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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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eine Scheißangst.«
    »Das bezweifle ich nicht. Aber sein Wort steht gegen ihres. Mit anderen Worten: Es kommt nicht vor Gericht.«
    »Sie sagen also, Sie können nichts machen, bis er wirklich jemandem etwas antut?«
    »Mal mit ihm reden, vielleicht. Aber ja, darauf läuft’s in etwa hinaus. Tut mir leid.«
    »Na super«, sagte Glass. »Aber wenn er ’nen Golfball geklaut hätte, dann würden Sie ihn zu dem Hund sperren.«
    »Also, wie bringen wir sie dazu, einen Rückzieher zu machen?«, fragte Lorna später, als Caitlin im Bett war.
    Sie saßen mit dem Rücken ans Sofa gelehnt auf dem Fußboden und hatten zwei Drittel einer Flasche billigen Weins durch. Glass hatte sie erst vor zehn Minuten aufgemacht. »Ich könnte machen, was Caesar will.«
    »Jetzt mal im Ernst.«
    Es war ihm ernst, aber er ritt nicht drauf herum. »Ich will nur sichergehen, dass dir und Caitlin nichts passiert.« Er hatte Ketten an der Vorder- und der Hintertür angebracht und mit einer Sicherheitsfirma über die Installation einer Alarmanlage geredet. Aber das schien nicht zu reichen.
    »Vielleicht sollten wir abhauen.« Sie kreuzte die Füße. »Wieder nach Hause gehen.«
    »Nach Dunfermline?« Jetzt war es an Glass, sich zu fragen, ob sie das ernst meinte. »Zu deinen Eltern?«
    »Na klar«, sagte sie. »Ich weiß, was du jetzt gleich sagen wirst.«
    »Wir haben hart für das gearbeitet, was wir jetzt haben«, sagte Glass. »Das ist vielleicht nicht viel, aber wir dürfen nicht zulassen, dass diese Schweine alles kaputt machen.«
    »Meine Mama würde sich freuen, uns da zu haben.«
    »Die würde ausflippen. Endlich der Beweis, dass sie die ganze Zeit recht hatte. Du hast mich geheiratet, weil dumusstest. Wir passen nicht zueinander. Das wird nie halten. Na toll.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Sie hält mich für ’nen beschissenen Mann und Vater. Ich kann keine Familie ernähren. Kann dich nicht versorgen.«
    »Es war nicht meine Schuld, dass sie mich rausgeschmissen haben.«
    »Das hab ich doch gar nicht gemeint.« Scheiße, er hatte das wirklich nicht aufs Tapet bringen wollen. »Ich will dich doch versorgen.« Eine altmodische Einstellung vielleicht, aber er hatte auch keine große Wahl. Lorna war aus ihrem letzten Teilzeitjob als Sachbearbeiterin bei einer Versicherung geflogen. Caitlin war schwer an Windpocken erkrankt, und Lorna hatte sich die Woche freigenommen, um sich um sie zu kümmern. Als sie zurückkam, war ihre Chefin, Mitte fünfzig und kinderlos, völlig verständnislos gewesen. Hatte, unter vier Augen, ein paar ziemlich hässliche Sachen zu Lorna gesagt, wie sehr es sie ankotze, dass Mütter eine Sonderbehandlung erwarteten. Lorna habe es sich ausgesucht, ein Kind zu bekommen, hatte sie gesagt, und wenn das ihre Arbeit beeinträchtige, dann sei sie für die Firma nicht zu gebrauchen. Damals hatte Lorna den Mund gehalten. Ihre Chefin fuhr allerdings fort, ihren Standpunkt unmissverständlich klarzumachen, und als sie Lorna ein paar Wochen später sagte, sie beeinträchtige die Produktivität, weil sie ihren Kolleginnen Fotos von Caitlins Feier zum vierten Geburtstag zeigte, hatte Lorna die Fotos auf ihren Schreibtisch geschmissen, sich umgedreht und der Zicke eine gescheuert. Und während die noch schockiert dastand, hatte Lorna in aller Ruhe die Tastatur ihres Computers ausgestöpselt und sie der Kuh über den Schädel gezogen.
    Lorna hatte ziemliches Glück gehabt, dass sie nicht wegen Körperverletzung verklagt wurde. Aber klar, nicht einfach, ’nen anderen Job zu finden, wenn man wegen Anwendung körperlicher Gewalt gefeuert wurde. Also hatten sie vereinbart, dass Lorna zu Hause bleiben und sich um Caitlin kümmern und Glass das Geld verdienen solle. Man musste das praktisch sehen.
    »Ich hab doch nur gemeint, zurückzugehen würde heißen, eine Niederlage zuzugeben«, sagte Glass.
    »Spielt doch keine Rolle, was Mama denkt. Wir stehen das durch.«
    »Nicht durch Weglaufen.« Glass drückte die Daumen fest gegen die Schläfen. »Ich müsste den Job aufgeben. Wir müssten Caitlin aus der Schule nehmen. Das Haus verkaufen.«
    »Wir können doch neu anfangen.«
    »Indem wir einen Riesenschritt zurück machen? Willst du das? Wir haben uns hier ein eigenes Leben aufgebaut. Es ist nicht vollkommen, aber es ist unseres. Willst du wirklich wieder bei deiner Mutter wohnen? Ein Wochenende mit ihr zusammen, und du bist drauf und dran, sie zu erwürgen.«
    Da war noch etwas anderes. Lornas Dad hatte den Verlust der

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