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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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kannst du eh nicht! Solange kannst du von mir aus, was weiß ich was machen, wenn du nicht schlafen willst, aber raus kommst du eh nicht, mein Kleiner! Und wie gesagt, ich tu dir nichts Böses, solange du wenigstens halbwegs brav bist! Es liegt an dir was du aus der Zeit, die du hier bist, machst!“ Mit diesen Worten zieht er sich auch schon sein Shirt und seine Hose aus und steht nur noch in Boxer vor mir. Der sieht wirklich gut aus und wäre genau mein Typ, wäre er nur nicht so ein verdammtes Arschloch, der mit Sicherheit schon zig Seelen auf dem Gewissen hat. Langsam hockt er sich vor das Bett, in welchem ich schwer atmend und immer noch voller Angst und Panik liege und ihn einfach nur ängstlich anstarre.

    „Schlaf doch ein bisschen, Kleiner! Es würde dir sicher gut tun, ich tu dir doch auch nichts Böses! Lass uns doch jetzt einfach schlafen und morgen weiter sehen, ja?“, spricht er erschöpft auf mich ein und fährt sich gestresst übers Gesicht.
    Zaghaft nicke ich, habe mittlerweile selbst keine Kraft mehr, irgendwie noch Widerstand zu leisten, und wenn ich ehrlich bin ... wenn er mir was Böses will, dann ist es doch egal, ob ich neben ihm im Bett liege oder nicht. Denn er sitzt hier definitiv am längeren Hebel, auch, wenn mir das alles andere als geheuer ist, davon abgesehen, dass das Bett ja wirklich riesig ist und ich da auch ordentlichen Abstand halten kann. Ich bin einfach zu müde, um jetzt noch Terror zu machen und mich ordentlich wehren zu können. Wobei auch da wieder der Punkt liegt, dass ich nicht mal eine Chance hätte, wenn ich bei vollen Kräften wäre, denn spätestens jetzt, wo ich Toms muskulösen Körper vor mir sehe, ist mir klar, dass ich auch rein kräftemäßig, ihm total unterlegen bin. „Gut, dann ... ja, dann schlaf ein bisschen!“, lächelt Tom jetzt doch erleichtert und legt sich auf die andere Betthälfte, schaltet mit einem Händeklatschen das Licht aus und scheint recht schnell einzuschlafen. Und auch ich brauche erstaunlicherweise nicht lange, bis ich einschlafe, zur Sicherheit auf der Kante liegend.

Chiara Varus | Sven Norstrøm

    Das vierte Stockwerk

    Roman

    LESEPROBE

Alle Personen und Namen sind frei erfunden.
    Ähnlichkeiten mit lebenden Personen
    sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Die im Buch genannten  Markennamen
    sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

    *

    Als Kai am Montag klingelte, zog Simon sich schnell ein Hemd über. Ihm war noch keine Ausrede für den Striemen eingefallen.
    Der schwer bekiffte Kai kam mit unglaublichen Neuigkeiten: „Ich war vorhin im Internetcafé.“
    „Unglaublich.“
    „Nein, hör zu.“ Er hielt Simon den Joint hin. Seine Stimme klang geheimnisvoll: „Ich habe unseren Arbeitsplatz gegooglet. Vor zwei Jahren sollte die Anstalt geschlossen werden. Ein Irrer hat einen der Ärzte umgebracht. Und jetzt kommt’s: Er hat ihn teilweise gefressen.“
    Simon hustete den Rauch aus. „Danke, dass du mir das vor der Arbeit erzählst.“
    „Keine Sorge.“ Kai kramte etwas aus seinem Rucksack. „Ich hab uns einen Elektroschocker besorgt.“
    Das Ding sah nicht mehr unbedingt taufrisch aus. Simon runzelte die Stirn: „Wo hast du den denn her? Funktioniert der überhaupt?“
    „Keine Ahnung. Der lag bei meinem Dealer rum.“
    Kai drückte auf den Auslöser, und der Elektroschocker gab ein Klickern von sich. „Zumindest macht er Geräusche.“
    „Toll.“

    So traten sie bewaffnet ihre Arbeit an – ausnahmsweise pünktlich. Zum ersten Mal sahen sie Konrad lächeln. Als Kai ihn jedoch auf den Kannibalenfall ansprach, rutschten Konrads Mundwinkel umgehend nach unten: „Herr Martens, Sie können uns gerne verlassen, wenn Ihnen das Arbeitsumfeld nicht zusagt.“
    Trotzdem setzte Simon noch eins drauf: „Ist es im vierten Stock passiert?“
    „Gar nichts ist passiert.“
    Angesäuert verließ Konrad das Büro.

    Kai knallte seinen Rucksack auf den Tisch. „Der Kerl kotzt mich an! Bestimmt hat der den Arzt gefressen.“
    Eine Weile schimpfte er noch über Konrad, bis ihm die Beleidigungen ausgingen. Ihm wurde langweilig. Also zog er etwas Spannendes aus der Hosentasche, ein durchsichtiges Plastiktütchen.
    Simon beäugte es. „Was ist das?“
    „Irgendwelche Trips vom Wochenende.“
    „Auch einen?“
    „Hm, weiß nicht.“
    Aber was war schon dabei? Schließlich mussten sie hier noch ein paar Stunden hocken. Kai steckte sich eine der Pappen in den Mund, und Simon tat es ihm gleich. Darauf kippten sie jeder ein Bier

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