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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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»Und welcher Teil stimmt dann nicht?«
    »Nun.« Nathan dachte eine Weile nach. »Ich denke, keiner von ihnen wird in seinem eigenen Sarg schlafen oder in der Sonne zu Asche zerfallen – obwohl sie tatsächlich vor allem in der Nacht jagen gehen.«
    Kate schüttelte ungläubig den Kopf. Was sie da hörte – das alles –, das konnte doch nicht wahr sein!
    Während ihr Herz eifrig damit beschäftigt war, ihre Brust zum Bersten zu bringen, versuchte Kate die wirren Gedanken zu ordnen und fuhr sich aufgewühlt durch das Haar. Sie überlegte einen Moment, um ihre nächsten Worte genau abzuwägen, auch wenn sie drängend auf ihrer Zunge brannten. Irgendwie hatte sie Angst vor der Antwort.
    »Leben sie auch in Settle?« Sie schluckte. »Oder in London?«
    Nathan zögerte einen winzigen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, konnte er sie beruhigen. »Es gibt keine wilden Vampire in Settle oder London. Nicht mehr. Viele von ihnen haben sich zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen und bewohnen irgendwelche abgeschotteten Höhlen, einsame Wälder oder Ruinen, damit sie außerhalb ihrer Jagdzeiten von Menschen unbehelligt bleiben. Sie kommen nur in die Dörfer und Städte, wenn sie Durst haben. Aber es gibt in England überhaupt nur wenige Vampire, so viel ich weiß.«
    Diese Antwort beruhigte Kate – ein wenig. »Und sind Danags genauso? Brauchen sie auch…Blut?«
    »Ja. Ja, allerdings. Aber Danags sind in der Regel um einiges wilder. Sie haben all das, was auch ein Vampir an Fähigkeiten besitzt; Sinne, die viel stärker sind als die eines Menschen. Sie sehen besser, sie hören besser, sie riechen besser und sie sind schneller. Viel schneller. Aber wenn ein Mensch in der Nähe ist, dann fixieren sie sich so stark auf ihre Beute, dass sie alles andere um sich herum ausschalten. Wenn sie sich erst einmal ein Opfer ausgesucht haben, ist es so gut wie unmöglich, sie wieder davon abzubringen. Es ist wie eine Sucht für sie, eine Sucht und ein Spiel zugleich – und der Grund, warum du nicht einfach so schnell wie möglich weiterfahren kannst. Sie würden dich finden.
    Aber im Gegensatz zu Vampiren sind Danags weder immun gegen das Sonnenlicht noch wirklich tot. Ihr Herz schlägt noch, auch wenn sie keine Menschen mehr sind. Das bedeutet aber, dass sie vielleicht viel stärker und unverwundbarer sind, aber dennoch genauso einfach zu…«, er machte eine kurze Pause und ließ Kate dabei nicht aus den Augen, »töten. Gewöhnliche Wunden heilen innerhalb von Sekunden, aber wenn man ihnen Verletzungen zufügt, die sie schneller töten, als der Körper heilen kann – wie ein Schuss ins Herz –,  dann hat man eine Möglichkeit, sie aufzuhalten.«
    Zu töten . Kate versuchte angestrengt, sich zu beherrschen, aber ihr kroch unweigerlich eine Gänsehaut über den Rücken. Nathan so einfach davon sprechen zu hören, passte nicht zu ihm.
    »Sind sie genauso gefährlich wie Vampire?«
    Nathan schürzte einen Moment die Lippen, als müsste er darüber nachdenken, wie er den nächsten Satz formulieren sollte.
    »Beide sind gefährlich«, erklärte er dann. »Aber Danags sind… Wie soll ich es nennen? Unberechenbarer . Im Gegensatz zu Vampiren verfallen sie in regelrechte Raserei, wenn sie Blut riechen.«
    »Und sie wollen mich.« Kate flüsterte nur, aber Nathan hatte die Worte gehört.
    »Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort, und dass sie dir über den Weg gelaufen sind, dafür konntest du nichts! Sie suchen sich in erster Linie Menschen aus, deren Verschwinden in solch kleinen Städten wie Settle nicht weiter auffallen würde, und da kamst du. Zum Glück hat dich Allan noch rechtzeitig gefunden, bevor sie dir etwas antun konnten.«
    »Wusste er, dass es Danags waren?«
    Nathan antwortete nicht sofort. »Allan hat einige Erfahrungen, was diese Wesenbetrifft. Wahrscheinlich ist es dir nicht aufgefallen, aber die Augen eines Danags sind deutlich heller als die eines Menschen – nahezu weiß bei einigen von ihnen. Daran hat Allan sie wohl sofort erkannt.«
    Er hatte Recht, dachte Kate im Stillen. John hatte diese hellen Augen gehabt, als sie sich im Café unterhalten hatten, und erst hatte sie geglaubt, er hätte Kontaktlinsen getragen. Bei den anderen Männern war sie viel zu panisch gewesen, um auf ihre Augenfarbe zu achten.
    »Warum war Allan sauer auf dich? Weil du wusstest, dass sie in der Stadt sind?«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Er war wütend, weil ich ihm nicht gesagt habe, dass es mehrere sind.« Bei

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