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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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würden sie darauf warten, dass alle nach Hause kamen.
    »V iel Glück dabei«, murmelte er.
    Er stählte sich innerlich und ging weiter in die Küche, mit der sich Wellsie einen Traum erfüllt hatte.
    Fritz hatte fürsorglicherweise die Lichter angelassen, aber es war so ein Schock, das alles zum ersten Mal seit dem Mord zu sehen, dass Tohr sich fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, im Dunklen zu kommen: Die Arbeitsplatten, die sie zusammen ausgesucht hatten, der fette Kühlschrank aus Edelstahl, den sie so geliebt hatte, der Tisch, den sie im Internet ergattert hatten, und die Regale, die er für ihre Kochbücher angeschraubt hatte … alles war sauber und glänzte wie an dem Tag, als es geliefert und montiert worden war.
    Scheiße, hier hatte sich nichts verändert. Alles war genau so wie in jener Nacht, in der sie umgebracht wurde, sein Doggen kümmerte sich um den Staub, und damit hatte sich die Sache.
    Tohr ging zu dem kleinen Schreibplatz und zwang sich, nach einem Post-it zu greifen, das in ihrer Handschrift beschrieben war.
    Di: Havers – Kontrolle 11:30
    Er ließ die Notiz sinken und wandte sich ab. Musste er ernsthaft an seinem Verstand zweifeln? Warum war er hierhergekommen? Welchen möglichen Nutzen konnte das haben?
    Er wanderte umher, durchs Wohnzimmer, durch die Bibliothek, das Esszimmer. Er vollzog einen Bogen durch die Räume im Erdgeschoss … bis er das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können, bis seine Bierseligkeit vollkommen verflogen war und er unerträglich gut sah, roch und hörte. Warum war er …
    Tohr hatte vor einer Tür angehalten und blinzelte.
    Er hatte den Kreis vollendet und war wieder bei der Küche angelangt.
    Jetzt stand er vor der Kellertür.
    Ach du Scheiße. Nicht das … das konnte er einfach noch nicht.
    Tatsächlich hatten Lassiters dumme Filme mehr Schaden als Nutzen gebracht. All diese Paare auf der Leinwand … Obwohl die Geschichten nur erfunden waren, waren manche von ihnen bis zu seinem Bewusstsein vorgedrungen und hatten dort alle möglichen Hebel in Gang gesetzt.
    Aber nicht in Bezug auf Wellsie.
    Stattdessen hatte er ausschließlich an die Tage mit No’One gedacht, wenn sie sich aneinanderpressten, getrennt durch all die Laken. Dann blickte sie zu ihm auf, als wollte sie so viel mehr von ihm, als er ihr gab, und er hielt sich zurück aus Respekt vor seiner verstorbenen Geliebten … vielleicht aber auch, weil er im Grunde seines Herzens eben doch ein Feigling war.
    Wahrscheinlich traf beides zu.
    Nachdem es ihm keine Ruhe mehr gelassen hatte, war er hierhergekommen. Er suchte nach Erinnerungen an seine Shellan, Bilder von Wellsie, die er vielleicht vergessen hatte, eine ordentliche Portion Vergangenheit, um mit dem zu konkurrieren, was in der Gegenwart geschah und sich wie Betrug anfühlte.
    Wie aus weiter Ferne sah er zu, wie seine Hand ausfuhr und den Türknauf umschloss. Er drehte ihn nach rechts und zog die schwere, lackierte Stahltür auf. Die Treppenbeleuchtung sprang automatisch an und erhellte eine Welt in Cremetönen: Die Stufen nach unten waren mit einem Teppich in zartem Ocker bezogen und die Wände passend dazu gestrichen, alles beruhigend und freundlich.
    Ihr Zufluchtsort.
    Der erste Schritt war wie ein Sprung über den Rand des Grand Canyon. Und der zweite war nicht viel besser.
    Das Gefühl ließ noch immer nicht nach, als er unten ankam und es gar keine Stufen mehr gab.
    Der Keller des Hauses hatte den gleichen Grundriss wie das Erdgeschoss, wobei nur zwei Drittel der Fläche mit Schlafzimmer, Fitnessraum, Waschküche und Miniküche belegt waren. Der Rest fungierte als Lagerraum.
    Tohr hatte keine Ahnung, wie lange er dort stand.
    Doch irgendwann ging er weiter, auf die geschlossene Tür vor ihm zu …
    Dass sich hinter dieser ein schwarzes Loch auftat, schien absolut passend.
    Ach du Scheiße, es roch noch immer nach ihr. Nach ihrem Parfum. Nach ihrem Duft.
    Tohr trat ein, schloss die Tür hinter sich und machte sich auf das Schlimmste gefasst, als er auf den Schalter an der Wand drückte und die Deckenbeleuchtung langsam hochdrehte.
    Das Bett war gemacht.
    Vermutlich von ihr persönlich: Sie hatten zwar Personal gehabt, doch Wellsie hatte zu den Frauen gehört, die die Dinge lieber selber erledigten. Kochen. Putzen. Wäsche zusammenlegen.
    Das Bett am Ende jeden Tages machen.
    Nirgendwo gab es auch nur eine Spur von Staub auf den Oberflächen, nicht auf den Kommoden, seiner und ihrer … nicht auf den Nachtkästchen, seines mit dem

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