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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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ihn in den Müll geworfen oder draußen weggeworfen oder die Toilette runtergespült hatte. Er hatte keine Ahnung.
    »Ich hab versucht, dich ins Krankenhaus zu bringen«, sagte Mad Will. »Wolltest du aber nicht. Hast gedroht, mich abzuknallen. Also hab ich’s dir so angenehm gemacht, wie ich konnte. Hab dir ein paar Schmerztabletten gegeben und was, das dich umhaut. Soll ich noch mal nachsehen?«
    »Ja, danke«, sagte Glass. »Und da ist noch was, das Sie tun könnten.« Er schaute sich um und sagte zu Mafia:»Wo ist meine Jacke? Ich hab da was in der Tasche, was ich brauche.«
    »Dein Portemonnaie hat Darko mitgenommen«, sagte Mafia. »Brauchte ’ne Kreditkarte von dir, zum Einchecken.«
    »Das macht nichts«, sagte Glass. »Ich hab was anderes gemeint.«
    Zuerst schmerzte Glass’ Arm unter dem engen neuen Verband, und sein Finger pochte in seiner neuen Hülle, aber Mad Will sagte ihm, er solle notfalls die Dosis raufsetzen, und genau das hatte Glass gemacht. Jetzt war es da nur noch steif und juckte. Er wollte nicht einschlafen, aber er hatte kein bisschen Speed mehr. Er hoffte, das Adrenalin von den nächtlichen Ereignissen würde die sedierende Wirkung des Schmerzmittels aufwiegen.
    Mad Will hatte sich geweigert, Caesars Finger an Glass’ Stumpf anzunähen. Er sagte, es sei zu viel Zeit vergangen, und dann schaute er verwirrt und fragte Glass, wo er den Finger gefunden habe. Und als Glass erklärte, es sei nicht sein eigener Finger, schüttelte Mad Will nur traurig den Kopf.
    Klar, Glass wusste, dass es keinen Sinn ergab. Aber ihm fehlte ein Teil von sich selbst, und den wollte er zurückhaben, selbst wenn er tot war und jemand anderem gehörte.
    »Wessen Finger ist das?«, hatte Mad Will gefragt.
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Glass. »Er braucht ihn nicht.« Aber Mad Will war das egal. Er machte die Operation nicht.
    »Na, und was hast du jetzt vor?«, fragte Mad Will.
    »Jemand bringt doch ein Fahrzeug, oder?«, fragte Mafia.
    »Ich hab um diese Zeit niemanden sonst erreicht«, sagte Mad Will. »Das einzige Auto, das wir haben, ist meins. Wie bist du hergekommen?«
    »In meinem Auto«, sagte Glass.
    »Wo ist es?«
    »Darko stellt es irgendwo ab.«
    »Mafias Zellenkumpel?«
    »Genau«, sagte Glass, erstaunt, wie wenig es ihn aufregte. »Der Typ, der mich angeschossen hat.« Er musste sich zwingen, wütend zu klingen.
    »Ihr hattet also ein Auto?«
    »Ein höchst auffälliges«, sagte Mafia.
    »Mit bekanntem Kennzeichen«, fügte Glass hinzu.
    »Ihr hättet sie austauschen können«, sagte Mad Will. »Überhaupt kein Problem. Wann will Darko wieder hier sein?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Mafia.
    »Der ist also weg, hm?« Mad Will rieb sich mit dem Daumen die Nasenspitze. »Bist du sicher, dass du dich nicht stellen willst?«
    Glass lachte. »Mafia würde mich nicht lassen.«
    »Nicht?«
    »Fragen Sie ihn.«
    »Hmmm«, sagte Mad Will. »Sicher, dass du’s nicht bist, der sich nicht stellen will? Was hast du gemacht?«
    Glass’ Lider wurden schwer. Das Schmerzmittel haute ihn um. »Ich hab ’n paar Leute umgebracht«, sagte er. »Ich bin in Schwierigkeiten.«
    »Ich hab gedacht, du erinnerst dich an nichts mehr.«
    »Ich erinnere mich an heute Nacht. Wär mir lieber, wenn nicht.«
    »Du hast heute Nacht jemanden umgebracht?«
    »Genau«, sagte Glass.
    »Scheiße«, sagte Mad Will. »Komm, ich schaff dich hier raus. Irgendwohin, wo dich keiner sucht. Denn wenn Darko geschnappt wird, ist die Polizei in null Komma nichts hier.«
    »Was hab ich dir gesagt?«, sagte Mafia zu Glass. »Wir müssen hier weg.«
    »Ihr Versteck?«, fragte Glass Mad Will.
    »Genau. Es ist sicher. Da wohnt niemand. Es ist nicht besonders gemütlich, aber da sucht auch niemand nach dir. Du kannst dort ’ne Weile ausruhen. ’n bisschen ausschlafen, bevor du weiterfährst. Oder was sonst.«
    »Okay«, sagte Glass, und Mafia stimmte zu.
    »Nur eins noch«, sagte Mad Will. »Ich brauch die Kanone.«
    Glass saß vorn, die Pistole war im Handschuhfach verstaut. Er lauschte dem stetigen Surren des Motors, während Mad Will sie über die gewundene Nebenstraße vom Hotel wegbrachte. Glass schloss die Augen. Sinnlos, dagegen anzukämpfen.
    Als er aufwachte, erinnerte er sich, von Watt und Mafia als Kindern geträumt zu haben. Sie spielten mit einer Meute anderer Kinder, alle in Schuluniformen, zusammen in einer Schulturnhalle.
    An einer Ampel fuhr Mad Will langsamer. Als sie umsprang, drehte Glass den Kopf zu Mafia auf dem Rücksitz um

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