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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zog die Waffe heraus und stach erneut zu.
    Der unverkennbare Geruch von frischem Vampirblut breitete sich aus.
    Aber es bedurfte einer zweiten Quelle.
    Xcor steckte seinen Dolch weg und versetzte Throe einen Tritt, sodass er flach zu Boden fiel. Dann nahm er einen von Throes Dolchen aus dem Halfter und zog die scharfe Klinge über die Innenseite seines eigenen Unterarms.
    Dann beschmierte er Throes Oberkörper mit dem Blut aus seiner Wunde und presste ihm den blutigen Dolch in die Hand. Schließlich hockte er sich neben ihn und durchbohrte ihn mit seinem Blick.
    » Wenn dich die Bruderschaft findet, werden sie dich aufnehmen und behandeln – und du bringst in Erfahrung, wo sie wohnen. Du sagst ihnen, dass ich dich betrogen habe und du fortan mit ihnen kämpfen willst. Du wirst dich bei ihnen einschleimen und eine Möglichkeit auskundschaften, wie wir in ihr Domizil eindringen können.« Er stieß Throe einen Finger ins Gesicht. » Und nachdem dir der Informationsaustausch ja so am Herzen liegt, wirst du mir alles berichten. Du hast vierundzwanzig Stunden Zeit, dann sprechen wir uns wieder – oder die Überreste deiner liebreizenden Schwester finden ein schändliches Ende.«
    Throes Augen weiteten sich in seinem blassen Gesicht.
    » Ja, ich habe sie.« Xcor beugte sich noch weiter zu Throe herab, bis sich ihre Nasen berührten. » Ich hatte sie die ganze Zeit bei uns. Deshalb rate ich dir, vergiss nicht, wem du verpflichtet bist.«
    » Du … Schwein …«
    » Das hast du richtig erkannt. Du hast bis morgen Zeit. Auf dem Dach, vier Uhr. Sei pünktlich.«
    Throe sah Xcor mit brennenden Augen an, und der Hass war Antwort genug: Xcor war im Besitz der Asche seiner Schwester, und sie beide wussten, wer imstande war, seinen Stellvertreter in die Höhle des Löwen zu schicken, der brächte es auch fertig, die sterblichen Überreste einer Vampirin in eine Mülltonne oder ein schmutziges Klo oder das Frittierfett bei McDonalds zu kippen.
    Doch allein die Androhung reichte vollkommen, um Throe fügsam zu machen.
    Und so wie in jener anderen Ära würde sich Throe auch jetzt wieder für seine verlorene Schwester aufopfern.
    Xcor sprang auf und wirbelte herum.
    Seine Soldaten hatten die Schultern geschlossen und bildeten eine bedrohliche Mauer, die ihm unüberwindlich gegenüberstand. Aber Xcor fürchtete keinen Aufstand. Sie alle waren vom Bloodletter aufgezogen worden, wenn man es so nennen konnte – dieser Sadist hatte sie die Kunst des Kämpfens gelehrt und der Vergeltung. Überraschen konnte sie eigentlich nur, dass Xcor so etwas nicht viel früher getan hatte.
    » Zieht euch für den Rest der Nacht ins Lager zurück. Ich habe noch eine Verabredung – sollte einer von euch fehlen, wenn ich zurückkomme, dann jage ich ihn. Und diesmal lasse ich niemanden verwundet liegen. Diesmal bringe ich die Sache zu Ende.«
    Sie verschwanden, ohne Throe noch einmal anzusehen – oder ihn.
    Klug von ihnen.
    Seine Wut war gefährlicher als die Klingen, die er gerade eingesetzt hatte.
    Als Throe alleine in der Gasse zurückblieb, legte er die Hand flach auf seinen Bauch und drückte, um die Blutung einzudämmen.
    Obwohl ihn die Schmerzen zermarterten, waren seine Sicht und sein Gehör übernatürlich geschärft, als er sie auf seine Umgebung richtete: Die Gebäude, die über ihm aufragten, waren hoch und vollkommen dunkel. Die Fenster waren schmal und hatten dicke Scheiben aus geripptem Glas. In der Luft hing der Geruch von gebratenem Fleisch, als wäre er nicht weit von einem Restaurant entfernt, in dem viel gegrillt wurde. Und in der Ferne hörte er das Hupen von Autos und das rauschende Bremsen eines Busses sowie eine Frau, die schrill lachte.
    Die Nacht war noch jung.
    Jeder konnte ihn finden. Freund, Feind. Lesser. Bruder.
    Zumindest hatte Xcor ihn mit dem Dolch in der Hand zurückgelassen.
    Fluchend rollte er sich auf die Seite und versuchte, sich aufzurichten …
    Tja, das löste schlagartig das Problem der geschärften Wahrnehmung. Eine neuerliche Schmerzattacke drängte die Welt zurück, und in seinem Bauch explodierte eine derartige Bombe, dass Throe sich fragte, ob er sich etwas gerissen hatte.
    Er ließ sich in die alte Position zurücksinken und sinnierte, dass Xcor sich möglicherweise geirrt hatte. Vielleicht war diese Gasse sein Sterbebett und kein Silbertablett für die Bruderschaft.
    Und während er da so lag und litt, erkannte er, dass er es besser hätte wissen müssen. Er war sorglos geworden im Umgang mit diesem

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