Black Dagger 20 - Schattentraum
gedrehte Zigarette an und stieß den Rauch aus. »V erdammt.«
Wrath stand auf, langte nach dem Griff an Georges Geschirr und kam um den Tisch herum.
»I ch will nur den üblichen Begleitschutz von vieren. Wenn wir zu stark bewaffnet dort aufkreuzen, wirken wir womöglich zu nervös. Tohr, V, John und Qhuinn, ihr seid im ersten Team.«
Das klang vernünftig. Rhage mit seiner Bestie war zu unberechenbar. Z und Phury hatten heute streng genommen frei. Butch musste sich mit dem Escalade in der Nähe halten. Und Rehv war nicht erschienen, was bedeutete, dass ihn sein Tagesjob als König der Symphathen wieder einmal in den Norden geführt hatte.
Ach, und Payne? Aufgrund ihres Aussehens bestand Gefahr, dass bei Assail sämtliche Sicherungen durchbrannten und er den Mund nicht mehr aufbekam. So wie ihr Zwillingsbruder machte sie tendenziell einen ziemlichen Eindruck auf das andere Geschlecht.
Alle anderen wären jedoch nur eine SMS weit entfernt, und Wrath hatte recht: Wenn er mit der ganzen Großfamilie antanzte, sandten sie die falsche Botschaft aus.
Als sie nacheinander durch die Tür und Richtung Treppe gingen, entstand gedämpftes Murren, und unten angekommen wurden Waffen überprüft und Halfter um ein Loch enger geschnallt.
Tohr schielte zu John hinüber. Qhuinn klebte an ihm dran wie eine Briefmarke und das war gut so, denn es war offensichtlich, dass es bei John nicht zum Besten stand: Er roch nach Bindungsduft, sah aber schrecklich aus.
Der König beugte sich herab und redete mit George. Dann ergriff er seine Königin und küsste sie voller Inbrunst. »E he du dichs versiehst, bin ich wieder zurück, Lielan.«
Während Wrath die Menge teilte und ohne Hilfe in den Hof ging, trat Tohr auf Beth zu, nahm ihre Hand und drückte sie. »M ach dir keine Sorgen. Ich bringe ihn heim, sobald es vorbei ist – in einem Stück.«
»D anke – vielen Dank.« Sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn. »I ch weiß, dass er bei dir sicher ist.«
Dann ging Beth in die Hocke, um den verängstigten Retriever zu beruhigen, und Tohr stapfte zur Tür der Vorhalle, an der sich die Brüder stauten. Während er wartete, dass er endlich hinauskonnte, warf er einen Blick zur Balustrade im ersten Stock. No’One stand am Kopf der Treppe, ganz allein, verborgen durch ihre Kapuze.
Dieser Zopf muss weg, dachte er. So schönes Haar sollte im Licht glänzen.
Er hob die Hand und winkte, und nachdem sie seine Geste erwidert hatte, schlüpfte er in die kalte Nacht hinaus.
Er stand nah, aber nicht zu nah, bei John und wartete auf das Nicken von Wrath, dann dematerialisierte er sich mit dem König und den Jungs auf eine Halbinsel am Hudson, ein kleines Stück nördlich von Xhex’ Jagdhäuschen entfernt.
Als Tohr in einem lichten Waldstreifen Gestalt annahm, war die Luft erfrischend kalt und roch nach Herbstlaub und den nassen Felsen am Ufer.
Vor ihnen stand Assails modernes Haus. Es war ein echtes Vorzeigestück, selbst wenn man von hinten auf die Garagen blickte. Der Prachtbau hatte zwei Stockwerke und eine rundherum verlaufende Veranda. Alles an diesem Haus war verglast und danach ausgerichtet, den bestmöglichen Ausblick auf das Wasser zu bieten.
Denkbar unpraktisches Heim für einen Vampir. All das Glas und das viele Tageslicht.
Aber was konnte man schon von einem Angehörigen der Glymera erwarten?
Sie hatten sich das Gebäude vorher angesehen, so wie alle Häuser, die der König besucht hatte, deshalb kannten sie den äußeren Grundriss – und V war eingebrochen und hatte sich auch innen umgesehen. Sein Fazit: nicht viel an Einrichtung vorhanden, und daran hatte sich offensichtlich nichts geändert. Im Licht der Deckenlampen gab es kaum etwas zu sehen in der Möbelabteilung.
Der Bau war so etwas wie ein Schaukasten, in dem sich Assail selbst ausstellte.
Und doch hatte der Kerl ein paar schlaue Veränderungen vorgenommen. Laut V waren all diese Glasfronten mit feinen Stahldrähten durchzogen, vergleichbar mit einer Heckscheibenheizung im Auto, sodass man sich weder rein noch raus dematerialisieren konnte. Außerdem hatte er sämtliche Bäume rund um das Haus fällen lassen, sodass man zum leichten Ziel wurde, wenn man sich ihm näherte.
Das brachte Tohr auf den Gedanken, die Umgebung mit seinen Instinkten zu durchforsten … doch da war nichts. Keine verdächtige Bewegung: nur Äste und Blätter im Wind, ungefähr dreihundert Meter entfernt ein Hirsch, sein Bruder und die Jungs hinter ihm.
Bis ein Auto die
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