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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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aufgefallen, als sich durch ihr Gezappel ihr Rock hochschob und sich herausstellte, dass sie drunter nichts anhatte.
    Der »Lehrer« schob die Bücher und Papiere beiseite, umfasste dann mit einer seiner fleischigen Hände die Handgelenke seiner »Schülerin« und drückte sie über ihrem Kopf auf den Tisch nieder. Ein regelmäßiges Klickgeräusch verriet mir, dass sich jemand aus dem Publikum einen runterholte. Ich biss die Zähne zusammen und zwang mich, meinen Blick nicht wandern zu lassen. Schon dem widerlichen Schauspiel hinter der Scheibe beiwohnen zu müssen war schlimm genug. Ich hatte keine Lust, mir auch noch die Orgie anzusehen, zu der es die Zuschauer anregte.
    Genau in dem Moment, als mir dieser Gedanke durch den Kopf ging, konnte ich mich aber nicht davon abhalten, in Adams Richtung zu sehen.
    Er sah der Szene mit ausdrucksloser Miene zu, wirkte weder erregt noch angewidert. Auf dem Gesicht von Shae jedoch, die sich bei Adam eingehakt hatte, war deutlich abzulesen, wie viel Vergnügen ihr diese vorgetäuschte Vergewaltigung einer Minderjährigen bereitete. Ich ließ den Blick abwärts gleiten und sah aufatmend, dass keinerlei entlarvende Beule an Adams Hose zu erkennen war. Dass ich darüber so erleichtert war, überraschte mich jedoch – schließlich wusste ich längst über seine unschönen Vorlieben Bescheid. Ich hatte seine Grausamkeit am eigenen Leib zu spüren bekommen. Warum sollte ich also froh darüber sein, dass ihn dieses Schauspiel nicht im Geringsten anturnte? Was zum Teufel scherte mich das?
    Ich blickte zu Dominic hinüber und stellte fest, dass er die Augen auf den Fußboden gerichtet hielt. Ein Schweißtropfen lief an seiner Schläfe hinab, und er sah nicht einfach nur blass aus, sondern buchstäblich grün. Wie hatte er es nur ausgehalten, wenn er früher mit Adam hierhergekommen war?
    Er konnte mir die Frage wohl am Gesicht ablesen, denn er beugte sich zu mir herab und flüsterte mir leise ins Ohr:
    »Mir war dieser Ort schon immer zuwider«, gestand er. »Aber Saul hat mich abgeschirmt. Er sorgte dafür, dass ich nichts zu sehen bekam, was mich irgendwie verstören könnte.«
    Ich verkniff mir meine Antwort nicht. »Aber er hatte kein Problem damit, dich hier in aller Öffentlichkeit ›auftreten‹ zu lassen, obwohl er wusste, dass du das nicht magst.«
    Dominic schüttelte den Kopf. »Er hat mich nie dazu gezwungen. Ich erklärte mich einverstanden herzukommen, und er versprach, mich abzuschirmen, wenn er etwas tun wollte, was ich nicht mochte.« Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Ich hatte eine Menge Spaß hier, wenn Adam die Vorhänge schloss.«
    Erstmals bemerkte ich die schwarzen Vorhänge, die auf der Innenseite des Fensters hingen. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht irgendetwas zu sagen, was ich bereuen würde. Was genau meinte Dominic damit, wenn er sagte, Saul habe ihn »abgeschirmt«? In meiner Vorstellung sah ich, wie der Dämon diesen Körper aufs Widerlichste missbrauchte, während Dominic selbst sich in seliger Unwissenheit wiegte, und musste ein Schaudern unterdrücken. Nie und nimmer konnte ich mir vorstellen, jemandem genug zu vertrauen, um derartig die Kontrolle über mich abzugeben.
    Doms Blick huschte kurz zu Shae hinüber. »Shae und Saul haben einander nie besonders gemocht. Sie hielt es für ein Zeichen von Schwäche, dass er so viel Rücksicht auf mich nahm.« Dominic schluckte mühsam, so dass man deutlich sehen konnte, wie sein Adamsapfel auf und ab hüpfte. »Ich glaube, sie ist nur deshalb zu uns an den Tisch gekommen, weil sie genau wusste, was sich hier unten gerade abspielte und welche Wirkung es auf mich haben würde.«
    Oh, pfui Deibel! Ich hatte sie ohnehin schon nicht gemocht. Doch jetzt verachtete ich sie. Wie konnte ihr Adam nur erlauben, weiter ihren Geschäften nachzugehen? Klar, ich hab schon verstanden, wie das mit Spitzeln funktioniert, und weiß, dass sie manchmal ein notwendiges Übel sind. Aber es muss doch Grenzen geben, wie groß das Übel sein darf!
    Die Szene, die ich so unauffällig zu ignorieren versuchte, erreichte jetzt sozusagen ihren Höhepunkt, und die Schreie des »Schulmädchens« nahmen einen anderen Ton an. Das Stöhnen und Seufzen der Zuschauer verriet mir, dass einige von ihnen den Gipfel mit ihr zusammen erklommen.
    Als Shae sich umdrehte, um Dominic und mich anzusehen, war es mir unmöglich, meinen Ekel zu verbergen. Dom versuchte es erst gar nicht. Shae legte flüchtig einen Finger auf

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