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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Kopf vorbei und verharrte auf diesem zarten Pulsieren an ihrer Halsschlagader.
    Sie atmete genauso heftig wie er.
    Und als er einatmete, fing er einen Geruch auf.
    Es war nicht Angst.
    Gütige Jungfrau der Schrift, er war riesig.
    Als No’One im Schatten des großen Kriegers stand, strahlte ihr eine Hitze von ihm entgegen, als stünde sie vor einem prasselnden Feuer. Und doch … verbrannte sie nicht. Und sie hatte auch keine Angst. Sie wurde an einem Ort in solcher Tiefe gewärmt, so vergraben in ihrem Innersten, dass sie ihn nicht sogleich als Teil ihrer selbst erkannte.
    Sicher wusste sie nur, dass er in wenigen Augenblicken ihre Vene nehmen und sie ihn gewähren lassen würde – und das nicht, weil der Engel sie dazu gedrängt hatte, oder um ihren Schwur zu erfüllen, und auch nicht, um irgendetwas aus der Vergangenheit wiedergutzumachen.
    Sondern … weil sie es wollte.
    Als sich ihm ein Zischen entrang, wusste sie, dass Tohrment den Mund geöffnet hatte, um die Fänge zu blecken.
    Es war Zeit. Und sie raffte nicht ihren Ärmel hoch. Sie lockerte den Kragen ihrer Robe, weitete ihn bis zu den Schultern und neigte den Kopf zur Seite.
    Sie bot ihm den Hals dar.
    Oh, wie ihr Herz klopfte.
    » Nicht hier«, knurrte er. » Komm mit.«
    Er nahm ihre Hand, zog sie in die Speisekammer und schloss die Tür. Der niedrige, vollgepackte Raum war eingefasst mit Regalen voll bunter Obst- und Gemüsekonserven, und die stehende, warme Luft roch nach frisch gemahlenem Getreide und der trockenen, klumpigen Süße von Mehl.
    Als das Deckenlicht anging und sich die Tür von selbst verriegelte, wusste sie, dass es durch seinen Willen geschah.
    Dann sah er sie einfach nur an, während sich seine Fänge noch weiter verlängerten, und die zwei weißen Spitzen ragten unter seiner geöffneten Oberlippe hervor, während seine Augen glühten.
    » Was soll ich tun?«, fragte sie heiser.
    Er runzelte die Stirn. » Wie meinst du das?«
    » Was soll ich … für Euch tun?« Der Symphath hatte sich einfach genommen, was er wollte, und sich einen Dreck um sie gekümmert. Und ihr Vater hatte natürlich nie erlaubt, dass sich ein Vampir von ihr nährte. Gab es eine bestimmte Art, wie man …
    Ruckartig schien sich Tohrment aus einem Strudel zu reißen und wieder zu Bewusstsein zu kommen. Doch körperlich blieb er angespannt, er trat von einem Bein aufs andere, und seine Hände schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich, schlossen … und öffneten sich.
    » Hast du nie …«
    » Mein Vater hat mich aufgespart. Und bei meiner Entführung … ich habe das noch nie richtig gemacht.«
    Tohrment fasste sich an den Kopf, als hätte er Schmerzen. » Hör zu, das ist …«
    » Sagt mir, was ich zu tun habe.«
    Als er den Blick erneut auf sie richtete, dachte sie, wie treffend doch sein Name war. Tohrment – der Gepeinigte, ja, das war er.
    » Ich brauche das«, flüsterte er, als würde er mit sich selbst sprechen.
    » Ja, das tut Ihr. Ihr seid so hager, es schmerzt mich, Euch anzusehen.«
    Doch er würde es nicht zu Ende führen, dachte sie, als sich sein Blick trübte. Und sie wusste auch warum.
    » Sie ist willkommen hier«, sagte No’One. » Bring deine Shellan mit. Lass sie meinen Platz einnehmen.«
    Alles war erlaubt, wenn es ihm nur half. Als Ausgleich für Tohrments unermessliche Freundlichkeit ihrem früheren Ich gegenüber und für die grausame Verschwörung des Schicksals gegen ihn würde sie alles für ihn tun.
    » Ich werde dir vielleicht wehtun«, sagte er rau.
    » Nicht schlimmer, als ich es bereits überlebt habe.«
    » Warum …«
    » Hört auf zu reden. Versucht nicht mehr zu denken. Tut, was Ihr tun müsst, um Euch zu stärken.«
    Es entstand ein langes, angespanntes Schweigen. Dann gingen die Lichter aus, und der kleine, schummrige Raum wurde nur noch durch den Schein beleuchtet, der durch die Milchglasscheiben in der Tür fiel.
    No’One schnappte nach Luft.
    Tohrs Atem ging immer schneller.
    Und dann legte sich ein Arm um ihre Hüfte und riss sie nach vorne. Als sie gegen die Mauer seiner Brust prallte, war es, als hätte man sie gegen einen Fels geschmettert, und sie streckte blind die Hände aus, um einen Halt zu finden …
    Sein Arm war weich und heiß, die Haut dünn über festen Muskeln.
    Er zerrte an ihrem Zopf. Dann riss er daran … und ihr Haar war gelöst, der Kopf erlöst von dem schweren Gewicht und dem Zug.
    Eine große Hand stieß in ihr Haar, zerzauste es, zog es nach hinten. Und als ihr Hals noch mehr gedehnt

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