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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Leute verkehrte, wie er sie in der letzten Nacht umgebracht hatte. Auf den ersten Blick handelte es sich um eine Kunstgalerie, doch Xcor war zwar altmodisch, aber nicht naiv. Jede Art von Waren und Dienstleistungen konnte aus einem » legalen« Unternehmen outgesourced werden.
    Fast eine Stunde verging, ehe Assail endlich wieder herauskam und das Licht über dem Hinterausgang auf sein dichtes schwarzes Haar und seine raubtierhaften Züge fiel. Dieses tiefer gelegte Auto, in dem er herumfuhr, parkte neben dem Eingang, und als er um das Fahrzeug herumging, blitzte ein Ring an seinem kleinen Finger auf.
    So, wie er sich bewegte und gekleidet war – ganz in Schwarz –, sah er aus wie … ein Vampir. Geheimnisvoll, verführerisch, gefährlich.
    Er blieb an der Autotür stehen, langte nach dem Schlüssel im Jackett …
    … und drehte sich mit gezückter Pistole zu Xcor um. » Glaubst du ernsthaft, ich wüsste nicht, dass du mich beobachtest?«
    Sein Akzent war deutlich der Alten Welt zuzuordnen und so ausgeprägt, dass es fast wie eine andere Sprache geklungen hätte – wäre Xcor nicht so intim vertraut mit eben jenem Dialekt gewesen.
    Wo steckten seine verdammten Soldaten?
    Als Xcor aus dem Schatten trat, hielt er selbst eine Automatik in der Hand und bemerkte zufrieden, wie Assail zusammenzuckte, als er ihn erkannte.
    » Hattest du vielleicht einen Bruder erwartet?«, näselte Xcor.
    Assail senkte den Lauf keinen Millimeter. » Meine Geschäfte sind meine Privatangelegenheit. Du hast kein Recht, mich zu beschatten.«
    » Und meine Geschäfte sind das, was immer ich dazu bestimme.«
    » Mit deiner Tour wirst du hier nicht durchkommen.«
    » Und was sollte das für eine › Tour‹ sein?«
    » Hier herrschen gewisse Gesetze.«
    » Davon habe ich gehört. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du mit deinen Umtrieben einige brichst.«
    » Ich rede nicht von denen der Menschen.« Als wären diese völlig irrelevant – zumindest in diesem Punkt konnten sie sich gewiss einigen. » Laut Altem Gesetz …«
    » Wir sind in der Neuen Welt, Assail. Hier gelten andere Regeln.«
    » Wer sagt das?«
    » Ich.«
    Die Augen des Vampirs verengten sich. » Und schon überschreitest du die Grenze?«
    » Das musst du für dich beurteilen.«
    » Dann werde ich es so stehen lassen. Und jetzt verlasse ich dich – es sei denn, du möchtest mich erschießen. Wobei ich dich in diesem Falle mitnehmen würde.« Er hob die andere Hand. Sie umschloss einen kleinen Fernzünder. » Nur zu deiner Information, die Bombe unter meinem Auto explodiert, wenn sich mein Daumen bewegt – was unweigerlich geschieht, wenn du mir eine Kugel in die Brust oder den Rücken jagst. Und, ja, du stehst im Explosionsradius und könntest dich bei dieser Detonation nicht schnell genug dematerialisieren.«
    Xcor lachte anerkennend. » Du weißt, was man von Selbstmördern sagt, oder? Kein Eintritt in den Schleier.«
    » Es ist kein Selbstmord, wenn du zuerst auf mich schießt. Das nennt man dann Verteidigung.«
    » Und du würdest es darauf ankommen lassen?«
    » Wenn du es willst.«
    Assail machte einen völlig unbekümmerten Eindruck, Leben oder Tod, beides schien für ihn in Ordnung, Gewalt und Schmerz kümmerten ihn nicht – dennoch wirkte er nicht teilnahmslos.
    Er hätte einen hervorragenden Soldaten abgegeben, dachte Xcor. Hätte ihn seine Mutter nicht kastriert.
    » Dann ist deine Lösung die gegenseitige Zerstörung«, murmelte Xcor.
    » Ja, wie möchtest du es also haben?«
    Hätte Xcor Verstärkung gehabt, hätte er die Sache besser anpacken können. Aber nein, seine Leute waren nirgends zu sehen. Und einer der Grundsätze im Kampf lautete: Hatte man es mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun, der gut ausgerüstet und mutig war, ließ man sich nicht auf einen Kampf ein – man zog sich zurück, arrangierte sich neu und wartete ein Zusammentreffen unter günstigeren Bedingungen ab.
    Außerdem musste Assail noch lange genug am Leben bleiben, um den König zu empfangen.
    Doch nichts von alledem schmeckte Xcor. Und seine ohnehin schon miserable Laune sank ins Bodenlose.
    Er sparte sich jedes weitere Wort. Stattdessen dematerialisierte er sich in eine Gasse eine halbe Meile weiter und ließ seinen Abgang für sich sprechen.
    Als er an einem geschlossenen Zeitungskiosk wieder Gestalt annahm, kochte er innerlich. Die Hilflosigkeit gegenüber Assail vergrößerte seinen Zorn, der sich nun ganz gegen seine Männer richtete.
    Also machte er sich selbst auf die Suche

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