch schon draußen, hastete durch die Küche und auf der anderen Seite hinaus, als renne sie um ihr Leben.
    » Scheiße!« Er lief hinterher. » No’One!«
    Es war ihm egal, wer ihn hörte. Er rief erneut, und seine Stimme hallte von der hohen Esszimmerdecke wider, als er an der langen Tafel vorbeilief und dann in die Eingangshalle kam.
    Er sah sie über das Apfelbaummosaik eilen und wurde an jene Nacht erinnert, als sie versucht hatten, sie zu ihrem Vater heimzubringen, wie ihr Nachthemd hinter ihr geflattert war und sie in ein Gespenst verwandelte, als sie über die mondbeschienene Wiese rannte.
    Jetzt flatterte ihre Robe, als sie auf die Treppe zulief.
    Tohr geriet derart in Panik, dass er sich dematerialisierte und auf halber Höhe der Treppe wieder Gestalt annahm, wenn auch hinter ihr. Dann verfolgte er sie wieder zu Fuß, vorbei an Wraths Arbeitszimmer und rechts in den Flur.
    Sobald sie ihr Gästezimmer erreicht hatte, stürzte sie hinein und knallte die Tür zu.
    Tohr erreichte den Raum gerade rechtzeitig, um zu hören, wie sich der Schlüssel umdrehte.
    Während ihr Blut durch seinen Organismus strömte und ihn mit neuer Kraft erfüllte, und angesichts des Appetits, der ihm gefehlt hatte, und mit dem klarsten Kopf seit Ewigkeiten, erinnerte er sich an alles, was ihm entgangen war, solange er an ihrem Hals gehangen hatte.
    Sie hatte sich ihm aus freien Stücken angeboten, großzügig, doch er hatte zu viel genommen, zu schnell, in einem dunklen Raum, wo er jeder hätte sein können außer jenem, dem sie sich zur Verfügung gestellt hatte.
    Er hatte ihr Angst eingejagt. Oder Schlimmeres.
    Er drehte sich mit dem Rücken zur Tür und ließ sich daran hinabgleiten, bis er auf dem Boden saß. » Ich Idiot … ich verdammter Idiot …«
    Der Himmel mochte ihn verdammen.
    Aber Moment, das hatte er ja bereits getan.

23
    Xhex schüttelte den Kopf. Es war kurz vor Ladenschluss im Iron Mask, sie war in ihrem Büro, vor ihr stand Big Rob, und zwischen ihnen auf dem Tisch lagen drei weitere Päckchen Kokain mit dem Todessymbol. » Willst du mich mit dem Zeug verarschen?«
    » Hab ich vor zehn Minuten einem Typen abgenommen.«
    » Hast du ihn festgehalten?«
    » Soweit legal möglich. Ich hab gesagt, ich müsste Papierkram erledigen. Muss vergessen haben zu erwähnen, dass es ihm freisteht zu gehen – glücklicherweise ist er so betrunken, dass er sich keine Gedanken um seine Rechte macht.«
    » Dann geh ich mal und rede mit ihm.«
    » Er ist da, wo du sie am liebsten hast.«
    Xhex ging aus ihrem Büro und bog nach links. Das Verhörzimmer lag ganz am Ende des Flurs und hatte kein Schloss an der Tür, denn sie konnten wirklich keine Scherereien mit dem CPD gebrauchen. Oder besser gesagt, noch mehr Scherereien: Nach dem, was Nacht für Nacht unter diesem Dach abging, war jedem klar, dass die Polizei ab und an hier herumschnüffelte.
    Sie öffnete die Tür und fluchte verhalten. Der Kerl saß, in sich zusammengesunken, am Tisch,

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