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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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vertraute pausbäckige Gesicht und die großen Zähne, auch die Stimme klang wie die von Mad Will.
    Glass ließ den Kopf aufs Kissen zurückfallen und entspannte seine Nackenmuskeln, die unter der Anstrengung, den Kopf hochzuhalten, zu ermüden begannen.
    Was hatte Mad Will hier zu suchen, verdammte Kacke?
    »Ah, da ist ja unser Patient.« Mad Will kam zu Glass herüber und drückte seine Selbstgedrehte im Aschenbecher aus. »Wir müssen aufhören, uns immer unter solchen Umständen zu treffen.«
    Glass stöhnte.
    »Na, was ist denn diesmal passiert?«
    Glass blickte Mafia an, der sich die Brille am Ärmel abputzte, während seine Pupillen hin- und herschossen. »Ein Unfall«, sagte Glass.
    »Wir müssen dich aufrecht hinsetzen«, sagte Mad Will.
    »Ich hab’s versucht. Hab nicht genug Kraft.«
    »Keine Angst«, sagte Mad Will. »Ich helfe.«
    »Okay«, sagte Glass. »Aber Sie dürfen meine Schulter nicht belasten.«
    »Mann«, sagte Mad Will. »Wer ist hier der Arzt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Glass. »Sind Sie wirklich Arzt?«
    »Na ja, schon«, sagte Mad Will. »Hab’s wenigstens studiert.«
    Genau was Glass fehlte. Ein Quacksalber. »Und Sie kennen sich aus?«
    »Nur die Ruhe«, sagte Mad Will. »Ich bin der beste nicht zugelassene Arzt in Edinburgh. Hab ich vielleicht nicht deinen Finger behandelt?«
    Mad Will wusste über seinen Finger Bescheid. »Sie waren das?«
    »Ich hab getan, was ich konnte. War aber total am Arsch, als du damit fertig warst. Hast du noch Schmerztabletten übrig?«
    »Zwei Stück.«
    »Zum Glück hab ich noch ’n paar mitgebracht. Na, sehen wir mal, was du dir diesmal angetan hast.«
    Und irgendwie schaffte er es, Glass in Sitzposition zu hieven.
    Mad Will schüttelte die Kissen von beiden Betten auf und schob sie Glass in den Rücken. Er entfernte das Tuchvon Glass’ Schulter und nahm die Wunde in Augenschein. »Schusswunde«, sagte er nach einer Weile.
    »Sie merken aber auch alles«, sagte Glass.
    »Ich hab dir ja gesagt, dass nichts Gutes dabei rauskommt, wenn man mit Kanonen spielt.«
    »Ich brauch keine Scheißvorträge. Wie sieht’s aus?«
    »Ziemlich sauber«, sagte Mad Will. »Glatter Durchschuss. Kein größerer Schaden. Ich kann nicht viel mehr tun als saubermachen, dich zusammenflicken, und dann können wir uns hinsetzen und gemütlich ’nen Joint durchziehen.«
    »Geht nicht«, sagte Mafia. »Ich muss klar bleiben. Und dann nichts wie weg.«
    »Du musst dich mal entspannen, Mann.«
    »Drauf geschissen«, sagte Mafia. »Ich hab mich jahrelang entspannt.«
    » Du brauchst allerdings Antibiotika«, sagte Mad Will zu Glass. »Ich hab dich schon mal gewarnt, dass du ’ne Infektion kriegst.«
    »Wirklich?«
    »Erinnerst du dich nicht?«
    »Kein bisschen.«
    »Trauma«, sagte Mad Will. »Und dazu noch die Drogen.
    Du warst total von der Rolle. Hätte mich nicht gewundert, wenn du gedacht hättest, ich hätt’s gemacht.«
    »Und? Hast du’s gemacht?«
    »Sehr komisch«, sagte Mad Will. »Du hast mir gesagt, dass du’s ganz alleine gemacht hast.«
    Glass schüttelte den Kopf. »Totaler Filmriss.«
    »Eigentlich müsstest du ins Krankenhaus.«
    »Geht nicht.«
    »Nein«, sagte Mafia. »Er bleibt bei mir. Über was redet ihr beiden da eigentlich?«
    »Genau, was ist passiert?«, fragte Glass Mad Will.
    Mad Will schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Wenn du’s nicht weißt, wie dann ich?«
    »Meinen Finger meine ich. Ich erinnere mich nicht mehr.«
    »Ich weiß nur, was du gestern von dir gegeben hast.«
    »Und was war das?«
    »Ein Unfall. Noch einer.«
    Klar, ein Unfall. Das hörte sich plausibel an.
    »Beim Zwiebelschneiden.«
    Scheiße. Vielleicht doch nicht. »War Lorna da? Bei mir zu Hause?«
    »Hab sie nicht gesehen. Erinnerst du dich an überhaupt nichts mehr?«
    »An gar nichts. Wieso hab ich Sie angerufen? Ich wusste doch gar nicht, dass Sie Arzt sind.«
    »Du hast was gegen die Schmerzen gebraucht.«
    »Ich hätte doch was in meinem Vorrat finden können.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du’s versucht hast.«
    Glass nickte. »Haben Sie … haben Sie die Wunde ausgebrannt?«
    »Scheiße noch mal, nein. Das ist doch barbarisch. Das warst du selber.«
    Glass zuckte zusammen bei dem Gedanken. War froh, dass er sich nicht dran erinnern konnte. »Haben Sie meinen Finger gefunden? Den Teil, den ich abgeschnitten hab?«
    »Hast gesagt, den hättest du weggeworfen. Ihn irgendwo hingetan, wo er keinen Schaden anrichten könnte.«
    Glass fragte sich, ob er

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