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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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verloren und gestohlen werden.
    Also überging er den Kommentar. » Der Rest von euch macht sich auf die Suche nach dem Feind.«
    » Nach welchem?« Zypher lachte herzhaft. » Die Auswahl wächst.«
    Das stimmte. Denn Assail verhielt sich wahrlich nicht wie ein Aristokrat. Er verhielt sich wie jemand, der vielleicht ein eigenes Imperium aufbauen wollte.
    Es war durchaus möglich, dass dieser Angehörige der Glymera ein Vampir in der Art von Xcor war. Was bedeutete, dass er ihn irgendwann eliminieren musste – und das würde nicht nur einen Kollateralschaden darstellen.
    In Caldwell war nur für einen König Platz.

22
    Als Tohr vor dem Haus der Bruderschaft Gestalt annahm, hatte er genug von dieser Welt. Mann, war er angepisst. Zum Aus-der-Haut-Fahren.
    Er stapfte in die Vorhalle und betete, dass Fritz per Knopfdruck öffnete und nicht persönlich erschien. Niemand musste ihn so sehen …
    Seine Gebete wurden erhört, als die Tür ins Haus aufging und er in die Eingangshalle marschierte, wo ihn keine Zuschauer erwarteten: Das Erdgeschoss war still, die Doggen nutzten diese Zeit, um die Schlafzimmer im ersten Stock aufzuräumen, bevor sie das Letzte Mahl vorbereiteten.
    Scheiße. Wahrscheinlich musste er Phury eine SMS schicken und fragen, wo Layla war …
    Einem plötzlichen überwältigenden Instinkt folgend, schwenkte sein Kopf herum, und seine Augen bohrten sich ins Esszimmer.
    Eine innere Stimme befahl ihm zu laufen, und der Impuls trug ihn durch den Torbogen, vorbei an der langen, glänzenden Tafel … und durch die Schwingtür in die Küche.
    No’One stand an der Arbeitsfläche und schlug Eier in eine Keramikschüssel.
    Allein.
    Sie hielt mitten in der Bewegung inne, ihre Kapuze hob sich und wandte sich ihm zu.
    Aus irgendeinem Grund begann sein Herz zu rasen. » Habe ich dich mir eingebildet?«
    » Wie bitte?«
    » Habe ich dich mir vorher in der Eingangshalle eingebildet, kurz bevor ich gegangen bin.«
    No’One ließ die Hand sinken, und das Ei entging vorrübergehend seinem Schicksal. » Nein. Habt Ihr nicht.«
    » Nimm deine Kapuze noch einmal ab.«
    Das war keine Frage, es war ein Befehl – Wellsie hätte ihm so etwas niemals durchgehen lassen. Doch No’One gehorchte ihm feierlich.
    Und da stand sie vor ihm, enthüllt. Ihr blondes Haar endete im Ansatz dieses seildicken Zopfes, ihre blassen Wangen, die leuchtenden Augen, ihr Gesicht …
    » Ich habe Lassiter gesagt …« Sie räusperte sich. » Lassiter fragte, ob ich Euch nähren würde.«
    » Und du sagtest?«
    » Ja.«
    Mit einem Schlag stellte er sie sich in diesem Schwimmbecken vor, wie sie auf dem Rücken trieb, vollkommen nackt, und die alles umfassende Zunge des Wassers leckte an ihrem warmen Körper.
    Überall.
    Tohr musste sich an einem Regal festhalten. Schwer zu sagen, was ihn am meisten erschütterte: der plötzliche Drang, an ihrem Hals zu saugen, oder seine bodenlose Verzweiflung beim Gedanken daran.
    » Ich liebe meine Shellan immer noch«, hörte er sich sagen.
    Und das blieb weiterhin das Problem: Alle Entschlusskraft der Welt, all das Anpacken des Lebens und Loslassen hatte seine Gefühle nicht im Geringsten verändert.
    » Ich weiß«, erwiderte No’One. » Und ich bin froh darüber.«
    » Ich sollte mich an eine Auserwählte wenden.« Er trat einen Schritt auf sie zu.
    » Ich weiß. Und ich stimme zu. Ihr Blut ist reiner.«
    Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu. » Du entstammst einer guten Blutlinie.«
    » Entstammte«, sagte sie steif.
    Als ihre zarten Schultern kaum merklich zu zittern begannen – als hätte sie seinen Hunger gespürt –, erwachte das Raubtier in ihm. Auf einmal wollte er den Graben zwischen ihnen überspringen, einfach nur, damit er …
    Was tun konnte?
    Tja, das war mehr als offensichtlich.
    Zwar waren sein Herz und sein Kopf nichts als eine leere Eislaufbahn, gefroren und ohne jede Erhebung, doch der Rest von ihm war lebendig, und in seinem Körper tobte eine Gier, die drohte, alle guten Vorsätze hinwegzufegen, allen Anstand … und seinen Trauerprozess.
    Als er Schritt für Schritt auf sie zuging, kam ihm der entsetzliche Gedanke, dass es das war, was Lassiter mit Loslassen gemeint hatte: In diesem Moment hatte er Wellsie hinter sich gelassen. Er nahm nichts anderes mehr wahr als diese zierliche Gestalt vor ihm, die gegen ihren Fluchtreflex ankämpfte, während sich ein Bruder an sie heranpirschte.
    Erst einen halben Meter von ihr entfernt blieb er stehen. Sein Blick streifte an ihrem gesenkten

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