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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schnitzer erlaubte und verletzt im Wagen heimtransportiert werden musste. Aber Xhex wollte mit ihrem wahren Feind vertraut sein.
    Seine Geheimnisse von innen her auskundschaften.
    Dass ihr das bisher nicht gelungen war, trieb sie in den Wahnsinn. Und die Brüder waren auch nicht gerade begeistert darüber, wenn auch aus anderem Grund: Sie wollten nur die anderen Bandenmitglieder ausschalten, aber Wrath hatte es ihnen untersagt. Erst brauchten sie das Gewehr. Ohne Beweis durften sie diese Verräter nicht anrühren. Und eigentlich hatte diese Einschränkung durchaus ihren Sinn – es würde kein gutes Bild abgeben, die komplette Bande abzuschlachten und danach zu versuchen, die Glymera mit einem »D ie anderen haben angefangen« zu beruhigen. Aber dass es sich Nacht für Nacht dahinschleppte, war hart.
    Eines zumindest spielte ihr in die Hände: Es war unwahrscheinlich, dass Xcors Bande dieses Gewehr zerstörte.
    Sie würden es als Trophäe behalten wollen, kein Zweifel.
    Doch es war an der Zeit, diese Sache zu Ende zu bringen. Und ihr düsteres Bauchgefühl bedeutete vielleicht, dass es ihr heute endlich gelingen würde.
    Mit frischem Mut machte sie sich an die Arbeit. Und weil es sinnlos war, angesichts der immer gleichen Methode ein anderes Ergebnis zu erwarten, entschied sie, mit der Suche nach Xcor aufzuhören.
    Nein. Heute Nacht würde sie sich an Assail hängen – und sieh an, sieh an, sie entdeckte sein Raster im Theaterviertel … in der Kunstgalerie von Benloise, wo sonst.
    Sie dematerialisierte sich auf Straßenniveau und sah, dass dort eine Cocktailparty in vollem Gang war.
    Und da ein Lederoutfit in der Kunstszene durchaus als Geschäftskleidung durchging, mischte sie sich einfach unters Volk …
    Heiß. Eng. Viele exzentrische Leute.
    Himmel, an einem solchen Ort konnte man die Geschlechter kaum auseinanderhalten – alles wedelte beim Sprechen mit perfekt manikürten Händen herum.
    Bereits einen halben Meter hinter der Tür bot man ihr eine Champagnerflöte an – als würden Wichtigtuer mit Warhol-Allüren mit Veuve Clicquot betrieben.
    »N ein, danke.«
    Als der Kellner, ein sympathischer Kerl in Schwarz, mit einem kurzen Nicken weiterspazierte, hätte sie ihn fast zurückgerufen, nur um nicht allein zu sein.
    Wow, hier gab es so viele ablehnend gelüpfte Augenbrauen und in die Luft gestreckte Nasen, dass man sich fragte, ob sich diese Leute eigentlich selbst leiden mochten. Und ein kurzer Blick auf die ausgestellte »K unst« sagte ihr, dass sie ihre Mutter herbringen musste – nur um Autumn ein Gefühl zu vermitteln, welch grässliche Ausmaße die überzogenen Formen der Selbstdarstellung annehmen konnten.
    Menschen. Bescheuert.
    Entschlossen schob sie sich durch das Meer der Schultern und wandte sich hierhin und dorthin, während sie weiteren Kellnern aus dem Weg ging. Sie machte sich nicht die Mühe, ihr Gesicht zu verdecken. Rehv hatte seine Geschäfte immer alleine oder mit Trez und iAm abgewickelt, man würde sie also nicht erkennen.
    Bald schon hatte sie herausgefunden, wo es zu Benloises Büro ging. Es war einfach zu offensichtlich: Zwei Typen im Kellnerlook, jedoch ohne Tabletts, standen rechts und links einer fast unscheinbaren Tür, die in die stoffbespannte Wand eingelassen war.
    Assail befand sich im ersten Stock. Sie spürte ihn deutlich …
    Aber zu ihm zu gelangen war eine andere Sache. Es war nicht ungefährlich, sich an unbekannte Orte zu dematerialisieren. Hinter dieser Tür wartete vermutlich eine Treppe, und Xhex wollte sich nicht in einen Schweizer Käse verwandeln, indem sie mittendrin Gestalt annahm.
    Außerdem konnte sie ihn immer noch abfangen, wenn er ging. Wahrscheinlich war er durch den Hintereingang gekommen und würde auch auf diesem Weg wieder verschwinden: Er war sehr vorsichtig, und sein Besuch drehte sich auch nicht um beschissene Kunst.
    Das war auch gut so, schließlich war es nicht einfach, Wattestäbchen, die an eine Tupperschüssel geklebt waren, welche auf einer Klobrille stand, als etwas anderes als Müll zu betrachten.
    Sie drang tiefer in das Gebäude vor, schlüpfte durch eine Mitarbeitertür und stand in einer Lagerhalle mit Estrichboden und Betonwänden, in der es nach Kalkstaub und Kreide roch. An der hohen, nicht abgehängten Decke leuchteten vergitterte Neonröhren auf Rohre und elektrische Leitungen, die sich durch Balken pflügten wie Maulwürfe durch einen Rasen. Tische waren in den hinteren Teil geschoben worden, und Aktenschränke standen an

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