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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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vorbei zu den Danags hinüber.
    »Kate!«, presste er durch die Zähne hervor, und Nathan nickte hastig.

    Kate hörte das Klappern der Eisenstange und auch die Danags drehten sich für einen Augenblick erschrocken um. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte sie aus, sprang auf die Füße und rannte ein paar Schritte davon. Im Grunde wusste sie jedoch, dass es nichts bringen würde – die Danags hatten sich längst schon wieder zu ihr umgedreht. Dann sah sie Nathan, der, ein ganzes Stück entfernt und unversehrt wie immer, neben Allan stand und unschlüssig zwischen ihr und den Danags hin und her sah.
    Und in diesem Moment kam ihr der Gedanke, die Lösung – so einfach, so offensichtlich.
    »Nathan!«, stieß sie hervor, während die Danags sie erneut in einem weiten Bogen einkreisten. »Du hast gesagt, du würdest alles tun, damit er mich nicht bekommt!« Schweißtropfen rannen ihr über das Gesicht – und die Tränen, die auf ihre Kleidung tropften.
    Erst schien Nathan nicht zu verstehen. Doch plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, erstarrte seine Miene zu einer entsetzten Maske.
    » Nein , Kate!«, rief er entgeistert. »Das werde ich nicht! Niemals !«
    Im selben Augenblick machte der Adamantit einen Satz auf die junge Frau zu und wieder wäre sie fast zu Boden gestürzt. Er spielte mit ihr – er hätte sie schon längst töten können. Aber er genoss ihre Angst viel zu sehr.
    » Alles , hast du gesagt! Du hast es geschworen !«, schrie sie. »Tu es!«
    »Nein!«
    »Es ist die einzige Möglichkeit!«
    Nathan war wie gelähmt. Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, zu vergessen, als wäre er überhaupt nicht ausgesprochen worden.
    »Kate, das kann ich dir nicht antun!« Obwohl er auf der anderen Seite des Zimmers stand, sah er ihr bei diesen Worten tief in die Augen. Er sah, wie viel Hilflosigkeit in ihnen lag. Und wie viel entsetzliche Angst.
    Und insgeheim wusste er, dass sie Recht hatte. Wenn sie starb, würde das Bündnis aufgelöst – der Danag würde keine Minute länger mehr leben.
    Aber der Preis war so hoch…!
    Kate wich ein letztes Mal zurück, dann war da nur noch die Wand. Die kalte, harte Wand.
    » Nathan !« Jetzt war ihre Stimme so panisch, dass ihr der Hals vom Schreien schmerzte.
    Der Adamantit lachte auf. »Je mehr Angst das Opfer hat, desto besser schmeckt sein Blut«, spottete er nur. »Hat dir das dein Vampirfreund schon mal gesagt?«
    »Nathan!« Wieder liefen die Tränen über Kates Gesicht.
    »Lasst uns nicht länger warten!«
    »Nathan, bitte !« Das letzte Wort war nur noch ein Flüstern.
    Unvermittelt stürzten die Danags in Kates Richtung, der Adamantit an der Spitze. Er streckte seine Finger aus und wollte sie an ihren Schultern packen, als Nathan in letzter Sekunde dazwischensprang und Kate ein paar Meter mit sich durch die Luft riss. Sobald die beiden wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sahen sie sich nach den Danags um, die noch im selben Moment ihre Richtung änderten und zu ihnen hinüberstarrten.
    Sie konnten nicht länger warten. Das Blut an Kates Arm machte sie rasend – der Duft hing schon in jedem Winkel des Raumes –, und je länger sie zu widerstehen versuchten, desto schlimmer wurde das Verlangen. So stark, dass es ihnen fast körperliche Qualen bereitete.
    Nathan hielt Kates Oberarm noch immer umklammert. Er sah die Danags unaufhaltsam näherkommen, die Blicke starr auf die junge Frau gerichtet, und er wusste, dass es zu viele waren, als dass er Kate gegen alle hätte beschützen können.
    Sie hatte schon früher gewusst, dass es keine andere Möglichkeit gab, und nun wurde ihm schmerzhaft bewusst, wie Recht sie damit hatte, obwohl sich sein Herz so vehement sträubte, diese Tatsache zu akzeptieren.
    Nur Sekunden bevor die Danags die beiden berührten, zog er Kate ein letztes Mal zur Seite, dann strich er ihr mit einer schnellen Bewegung die Haare von der Schulter und versenkte seine messerscharfen Zähne in ihrem Hals.
    Sie schrie auf. Der Schmerz durchzuckte ihren ganzen Körper mit solcher Wucht, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Sie spürte, wie Nathans Zähne spitzer geworden waren und in ihre Haut eindrangen und wie sich das tödliche Gift wie ein heißes Feuer innerhalb von Sekunden in ihr ausbreitete – dann merkte sie nur noch, wie sie die Kraft in den Beinen verließ und Nathan sie gerade noch auffangen konnte.
    »Oh, Kate, es tut mir so leid!«, flüsterte er verzweifelt, dann ließ er sie vorsichtig zu Boden sinken.
    Die Welt vor

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